Tach zusammen,
kurze Frage: Ist es möglich Carbonteile zu verformen? Problem ist, das das der Kotflügel aus Carbon (Sebimoto) am Hinterreifen schleift, nachdem ich 160/60 auf 5 Zoll montiert habe. Kann man den den Kotflügel z. B. mit einem Heißluftfön erwärmen und ein wenig auseinanderbiegen oder kann man sich die Arbeit sparen? Für eine Hilfestellung bedanke ich mich in schärfster Form!
Gruß Micha
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Scharfer Micha, müßte gehen, aber die Oberflächenqualität wird etwas darunter leiden. Auf jeden Fall mußt Du das Teil vorm Erwärmen "vorspannen", und etwas mehr als Du maßlich dann Haben willst. Dann im vorgespanntem Zustand erwären und abkühlen lassen. Auf Ebay gibt´s dann neue...:D
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Ist kein Problem!!!! Habe ich vor 4Wochen selber gemacht. Die Sebimoto Carbon-Hinterradabdeckung war nach der Montage verspannt und schliff am Hinterrad. Mit Heißluftföhn vorsichtig und gleichmäßig erwärmt, in Position gedrückt und gehalten, abkühlen lassen ----> TADAA , sitzt gerade und spannungsfrei!!!!!
Oberfläche war danach genauso schön wie vorher !!!! -
...womit die Qualität bewiesen ist. Nachgetemperte Teile lassen sich nicht so leicht verformen.
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Warum sollte ein Kotflügel auch getempert werden????
Wenn es nicht sein muß, und das muß es ja auch nicht, dann kann man sich diesen Arbeitsgang ja sparen. Und das Teil wird billiger.
Ansonsten Qualität des Kotflügels ist super! Keine Lufteinschlüsse, keine Faserverschiebungen und Passgenauigkeit war auch in Ordnung, dh. so Note 2-3. -
@Nager, @ chrisKo,
schönen Dank für die promte und nette Hilfe! Wenns um Qualität gebt, habt Ihr beide vollkommen recht. Na ja, Sebimoto ist ja dafür bekannt, ein recht gutes Preis-Leistungsverhältnis zu haben. Bei diesem Preis kann und darf man natürlich nicht erwarten, Superteile wie z.B. von CarboTech zu bekommen. Aber nichts destrotrotz:
"wenns schee mocht"
Gruß Micha -
Zitat
Original von Saurierknochennager
...womit die Qualität bewiesen ist. Nachgetemperte Teile lassen sich nicht so leicht verformen.Hi Nager,
Sebimoto arbeitet doch meist mit Polyester. Dann Nachtempern?
Beim Anschleifen wird doch jedem schwindelig vom StyrolgeruchGruß, Stefan Bigalke
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Mach dir mal den spaß und ruf bei Sebimoto ("Cherzlisch willkommen bei Firma Sebimotto! Sie rufen außerhalb unserer Geschäftszeiten...."
) an und frag was du mit dem verzogenen Koti machen sollst. Da bekommst Du genau den gleichen Tip mit dem Heißluftfön! Wenn ich mich recht erinnere soweit erwärmen bis man gerade noch so die Hand drauflegen kann. Die haben wohl erfahrung mit nicht passenden Teilen *g*
Gruß JJ
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Also wenn die Polyester nehmen, dann wahrscheinlich aus Kostengründen. Ich kenne es so, das Polyester mit der Kohlefaserschlichte (der Haftvermittler auf der Faser) keine gute Verbindung eingeht. Vielleicht hat sich das inzwischen geändert.
Was das Nachtempern angeht, kann ich nur von Epoxidharz sprechen. Kaltaushärtende Harzsysteme haben normalerweise eine Temperaturbeständigkeit von ca. 60°C. Diese kann man aber bei Verwendung des richtigen Härters auf bis zu 120°C steigern. Macht auch Sinn, das Kohlefaserteile, wenn alles richtig gemacht wurde, schwarz sind und im Sonnenlicht Wärme absorbieren. Die Teilchen werden richtig heiß, mahr als 60 °C. Jeder kann sich vorstellen, was passiert, wenn die Teile dann weich werden und sich alleine durchs Eigengewicht verziehen. Bei mir verläßt kein Halter o.ä. die Werkstatt, ohne dass es bei 60° 10Std. getempert wurde.
Wenn die Tschechen oder wer auch immer das besser wissen, bitteschön.
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Hi Nager,
tempern finde ich auch ganz wichtig. Da habe ich hier mal unter dem Thema "Wie laminiere ich richtig?" einiges zu geschrieben.
Geht aber nur bei Polyaddition. Bei Polymerisation bringt das, meines Wissens, nix.
Ich glaube, der Hauptgrund für die Verwendung von Polyester bei Sebimoto ist die viel schnellere Verarbeitung, weil das Zeug die Fasern viel schneller durchtränkt.
Wenn man die "Produktionsanlage" von Sebimoto in der Nähe von Brünn kennt, dann scheint es ziemlich absurd, sich vorzustellen, dass dort mit Nachtemperöfen, Vakuum oder gar Autoklaven gearbeitet werden könnte.
Es handelt sich nämlich um eine total vollgestopfte, staubige und styrolstinkende Scheune, die gleichzeitig Halbzeuglager, Werkzeuglager, Produktionsstätte und Fertigteilelager ist.Gruß, Stefan Bigalke