...war ich da eben, nachdem ich mehr oder weniger anständig den Motor zerlegt habe mit den Einzelteilen: Köpfe, Füße, Kolben.
Dort sagte mir der freundliche Mitarbeiter, dass der Zylinder (15tkm) sehr gut aussieht, ich mir keinen Kopf machen soll, den Kolben könne ich ja mal wechseln, einen Originalen reintun, neue Dichtungen und fertig. Im Übrigen ist bei solch beschichteten Zylindern durch Hohnen nichts mehr rauszukriegen. Die Kolbenringe haben nichteinmal scharfe Kanten, man bleibt nirgendwo mit den Fingernagel hängen....so seine Aussage.
Ich habe im Forum eine Reihe gegenteiliger Beiträge gelesen.
Was sagt Ihr zu der Aussage.
(es war die bekannteste und renomierteste Zylinderschleiferei im Raum Aachen)...
Mich wundert es auch, dass ich keinerlei Spuren an den demontierten Schiebern sehe. Die Stifte sind sehr gut! Trotzdem bearbeiten lassen???
Ich hoffe, ich nerve nicht mit meinen Fragen...
...in der Zylinderschleiferei...
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...also bei computern sagt man ja immer "never change a running system"
ich würde die zylinder kurz durchhohnen (haftet auch das öl besser), neue originalkolben und originaldichtungen und gut ist. wenn die schieber i.o. sind, laß sie drin. kontrollieren mußt du sie eh regelmäßig.
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sascha
wie heißt die renomierte Firma.Gruß Andy
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Fa. Holländer
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Na wenn der Typ das meint...
Mich wundert nur die Aussage " durch honen ist da nix rauszukriegen"....
Wenn ich einen beschichteten , gelaufenen Zylinder nur 5 sekunden durchhone, dann siehst du , wenn qualitativ hochwertige Honaalen verwendet werden, sofort, wo er geschreddert hat, wo er bauchig ist und und und...
...zumal man das auch vorher mit einem Innentaster misst...
und wenn man will dann kann man sich auch die Beschichtung "raushonen"...
Komisch komisch
MFg Frank K.
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Die Zylinder sind äußerst langlebig und im Straßenbetrieb, keinen Schaden vorausgesetzt, für gut und gerne 50tkm gut.
Sofern die Wechselintervalle eingehalten werden.
Nach einer Laufleistung von rund 16-20tkm verlieren die Zylinder im Straßenbetrieb rund 1-1,5/100stel an Material.
Ist die Bohrung dann konisch (weil die Kolbenringe ja nur in einem gewissen Bereich laufen und dort der größte Abrieb passiert) kann man den Zylinder wieder "richten", in dem man mit hochwertigen Hohnahlen den Zylinder wieder auf Maß hohnt.Toleranzmaß geht bis 8/100stel Laufspiel, der Kolben darf also 8/100stel kleiner sein als der Zylinder oder eher der Zylinder darf 8/100stel größer sein als der Kolben.
Im WHB sind auch andere Werte angegeben, kann mich an eine Verschleißgrenze von rund 14/stel mm erinnern wenn ich nicht ganz irre.
Allerdings wird ein Kolben bei diesem Laufspiel bei hohen Drehzahlen direkt den Löffel abgeben.Den Zylinder misst man aus, danach wird er gehont, danach nochmal vermessen und schließlich wieder verbaut.
Im Gegensatz zum Honen bei Gußzylindern, was eigentlich ein Bohren ist, verwendet man dies beim Zweitakter um den Kreuzschliff wiederherzustellen.
Man kann in geringen Maßen auch auf Maß honen und Beschichtung abtragen, aber nur mit Rücksicht auf die originale Beschichtungsdicke und die Verfügbarkeit von passenden Kolben.
Auch sollte man bendenken, dass das Honen mit erhöhtem Abtrag gefährlich wird, weil a. die Beschichtung dünner wird (meistens zu vernachlässigen) und b. der Auslasssteg um jedes 100stel was abgetragen wird ebenfalls zurüclgeschliffen werden müsste. Das ist bei 1/100stel Abtrag zu vernachlässigen.Bei 3/100stel aber schon nicht mehr.
Bei einer Erneuerung des Kreuzschliffes werden übrigens ganz minimal, im höchsten Fall 1/100stel abgetragen.
Mich wundert immer wieder, das Schleifereien und Motoreninstandsetzer mit solchen Namen noch nicht einmal im Bilde sind was Nikasil-Zylinder anbelangt
Gruß Manuel
....der sich immer noch fragt ob man Hohnen jetzt Hohnen oder Honen schreibt, aber eigentlich wars doch "to hone", also Honen....
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Manuel,
mein uralter Duden sagt: "honen", engl. (feinschleifen)
Racepa
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Ich denke, das wenn mir einer etwas sagt dessen Meßwerkzeug der Fingernagel ist, ich da erst mal skeptisch über dessen Urteilsfähigkeit wäre.
Er soll sein richtiges Meßwerkzeug nehmen und Dir die Durchmesser an verschiedenen Stellen messen. Dann erst kann man über ein weiteres Vorgehen nachdenken. -
Moin Männer,
trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob von glatteren Zylinderlaufflächen wirklich eine Gefahr für die Schmierung ausgeht. Dazu folgende Überlegungen:- Es war vor einigen Jahren üblich, Zylinderlaufflächen zu polieren, ja sogar zu verchromen. Die Motoren funktionierten auch und wenn ich damals einem Kunden hätte erklären müssen, warum ich nicht poliert habe und man noch Schleifspuren sieht, dann hätte ich gesagt: " Das ist, damit der Ölfilm besser haftet!"
- PKW-Motoren haben heute extrem viel Vorspannung auf den Ringen und meist nach 100 bis 200000 km auch die Honspuren weggearbeitet. Trotzdem funktionieren die Motoren mindestens genausolange nocheinmal problemslos. Kein Mensch würde "nachhonen"
- Bei unseren Motoren habe ich noch kein Schadensbild erlebt, bei dem eine Schmierfilmabriss wegen zu glatter Oberfläche auftritt. Wenn die Honspuren weg sind hat man doch ein-zwei Hunderstel mehr Spiel. Dann wird vielleicht das Kippen kritischer.
- Wie soll man sich das überhaupt vorstellen? Soll das Öl in einer Hunderstel Sekunde nach unten wegfließen oder schadet es, wenn sich an den Ringen kein Öl in den Vertiefungen vorbei mogeln kann? Oder soll das Öl noch bei Aufwärtshub nutzen?
Erzählt mir nicht, dass Vergleiche hinken. Weiß ich. Wenn ich alte Zylinder gerade herausgebaut habe, hone ich sie ja auch durch. Schadet ja nicht. Aber so richtig vom Nutzen bin ich auch nicht überzeugt
Gruß, Stefan Bigalke
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ich finde auch das das mit dem honen ein bisschen überbewertet wird,mein erster zylindersatz bj.92 hat jetzt etwas über 32000km auf dem buckel,sind zwar glatt wie ein kinderpopo aber laufen immer noch wie hölle! bei 28t hab ich ihnen einen neuen originalen kolbensatz spendiert.wenn alles andere stimmt seh ich da keine probleme.
edit:3.kolbensatz auf die gesamte laufleistung