Stefan,
das war ein mächtiges Rauschen und hat uns anfänglich schon sehr erstaunt!
Wenn der Pilot Vollgas gegeben hat, war das schon unerträglich laut!
Die 163 ist sehr schnell auf Tempo gekommen und hat abgehoben. Dann wurde das ziemlich schmalspurige, hochrädrige, Fahrwerk abgeworfen.
Gelandet wurde auf einer gefederten Kufe!
Habe mal gesehen, wie so ein Fahrwerk nach der Platzgrenze einem Bauern vors Pferdefuhrwerk geknallt ist! Das Fahrwerk ist dann noch etliche 100 m durch die Gegend gehüpft!
Wir waren als Kinder ziemlich mobil und oftmals an Absturzstellen, ehe dort Polizei oder Militär da war!
Wenn das Triebwerk der 163 ausgebrannt war, ist die Maschine fast lautlos wie ein Segelflugzeug geflogen, man hat nur die Pfeifgeräusche des Fahrtwindes gehört.
Mit Triebwerk im Steigflug auf 8 - 10.000 m bis Tanks leer, dann im Sturzflug runter auf den Gegner, also den Bomberpulk, unterdrunter durch u. wie auf einer Achterbahn mit Schwung nochmal über den Pulk, wieder runter und dann ab zum Platz.
Und das haben viele nicht geschafft!
Ich bin bei den Tagesangriffen immer auf unserem Hausdach zwischen First und Schornstein gesessen und konnte alles beobachten.
War manchesmal eine mächtige "Kurbelei", die Luftkämpfe zwischen den Begleitjägern und den Me 109!
Die amerikanischen Jäger haben schnell erkannt, dass die 163 ohne Antrieb relativ langsam war, haben ihnen aufgelauert und dann abgeschossen!
Weil die Tanks leer waren, ist relativ wenig "Chemie" auf dem Boden wieder angekommen!
Der Propeller diente zum Antrieb einer Lichtmaschine, denn ein Raketentriebwerk konnte damals keinen Strom erzeugen und für die Instrumente und die Pumpen hat man Strom gebraucht!
An die abgeschossene Lancaster sind wir auch problemlos am nächsten Tag rangekommen!
Am meisten haben mich die mächtigen, mit Gummi ausgekleideten Tanks, beeindruckt!
Auf unserem Bahnhof lagen, wie auf anderen Bahnhöfen auch, die Laderampe voll mit zig abschossenen Bombern.
Haben wir als Kinder in den Trümmer gespielt.
Interessant waren die Plexiglasscheiben! Haben wir Abends während der Verdunkelung angebrannt und auf der Straße abgelegt! Den Geruch habe ich noch heute in der Nase!
Stefan, warum nur Bramfeld?
Barmbek wäre doch der Gipfel gewesen!
light,
das war in den letzten Kriegsjahren 42 - 45!
Andre,
Du verwechselst das mit den zusätzlich eingebauten Sirenen der Stukas, die damit eine sehr demoralisierende Wirkung ausgelöst haben!
Boogie,
Vilshofen, Deggendorf, Plattling, Ganacker/ Dingolfing, 2x Straubing usw. waren eine Reihe von Militärflugplätzen, die im Flachland unmittelbar am Fuße des Bayerischen Waldes angelegt waren, um in die Tschechoslowakei hineinwirken zu können! Das war damals im gesamten Reichsgebiet so, vor allem aber an den Grenzen!
Racepa
