Big Bore Kits bei RGV/RS

  • Gude,


    zur EXC:


    Das ist ein Wettbewerbsfahrzeug mit Straßenzulassung. Nicht wenige fahren mit diesen Geräten täglich über die Autobahn zur Arbeit, auch wenn das total beknackt ist. Es ist erstaunlich, wie lange der Motor bei dem üblichen Rumgeschwuchtel hält.
    Warum es deine Aussage nicht widerlegt, weiß ich nicht. Fahr einfach mal so ein Motorrad.


    Leistung und Drehmoment sind eigentlich nicht zwei Paar Schuhe, das eine ist einfach nur eine Größe, bei der die Drehzahl mit eingerechnet wird. Bei gleichen Drehzahlen also ohne Probleme vergleichbar.
    Das Drehmoment sagt mir etwas über den Verbrennungsdruck in Zusammenhang mit dem Hub des Motors, die Leistung ist, dumm gesagt, die Leistung des Motors. Mal so für Blöde wie mich gesagt.


    Ich meine nicht, daß man von einer stark verschiedenen Innovationsfreudigkeit bei den beiden Konzepten sprechen kann. Betrachtet man mal die Jahre seit der Einführung der unterschiedlichen Konzepte, so gab es in der Anfangszeit bei beiden viele unterschiedliche Ideen. Membrane, Drehschieber und verschiedene Aufladungseffekte sind schon früh entdeckt worden, aber mangels Technologie oder brauchbarer Werkstoffe sind einige Innovationen erst Jahrzehnte später, einige garnicht mehr auf den Markt gekommen.
    Schau doch mal in den Dubbel, da gibt es einige Seiten über 2- und 4-Takter. Es sind einige verschiedene Konzepte und Ideen aufgelistet.
    Markant für die Zweitakter war sicher die Einführung der Auspuffanlagen mit Resonanzausnutzung und die Membraneinlasstechnologie, erst mit Federstahl oder Gummi, später mit Kunststoffen und erst seitdem wirklich haltbar.
    Für den 4Takter waren die Einführung der Mehrventiltechnik, brauchbarer Ölpumpen, der Einspritzung und neuerdings der variablen Ventilsteuerung Meilensteine. Überleg' mal, in wieviel Prozent der Neuwagen mittlerweile eine solche Technik verbaut ist.
    Den ganzen Kram gab es schon mal irgendwo und irgendjemand hat da mal ein Patent drauf angemeldet. Aber manche Sachen kommen erst nach Jahren wieder aus der Versenkung.
    Gescheiterte Motorkonzepte


    Wenn Du der Meinung bist, daß ich Birnen und Äpfel miteinander vergleiche, dann nehme doch einfach eine 125 EXC und vergleiche die mit den Einzelhubräumen der RGV.


    Mit der Aussage "Wollte lediglich mit meinem ersten Post deutlich machen, dass der 4T eben nicht wie oftmals angenommen mehr sondern weniger Drehmoment als ein 2T besitzt" hast Du grundsätzlich Recht. Das Problem des 2Ts ist die häufig anzutreffende Auslegung auf hohe Drehzahlen. Daraufhin wird pauschal jeder Zweitakter abgeurteilt, er hätte "untenrum" keine Leistung.
    Diesen Personen rate ich zu einer Probefahrt mit einem Endurozweitaktmotor.
    Benennen wir es also folgendermaßen: Ein Einzelhubraum mit alltagstauglicher Auslegung aller Parameter hat als 2Takter mehr Drehmoment und Leistung als ein 4Takter. Man sollte allerdings nicht unterschiedliche Jahrzehnte miteinander vergleichen.


    BP

  • Hallo an euch,


    das ist ja mal ein richtig schönes Thema mit klasse Postings...
    Wenn man sich hierzu noch "Der schnellaufende Zweitaktmotor" von Helmut Werner Bönsch (Motorbuch Verlag Stuttgart) einverleibt....
    und dann noch den neuen Mozzi-Kolben sieht(Kolbenboden Titanlegierung und getrennt von Kolbenhemd hergestellt und erst dann verbunden...)der dadurch ein Mischungsverhältniss bis ca. 1:300 zulässt...
    Vielleicht lässt sich ja doch ein abgaskonformer Hochleistungszweitakter bauen...


    Gruß
    Ölfuß

  • 1:300 öhm ja und was sagen lager?!


    ich mein gut bis 1:100 sehs ich ja noch ein,
    bei 2 Taktern mit kleiner Literleistung oder für Leute deren Wechselintervalle sehr sehr kurz gehalten werden und das allerletzte an Leistung brauchen...


    aber intressant, wo kann man mehr Infos, ggf. Bilder von besagten Kolben haben?


    gruß

  • Hallo erstmal :smiling_face_with_sunglasses:


    Bei diesem Thema geht es im Prinzip ja nur um Leistungszuwachs BG) !
    Warum verwendet eigentlich keiner für Motorräder einspritzanlagen :confused_face: das würde bestimmt eine Optimirung der Leistunf und des Drehzahlbandes bringen, in fast jedem Auto findet man solche einspritzer warum nicht bei Motorrädern CONFUSED) ?


    Gruß Bolle46

  • problem, bei jeder kurbelwellenumdrehung müsste Kraftstoff eingespritzt werden...keine hohe Drehzahl mehr möglich..


    bimota hat versucht mit 2 zu arbeiten, klappte scheinbar auch nicht so gut..


    es ist spät bitte nicht hauen wenn fehler..

  • Moin,


    das Problem ist eher, daß man nicht genau weiß, wieviel Luft der Zylinder nach dem Einlassvorgang intus hat. Da spielen eben wieder tausend Dinge mit rein, angefangen bei den Resonanzen, Temperaturen, Luftdichte etc.
    Das größte Problem in der Anwendung ist das beschissene Ansprechverhalten, das diese Einspritzanlagen bei Zweitaktern bisher noch zeigen. Bei einem Roller ist das ziemlich egal, bei einem Schaltmotor mit häufig wechselnden Drehzahlen nicht.


    Die Kolben-Zylinder Paarung ist nicht entscheidend für den Schmierstoffanteil, der reicht auch viel weniger. Das Pleuellager ist entscheidend für den Ölanteil im Sprit. Da gibt es zwar bestimmte Vorgänge im Kurbelgehäuse, die sehr interessant sind, aber insgesamt ist das Schmiersystem eines Zweitakters totale Scheiße.


    BP

  • wirklich interssant der Thread bisschen neue Infos damit auch mal die noch net ganz so alten was dazu lernen :winking_face:


    @Papa


    wollte dir nur noch recht geben mit deiner Behauptung das 2Takter keine hochdrehenden Monster seien müssen habe hier noch ne 125er(eigentlich 150cm³) MZ ETZ Bj.89 und die dreht max bis 8000UPM das nutzbare Drehzalhband geht von 2000UPM bis 5500UPM da hat sie wirklich Power sogar mehr Drehmoment wie ne neue 125er KTM mit ihren bis zu 11000UPM. Sicher die ETZ hat nur 12PS aber in der Stadt damit zu Kurven macht wirklich Gaudi...... :D


    gruss Smolo

  • ...hm.... wie iss das dann bei der F1? die haben ja wie man im MSA lesen kann jetzt 20.000u/min bei bmw!
    das sind auch alles einspritzmotoren oder? lol... habe auf jedenfall noch keinen vergaser an einem F1 motor gesehen!
    auf jeden fall muss das drehzahlproblem lösbar sein!
    13500U/min...da würde ja ein F1 techniker nur lachen!


    ich denke mal, dass es bimota bei der v-due aus geldmangel nicht hinbekommen hat! angeblich soll das zweitaktprojekt bimota ja ruiniert haben....


    will damit sagen das das sicher bei entsprechendem aufwand technisch und elektronisch lösbar ist!


    Sc

  • Das mit der Drehzahl ist doch echt weniger das Problem, das Problem ist das mit dem Ansprechverhalten.


    Es gab ja genug Bespiele für Zweitakteinspritzung:


    Honda NSR 500, die übrigens ´92 glaub ich mit PGM F1 Einspritzung unter Itoh in Hockenheim 324,3 km/h gerannt ist. Dieser Wert wurde erst letztes Jahr von Ukawa mit 324,8 km/h gebrochen.


    Aprilia RSV 500 Ditech... ja das gab es McWilliams hat das Ding in der Saison 2000 oder 2001 (sorry ein jahr kann das schon varrieren, müsste ich nachschauen) für 3 Rennen mit Ditech gefahren, nur wegen dem schlechten Ansprechverhalten wurde das Projekt aufgegeben.


    Cagiva 500.... sie hatte versuchsweise eine Magnetti Marelli Saugrohreinspritzung.


    Und noch ein Strassenversuchsbeispiel: Die Gilera KK wurde von Dell´Orto und Magnetti Marelli zusammen ebenfalls mit einer Saugrohreinspritzung ausgerüstet.

    Ein Motorrad braucht nur zwei Ventile, eins am Vorderrad und eins am Hinterrad :D

  • Zitat

    Original von schrauber crack
    ...hm.... wie iss das dann bei der F1? die haben ja wie man im MSA lesen kann jetzt 20.000u/min bei bmw!
    das sind auch alles einspritzmotoren oder? lol... habe auf jedenfall noch keinen vergaser an einem F1 motor gesehen!


    da werden die ventile ja hydraulisch mit druckluft gesteuert, wie bei der RS3 von aprilia.
    das ist aber ziemlich teuer


    MfG Peda