800PS aus einem Liter 2Takt Motor

  • Hallo!
    Ich habe noch aus meiner Jugend so einen kleiner Verbrennungsmotor der in einem Glattbahnrenner werkelt.


    2,5ccm
    und 2PS


    macht also eine Literleistung von ca. 80PS.


    Drehzahl maximum ca. 30.000u/min


    Wie ist sowas möglich?


    Kolbenringe: keine


    Bin das Teil immer mit Rennsprit mit 5 Prozent Nithromethan Zusatz gefahren.


    Aber ist das Teil überhaupt ein richtiger 2Takt-Motor, Glüh statt Zündkerze, also doch eigentlich ein Diesel ohne Ventile :D


    Gruß Christian

  • Glühkerze ist doch nur zum Starten von der Kiste, danach läuft der Motor durch die sehr hohe Verdichtung, quasi ein Selbstzünder.
    Kolbenringe werden bei extrem hohen Drehzahlen keine mehr gebraucht, man sieht ja auch, dass die Ringe bei sehr hoch drehenden Motoren dünner werden, <0,8mm.
    Ab einer gewissen Drehzahl spielt die Abdichtung nach unten hin, bzw. die Kompressionsverluste einfach keine Rolle mehr.


    Der kleine Motor hat ja absolut keine Massen zu bewältigen, hat ausserdem einen Drehmoment wie ein Stück Brot.


    Leider kann man die Rechnung nicht so einfach übertragen, da die relevanten Bauteile, bedingt durch die grösseren Durchmesser und Massen, einfach zu schwer werden würden und somit wird alles wieder gut.
    Gelle...

    If you ain't slidin', you ain't ridin'!

  • Aber ein Zweihundertzylinder mit 400 PS wäre auch o.k. Könnte dann auch 30000 drehen. Die Rennleitung will ich sehen, wenn Du nach einem erfolgreichen Straßencheck mit 21000 U/min anfährst...:D

  • ok @nager
    wie bekommen wir das hin?
    sagen wir mal 100 motoröchen mit 200PS, das sollte doch reichen :face_with_tongue:

  • Moin moin
    Oh je....




    Es ist ein Glühdraht drin, der durch die vorherige Verbrennung " am glühen gehalten wird und das neue Gemisch wieder entzündet.



    Na ja...die Kolbenringe werden aber nicht dünner, weil man bei hohen Drehzahlen keine mehr bräuchte....der Kraftstoff hat a) soviel Rizinus im Sprit das der Ölfilm ausreichend dichtet und b ) haben einige "kleine" sehr wohl Kolbenringe

  • und C ist es wesentlich einfacher aus einem Einzylinder soviel Leistung zu drücken als wie wenn man z.B. einen 3 Zylinder 2T hätte.


    Außerdem wären bei den rotierenden Massen bei solch einem Hubraum wohl kaum mehr Drehzahlen von 28000 UPM drin.
    Den Motor will ich sehen, der mit z.B. mit zwei 100er Kolben noch die Drehzahlen macht.


    Realistisch sind bei 800-1000 ccm ca. 250 haltbare PS.


    Die Schneemobilmotoren haben bis zu 150 PS aus 800ccm und 3 Zylindern und haben noch große Reserven

    ich kompensiere Appetit durch Leichtbau :aha:

  • Moin,
    @111 er,
    Deine Rechnung ist falsch, wenn schon dann 800 PS.
    2,5ccm und zwei PS ist etwas hochgegriffen- sind es doch meistens "nur"gute 1PS.
    Es gibt diese Motoren- Sonderanfertigungen z.B. von Rossi, nicht der Rossi, aber auch ital. Abstammung.
    Diese sind mit Geld fast nicht mehr zu bezahlen und aussschließlich für den hochkarätigen Modellsport von Hand gefertigt.


    Wie schon beschrieben, wird der Glühfaden durch die Zündung am glühen gehalten und entzündet das Gemisch aus Methanol und Rizinusöl.
    Dann gibt es noch sogenannte Selbstzünder- hier wird ein Gemisch aus Petrolium Äther und Rizinusöl durch eine hohe Kompression, verstellbar, zur Selbstzündung gebracht.
    Alles mit dem Zweitaktsystem-ausserdem gibt es auch Zweitaktdieselmotoren vorwiegen im Bootsbau.


    Auf ein Kolbenring wird verzichtet, da dieser bei den Drehzahlen fernab von 20 TUPM und deren Dimmension der thermischen Belastung nicht standhalten würde.
    Hier macht man sich die hohen Drehzahlen zu nutzte- es bleibt kaum Zeit für den Gasdurchsatz zwischen Kolben und Zylinderwand.


    michl

  • Und wie steuert man mit dem Glühfaden den Zündzeitpunkt?
    Eine gezielte Steuerung ist ja wohl unmöglich.
    Das frische Gemisch zündet dann ja schon, sobald es eingeströmt ist.
    Wie bekommt man denn diese Problematik in den Griff?


    Denn die Motoren laufen ja trotzdem ziemlich ordentlich...


    Was mich aber im Modellbau wundert ist, dass nur relativ wenige Motoren mit Resonanzauspuffanlagen ausgerüstet sind.
    Es heißt immer wegen Lärmschutz, aber den Reso-Anlagen könnte man ja auch einen ESD verpassen

    4 Takte sind 2 Takte zu viel


  • Ich denke mal, dass dies mit der Zündtemperatur des Gemisches zusammenhängt. Je höher es verdichtet ist, desto leichter ist es entzündlich. Der Glühfaden hat also eine bestimmte Temperatur (aufgrund der Wärmeeigenschaften und der Wärmekapazität des Glühdrahtes), dass der Motor eben nur ab einer gewissen Verdichtung gezündet wird.
    Dies hängt auch wiederrum mit der richtigen Vergasereinstellung zusammen, sodass nur bei optimale Gemisch eine gewisse innere Kühlung des Gemisches gewährt wird und der Verbrenner nicht zu heiß wird und anfängt vorher zu zünden, dann geht er nämlich aus (bei zu magerer Einstellung nach zu langem fahren). Bei zu fettem Gemisch stottert er ja einfach nur und läuft unrund!

  • Hi,
    entscheident für die Funktionsweise dieser Glühzünder ist der "Kraftstoff"
    Methylalkohol mit all seinen Eigenschaften und wie vom Vorgänger beschrieben die Gemischzusammenstellung.
    So ist beim Glühzünder oftmal so, dass der Glühfaden von zuviel Gemisch regelrecht abgekühlt, ja gelöscht wird und wenn man richtig hinhört, ist auch ein "Zischen" zu hören.
    Wie man bermerken kann, ist also der Erfolg des "laufens" eines Modellmotors nur in einen sehr schmalen Drehzahlband wirklich effezient.
    Wenn man sich ausserhalb dieser aufhält, wie im Automobielsport ( Modell ) stottern diese und zünden recht ungeregelt nach.
    Im Handel werden eigentlich nur noch Motoren mit Reso- inkl. ESD angeboten, jedenfalls alle die ab 2,5ccm sind bzw. wird in der Anleitung auf die Lärmentstehung ausdrücklich hingewiesen.
    Also wenn Grün- Weis aufs Parkett kommt und man den ohne Schalldämpfer laufen lässt, bist du fällig- da eine OW vorliegt.


    michl