Steuerzeiten, Verdichtung, Auspuff

  • Du hast unterschiedlich gute Füllung in verschiedenen Drehzahlen, u.A. bedingt durch die Schwingungen in der Einlasssäule.


    Diese Schwingungen verlaufen durch die Einlasssäule und unterstützen/behindern den Ansaugvorgang.


    Stell dir einen Schlitzmotor vor.


    Wenn der Kolben nach UT wandert, erzeugt er im KW-Gehäuse einen Unterdruck.
    Das Kolbenhemd gibt den Einlass frei und es wird angesaugt.. so lange bis das KW-Gehäuse "voll" ist, die Gassäule im Einlasstrakt hat aber noch Bewegungsenergie und strömt weiter und "lädt" somit das KW-Gehäuse etwas auf. Kurz danach muss der Einlass schließen - beim Membranen funktioniert das recht gut, da sie durch die Druckverhältnisse gesteuert werden.
    Beim Schlitzmotor allerdings funktioniert das nur bei bestimmten Drehzahlen, dass der Einlass genau zur passenden Zeit geschlossen wird. Deswegen muss die Länge des Ansaugtraktes (und damit die Zeit, bzw die Strecke die diese Schwingungen zurücklegen müssen) auf die Drehzahl angepasst werden.


    Ich hoffe ich konnte es einigermaßen erklären, bin nicht besonders gut darin.


    Ich kann dir die Bücher "Der schnelllaufende Zweitaktmotor" von H.W. Bönsch bzw die Bücher von Christian Rieck nur empfehlen!

  • Die Gassäule des Ansaugtraktes kann sich beim Membranmotor aufgrund der ständigen
    Querschnittsänderung der Membran während des Einlaßvorganges gar nicht wirklich auf eine definierbare Resonanz einschwingen !
    twostroke : mit Sicherheit weniger als 360° (klugscheiss) ! Bin noch nicht gefahren - allein schon, weil die RS mit den Proto Auspuffen ca. 3m breit ist :D !
    Bin aber JETZT in der Werkstatt und werde da nochmal rumfukkeln ...



    @ all : cool, daß so viele ihren Senf dazugeben !

  • danke tobias,


    im grunde recht einleuchtend, ABER: die massenträgheit habe ich ja auch bei einem membranmotor. auch da wäre es wünschenswert wenn ich schon bei niedrigen drehzahlen eine möglichst große füllung erziele. demnach sollte eine eher lange ansaugleitung auch bei nem membranmotor ne verschiebung des drehmoments richtung niedrige drehzahlen bringen?


    im grunde gehts ja darum die "resonanz" in niedrige drehzahlen zu bringen. mal abgesehen von konstruktiven schwierigkeiten usw :)

  • Zitat

    Original von 250N
    Die Gassäule des Ansaugtraktes kann sich beim Membranmotor aufgrund der ständigen
    Querschnittsänderung der Membran während des Einlaßvorganges gar nicht wirklich auf eine definierbare Resonanz einschwingen !


    dann würd das bei nem schlitzgesteuerten aber auch net gehen, da hast du ebenfalls ne heftige querschnittsänderung aufgrund des kolbens.


    aber was mal klasse wäre wenn du, sofern platz, material usw es zulassen, unterschiedlich lange ansaugwege testen könntest. der unterschied zwischen serie, +50mm und +100mm wäre da schon ausreichend :respekt:

  • @ 250N: Wie sich die Schwingungen speziell beim Membraner verhalten, weiß ich nicht, habe meine Kentnisse nur aus de o.g. Büchern sowie meinen Erfahrungen mit nem kleinen 50ccm Schlitzmotor.


    Zitat

    Original von 19E-299
    im grunde gehts ja darum die "resonanz" in niedrige drehzahlen zu bringen. mal abgesehen von konstruktiven schwierigkeiten usw :)


    Was hast du überhaupt vor zu optimieren?


    Warum willst du die Resonanzdrehzahl niedriger wählen?


    Klar kannst du das tun, in dem du den Ansaugtrakt verlängerst - aber dadurch müsstest du auch die Füllung bei hohen Drehzahlen verschlechtern, also genau da wo unser Motor am besten läuft, und auf welche er nunmal "abgestimmt" ist.


    Man muss sich für einen Einsatzbereich bzw Drehzahlniveau für seinen Motor entscheiden, und dafür die Größen seines Motors wählen.
    Der Motor hat Steuerzeiten, Zündkurven, Kanalgeometrie und Auspuffe, die für ein Drehzahlband von meinetwegen "etwa" (!!) 7000 bs 12000 abgestimmt sind, da kann man nicht hingehen und das Einlasssystem auf eine viel niedrigere Resonanzdrehzahl trimmen.


    Oder ist die Einlasslänge beim Membranmotor wirklich so irrelevant?

    Einmal editiert, zuletzt von Tobias ()

  • klar kann man das ändern :) man muss halt nur alles ändern.


    das nen 2takter unbedingt viel drehzahl braucht stimmt ja effektiv nicht, die meisten wollen halt unbedingt leistung die am ehesten aus der drehzahl zu holen ist, grad wo die wenigsten 2takter über brauchbaren hubraum verfügen.


    bei nem variablen einlaßsystem sehe ich da mittlerweile, sofern es denn was bringt, weniger probleme. ernsthafte bedenken habe ich allerdings momentan noch bei nem variablen abgassystem.

  • Goldwing ? Mal sehen - finde nur gerade meine Fransenlederjacke nicht !


    Hab jetzt den Serienauspuff ohne KAT montiert, Boyesen Membranen, andere
    Luftfiltermatte, 2 zusätzliche Bohrungen in der Airbox, Bedüsung 280/290 :
    56PS am Hinterrad, 60,5PS Motorleistung - das sollte wohl ein normaler, realistischer Wert sein, oder !??
    Werde Morgen also nochmal die Prototypen Anlage raufbauen, im Laufe der Woche geht`s dann weiter !

  • Zitat

    Original von Tobias


    Stell dir einen Schlitzmotor vor.


    Wenn der Kolben nach UT wandert, erzeugt er im KW-Gehäuse einen Unterdruck.


    :confused_face: :confused_face: :confused_face:


    Ich nehme an, Du meinst OT?

  • Zitat

    Original von Twostroke


    :confused_face: :confused_face: :confused_face:


    Ich nehme an, Du meinst OT?


    Jo, habe mich vertan! Danke für's Aufpassen :D