Fahrwerk+Reifenabnutzung

  • Hallo
    Kann mann im Rennstreckenbetrieb an Hand der Reifenabnützung
    (Pirelli Super Corsa)Rückschlüsse auf die Fahrwerksabstimmung ziehen?
    Wie schauen sie im ideal Fall aus bzw.bei schlechter Einstellung?

  • Kann man!


    Im Ideal-Fall ist der Reifen von Kante zu Kante glatt wie ein Kinderpopo!


    Beim nicht gut eingestellten Fahrwerk reisst der Reifen auf!


    Kann man aber nur an der Strecke richtig einstellen, weil dabei verschiedene Faktoren eine Rolle spiele, die nicht per Ferndiagnose abgeklärt werden können.


    Vielleicht kann Roland noch etwas dazu sagen!


    Racepa

  • Hier mal mein Pirelli Supercorsa direkt nach dem Rennen der Königsklasse
    in Brünn.

    Was meinst du Racepa, past der so? Ich denke schon. :aha:

    Legenden sterben nie :smiling_face_with_sunglasses:
    :lol: :daumenhoch

  • Zufällgerweise sitze ich gerade am Laptop, und kann dazu auch noch was sagen!
    Racepa hat wie immer Recht. Einer der Faktoren ist sicher die Bodenteperatur. Es gibt bei jedem Reifen(Mischung) ein Temperaturfenster, in dem der Reifen funktioniert. Da machen oft 10° differenz den Unterschied, ob ein Reifen die Renndistanz übersteht, oder den Geist aufgibt. Deshalb rennen die ganzen Fahrwerks-& Reifentechniker mit einem Temparaturmeßgerät ständig in der Boxengasse hin und her.
    Der Reifen sollte tatsächlich glatt sein, also nicht aufgerissen. Zu glatt ist auch nichts, dann hat man nämlich keinen Grip.
    Oft ist es so, das bei einem aufgerissenen Reifen die Feder zu weich ist, und die Umlenkung zu sehr im progressiven Bereich arbeitet. Eine härtere Feder wirkt da oft Wunder.
    Es kann aber auch sein, das die Zugstufe geöffnet werden muß, weil die Ausfederbewegung zu langsam erfolgt. Ist oft in der Brünner Startkurve zu beobachten.
    Im Endeffekt muß man das aber vor Ort auskurieren, weil pauschal im Net das sicher nicht klappt.
    Das ist genauso speziell wie eine Überstzung. Viele wollen ja immer schon zu Hause wissen, welche Übersetzung man hier ud da fährt. Weil aber nicht jeder gleich schnell ist, hat es soviel Sinn, wie Bier in die Wirtschaft mitzunehmen....

    >>>nicht klicken!!!!<<<


    2 x 3 macht 4
    Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!
    Ich mach' mir die Welt
    Widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Nein, Aufreisen tut der Reifen an den Flanken. Leider habe ich kein Bild zur
    Hand. Vieleicht jemand anderer. :confused_face:

    Legenden sterben nie :smiling_face_with_sunglasses:
    :lol: :daumenhoch

  • Ein guter Reifen hat eine samtige, nicht glänzende, Oberfläche. Darauf können winzige kleine Fäden aus Gummi sein.


    Ein aufgerissener Reifen hat neben oder im Kantenbereich umlaufend eine ca. 1 - 3 cm breite Spur mit längs verlaufenden kleinen kurzen Rillen, die aussehen wie die geriffelte Walhaut.


    Wenn die Reifenoberfläche zu glatt ist, also wie verglast wirkt, dann ist normalerweise eine zu weiche Mischung auf einer zu warmen Streckenoberfläche gefahren worden.
    Das kann dann auch zum Blauwerden der Reifen führen.


    Solange der Reifen läuft und warm ist, verglast er nicht, erst wenn er abkühlt.


    Ein zu weicher Reifen fängt irgendwann an zu schmieren.


    Der Flo hat letztes Jahr viel B-Mischung gefahren, selbst bei warmer Witterung auf dem schnellen Salzburgring.
    Dort wollte ihm Dunlop keine B-Reifen verkaufen, weil wegen der Temperaturen und der hohen Geschwindigkeit alle anderen mit C-Reifen gefahren sind.
    Erst als wir die B-Reifen vorgezeigt haben und sie sich vom einwandfreien Laufbild überzeugt hatten, bekamen wir B-Reifen und die haben für einen Punkterang gereicht..
    Dabei ist er mit überarbeitete Standard-Gabel u. Federbein an der Honda gefahren.


    In diesem Jahr fährt er die FGR mit einem Rohrrahmen, der höhere Kurvengeschwindigkeiten zulässt u. mit WP-Gabel u. Federbein.
    Damit haben wir am Anfang der Saison mit C-Reifen angefangen und fahren jetzt fast nur noch D- bzw. H-Reifen.


    Der C-Reifen am letzten Wochenende in Brünn bei etwas über 20° C Streckentemperatur war nach 9 Runden so ziemlich am Ende, wobei der Flo mit extrem hohen Kurvengeschwindigkeiten fährt und das Hinterrad permanent in der Rutschphase ist.


    Ein regulierendes Element ist auch noch der gefahrene Luftdruck, wobei die Empfehlung von Dunlop eindeutig zu hoch angesiedelt ist!


    Racepa

  • Zitat

    Original von schnecke
    An den Flanken ,dort wo eigentlich garnicht gefahren wird.Bild wäre echt super


    Hallo schnecke,


    ich habe in OLeben vor 3 Wochen bei Temperaturen (Luft) von über 30° Celsius einen absolut verkehrten Reifen montiert....
    Da brachte auch keine Veränderung des Fahrwerks und des Luftdrucks keine Besserung, leider!
    Aber er hat einen Tag gehalten. :D


    Bei Interesse sende ich Dir gerne Bilder.


    Viele Grüsse
    Andreas


    PS: Das Fahren an den Flanken macht am meisten Spass :D :D :D

  • Bei Roland das Problem, dass die Renn-Distanz 100 km beträgt.
    Da muß man von vornherein härtere Reifen fahren, sonst halten die nicht durch!


    Bei uns sind die Distanzen national 50 km und in der EM 75 km, und das bedeutet, dass man für die längere Strecke eine Reifenhärte höher gehen muß!


    Racepa