MZ - Suzuki Technologietransfer

  • Wolf,


    da wäre wohl eine genaue wörtliche Übersetzung hilfreich!


    Im Stammwerk in Zschopau und auch in den anderen Werken wie Chemnitz, Zwickau und den unzähligen kleinen Zulieferern wurden während des Krieges Rüstungsgüter produziert, weil die geringen Stückzahlen der NZ 350 und später der RT 125 für den zivilen Bedarf und das Militär Zschopau z. B. absolut nicht ausgelastet hätten.


    Daraus aber eine militärische Vergangenheit ableiten zu wollen, würde die gesamte deutsche Industrie genauso betreffen.


    Die Russen haben wegen der Rüstungsfertigung prompt alle Werke der Autounion demontiert.


    Wie ich schon mal schrieb, hat den Hochleistungszweitakter Ingolstadt Anfang der 50er als damals weltgrößter Zweitakt-Hersteller über seine Marktmacht mit den Herstellern von Kolben, Lagern, Zylindern, Kolbenringen usw. realisiert mit damals astronomischen Spitzendrehzahlen 12.000 U, während MZ bis Mitte der 50er auf Spitzendrehzahlen 8.000 U kam und erst nach dem Freiwerden der Entwicklungen durch die Ingolstädter Zugang zu diesen Entwicklungen bekam.
    Die Zschopauer haben ihre 250er 1954 mit 2 Zylindern der damals neuen 125er Viergang konstruiert, diese hatten 2 offene Tüten nach hinten herausgeführt, die 250 also 4 Tröten insgesamt und ist 1955 so auch noch gelaufen.


    Der Drehschieber der MZ hat für eine bessere Füllung gesorgt und so hat man in Zschopau die abgetimmten Auspuffe bis Mitte der 50er vernachlässigt.


    Racepa


  • Vielen Dank für die Blumen.
    Ich sehe die ein oder andere Info auf Englisch eher wie ein Thread unter biete/suche, man kann die Überschrift und Inhalt für interessant erachten oder es eben auch sein lassen.
    Für die, die es noch nicht mitbekommen haben, in den Fusszeilen meiner Threads sind rechts für solche Fälle schon sehr lange 2 Links für Übersetzungen zu finden, einmal den http://www.Leo.org für 5 sprachen, stark erweiterert für die technischen Vokabularien mittlerweile englisch, französisch, spanisch, italienisch und chinesisch. Ebnenso darunter ist bei mir ein Volltextübersetzer, der BAbelfish von Altavista oder mittlerweile von Yahoo aufgekauft, zu finden.
    (Man markiert einfach den zu übersetzenden Text mit der Maus, klickt dann die rechte MAustaste, wählt kopieren aus und geht dann in das große Fenster bei http://de.babelfish.yahoo.com/translate_txt , geht darunter in die Zeile auf den kleinen Pfeil des Drop-Down-Menues und wählt z.B. English nach Deutsch aus und drückt auf "übersetzen. Dann kommt zwar ein nicht nach der deutschen Grammatik korrekter Text raus, aber immer noch besser wie in die hohle Hand geschi.....en. :face_with_rolling_eyes:


    "Diebstahl von Geschwindigkeit: Der größte Spion-Skandal in der Motorsport Geschichte Wie Ernst Degner Suzuki berühmt! bildete! Dieses ist die unwiderstehliche Geschichte von wie eine von Japan' s-stahlen größte Motorradhersteller eine Nazirakete scientist' s-Maschinengeheimnisse von hinten den eisernen Vorhang, zum der Welt zu erobern. 1961 mit dem kalten Krieg auf seiner Höhe, setzte Ostdeutscher Motorradhersteller MZ Weltkriegraketentechnologie ein, um Flügel Prix zu gewinnen, nur für Mitfahrer Ernst Degner defect und die Geheimnisse an Suzuki zu verkaufen, während seiner Frau und Kinder durch die Berliner Mauer Droge beigemischt und geschmuggelt wurden. Das folgende Jahr Suzuki und Degner bildete Geschichte, indem es den Welttitel gewann. Brandmarkte einen Verräter durch die Kommunisten, erlitt Degner entsetzliche Verletzungen in einem brennenden laufenden Unfall und starb unter geheimnisvollen Umständen"



    Es kommt schon einmal vor, dass ich für ganz spezielle Kollegen bei einer kurzen Übersetzung (ein-)mal helfe oder bei Auslandskontakten oder Bestellungen, wenn derjenige sich da nicht so sicher ist, aber hier im Forum auch noch Übersetzungen zu schreiben, ganz ehrlich? :nuts: ! Irgendwo muss dann halt auch 'mal des Guten genug sein. :teacher:



    Ein wirklich sehr Interessierter, könnte ja auch den Herrn Google befragen, hier z.B. MZ Degner Suzuki und er wird sicher in Kürze auf Informationen wie auf die Obigen auf englisch stoßen.


    Übrigens, Übersetzungs-Hilfe für spezielle Kollegen (ob english, französisch oder auch etwas italienisch), gerade erst in diesen Tagen auf english :-) , da läuft ein Projekt, welches in wenigen Wochen fertig gestellt sein wird. Da werden einigen hier die Augen aber sowas von rausfallen :freak !
    Und ohne Pampers wird man sowohl bei den Bildern und technischen Daten, als auch hoffentl. beim Video kaum auskommen. :freak
    Das ist aber leider noch sowas von Top-Sigarette, .... :biggrin: :biggrin: :ichsagnix: ... ich hab's versprochen!


    Grüße
    Carsten (Heute ganz selten mal Fulda-Germany)

    Hallo, ich bekomm‘ einmal BeschleunigungsÄNDERUNG bitte. 4-Takt? Nö, is‘ mir zu fett. Lieber da, den schön mageren 2-Takter mit Biss. Zum Mitnehmen? Ja bitte. Tüte? Och,'geht auch ohne gut. Dann noch von den dicken Birnen dort. Das war alles? Joh, reicht wohl für's Erste. :face_with_tongue:

    2 Mal editiert, zuletzt von Carsten (Aachen-germany) ()

  • Nach den wechselnden Fortschritten bei der Entwicklung der Rennzweitakter bei Adler, DKW und MZ, wo zweifellos wechselnd alle mal die Nase vorn hatten, blieb es letztlich MZ vorbehalten, diese Entwicklung so weit voran zu treiben, das man erstmals einem Viertakter überlegen war. Dies war 1960. Erste GP Siege gab es schon 1958.


    Ernst Degner nutzte 1961 gemeinsam mit seiner Familie die Gelegenheit, die DDR zu verlassen, weil gerade die Mauer gebaut worden war. Er hatte sich angeblich schon länger mit dem Gedanken getragen.


    Degner war der Star bei MZ. Er war aus dem Krieg als Waise hervorgegangen, wie auch seine Frau. Bei MZ hatte er Anschluss gefunden. Sein Talent vergoldete man ihm mit allen möglichen Privilegien. Der MZ- Rennleiter Walter Kaaden soll fast familiäre Beziehungen mit den Degners gepflegt haben.


    Der Weggang war schon ein grosser Schock für das Team. Man kann sich sowas heute gar nicht mehr vorstellen. Man fühlte sich schon berechtigt verprellt, zumal Degner das komplette Wissen der Konkurrenz (Suzuki) zugespielt hatte. Dort wurde er ja auch prompt im Jahr darauf Weltmeister.


    Mit dem "Feuer- Zeugs" in Carstens Übersetzung verhält es sich so: Degner fuhr auch noch weitere Jahre bei Suzuki. Auch wieder 250er, und diese waren damals sehr heikel und pflegten schlagartig festzugehen, ohne Vorwarnung. Es waren Square- Four Maschinen, Vierzylinder mit 2 Kurbelwellen. Wegen ihrer heimtückischen Manieren nannte man die Dinger damals den " flüsternden Tod".


    Mit so einer Maschine stürzte Degner in Suzuka 1963 in der Startrunde und blieb in einer brennenden Beninzlache liegen, was ihn zeichnete.


    Danach litt er an Schmerzen, auch seine Psyche war wohl stark angeknackst. Seine Ehe ging kaputt, er wechselte oft den Beruf nach seiner aktiven Zeit und starb tatsächlich (vereinsamt auf den kanarischen Inseln) unter ungeklärten Umständen, kurz vor seinem 52. Geburtstag. Er war damals von Schmerzmitteln abhängig geworden.
    '
    Es gibt noch heute auf der Suzuka Rennstrecke die Kurve: "Degner".

  • Moin allerseits.
    Ich lese zur Zeit in der Klassik Motorrad der Zeitschrift MO in Ausgabe 4 einen interessanten Artikel über die MZ RE125 mit Tandemmotor. Es ist auch eine bebilderte Aufbaubeschreibung des Motors dabei. Ist schon sehr intressant, das so hinter dem eisernem Vorhang trotz Materialmangel möglich war.


    Gruß
    Wendelin

    Sei auch du ein Lümmel im Verkehrsgetümmel :D

  • Hinter der Tandem 125 steckten gute Ideen, aber es haperte offenbar an der Umsetzung. Den Artikel kenne ich zwar nicht, wohl aber ein bißchen die Geschichte.


    Gute Ideen gab es in Sachsen in Bezug auf den Fahrzeugbau und auch den Rennsport genug, auch unstreitige Erfolge und spektakuläre Fahrzeuge. Der 16- Zylinder von Auto Union wurde nicht in Ingolstadt gebaut, er entstand in Chemnitz. Und die DKW- Renner waren vor dem Krieg fast unantastbar. Neben Stuttgart waren Chemnitz/ Zwickau/Zschopau auf Augenhöhe der zweite deutsche Standort im Fahrzeugbau.


    Von den Eliten sind einige auch bei MZ gelandet oder deren Nachfahren. Sie wussten, was es braucht, um voranzuschreiten. Größeren Erfolgen stand der eigene Staat im Weg, der in die Betriebe hineinregierte und seine Prioritäten setzte.


    Das 125 Tandem Projekt krankte an 2 gravierenden Dingen. Der Motor lief als "Gegenläufer", was zu unbeherrschbaren Schwingungen führte, die eine saubere Abstimmung verhinderten und an der Zündanlage, welche bei den erstrebten Drehzahlen meist versagte oder diese eben nicht zulies. Ein dritter Platz bei einem GP 1970 war der größte Erfolg aber für das Werk eine Enttäuschung. Man machte werksseitig nur noch mit der 250er und 350er weiter. Es wurden lediglich noch 2 125er Einzylinder danach gebaut, die aber von Privat eingesetzt wurden.


    Es gibt 2 Maschinen: Eine gehört dem Museum Augustusburg, ist aber zur Zeit nicht ausgestellt, eine zweite wurde meines Wissens vom Sohn eines ehemaligen MZ- Mitarbeiters aufgebaut, dessen Vater den Motor kaufte, bevor man ihn verschrotten wollte, aber das letzte habe ich nur gehört. Ich werde mal die Zeitung besorgen...


    Mit diesem Motorprinzip, aber als Gleichläufer und einer zuverlässigen Zündung, beherrschten Kawasaki und Rotax später das Geschehen, das 250er MZ- Tandem- Projekt wurde wegen des Misserfolges mit der 125er eingestellt.

  • Wolf,


    der Wechsel von Degner zu Suzuki war schon länger geplant, aber der unerwartete Mauerbau hat dabei eine große Rolle gespielt.


    Es war für die Ehefrau und die beiden Kinder vom Degner nicht mehr möglich, einfach über Berlin die damalige DDR zu verlassen.


    Die Fluchthelfer haben dann, während der Degner 1961 in Schweden beim WM-Lauf fuhr, die 3 Personen im Kofferraum eines dicken Ami-Schlittens über die Grenze geschmuggelt und dem Degner nach gelungener Flucht Bescheid gegeben.


    Dieser hat im Durcheinander nach seinem Ausfall blitzartig die Rennstrecke verlassen und ist auf kürzestem Weg aus Schweden ausgereist.


    Dies war ohne eine genaue Planung nicht möglich und Insider wissen, dass bei Teams von DDR-Sportlern im westlichen Ausland immer besondere Leute dabei waren, die ein wachsames Auge hatten!


    Im Unterschied zum westlichen Ausland, wo so ein Teamwechsel eines Spitzenfahrers eine ganz normale Sache war und ist, war dies nach östlichen Maßstäben Verrat!


    Wobei in vielen westlichen Rennställen die Fahrer zwar Fahrer sind, aber bei MZ waren Degner, Fügner und andere auch gleichzeitig Beschäftigte in der Rennabteilung von MZ und haben ihre Maschine z. T. selbst aufgebaut.


    Bei MZ war in der Rennabteilung lange Zeit nur ein Konstrukteur am Zeichenbrett und da sind dann, wenn man in 3 Klassen fährt, 125er, 250er u. 350er, die Kapazitäten zur Umsetzung von Ideen schon sehr dünn gewesen!


    Und die heimische Industrie hat z. B. auf dem Gebiet der Zündungen so gut wie nichts getan!


    Ich erinnere in dieser Hinsicht auf die Entwicklung der elektronischen Graupner-Zündung für die 125er, eine ganz private Sache!


    Racepa

  • Hallo Peter,


    und alle die das noch interessiert,


    Graupner- Zündung, mir jetzt nicht auf Anhieb bekannt.


    Weitere Infos zur MZ Historie, aber nicht zur Tandem MZ, findet man im Buch "IFA MZ Renngeschichte 1949-1961" von Manfred Woll, hatte der Racepa auch schon irgendwo empfohlen. Ich habe dieses, und auch gelesen, mehrmals.


    Ich hatte auch Schriftverkehr mit M. Woll und mit ihm telefoniert. Er hat wohl den gesamten Restbestand der Bücher übernommen. Es ist ein herrliches Buch. Leider kann sich heute keiner mehr vorstellen, was damals gemacht werden musste, um Rennen zu fahren. Aber die Entwicklung des Rennzweitakters und sein Siegeszug, der ist dort hervorragend dokumentiert.


    Und auch Verrat, Flucht... das steht darin, Peter, ich weis, das man früher im Osten nicht so einfach machen konnte, was einem gerade einfiel, da konnte man schnell einen draufbekommen im Ernstfall. Ich bin ein Kind des deutschen Ostens, als die Mauer zusammenbrach war ich 33. Und ich sage: Es ist gut das ich beides kennen gelernt habe. Die meisten Deutschen von heute haben das nicht. War ne wichtige Erfahrung, solche verrückten Zeiten erlebt zu haben.

  • Wolf,


    ein sehr trauriges Kapitel!


    Auch von westlicher Seite hat man auf den Mauerbau reagiert und hat Sportlern aus der DDR mehrere Jahre keine Startgenehmigungen in der Bundesrepublik erteilt.


    Was aber dem Heinz Rosner passiert ist, als er während seines ersten Auslandsstarts 1960 als Aushilfe für MZ in Finnland als 21-jähriger bei einem Interview gesagt hat, dass es ihm dort auch gefallen könnte und diese Höflichkeitsfloskel seinem Rennleiter Petruschke hinterbracht wurde und dieser dann bei einer Besprechung gesagt hat, dass der Rosner, weil er jung und nicht verheiratet sei und deshalb die Gefahr besteht, dass dieser irgendwann von einem Auslandseinsatz nicht in die DDR zurückkehrt.


    Der gleiche Petruschke, der als Auto Union-Werksfahrer vor dem Krieg bei den Siegerehrungen auf dem Podest den rechten Arm gehoben hat und sich nach dem Krieg als linientreuer Kommunist über Berlin in die MZ- bzw. IFA-Rennabteilung gedrängt hat.


    Damit war die hoffnungsvolle Werksfahrer-Karriere von Rosner zu Ende, ehe sie überhaupt richtig angefangen hatte.


    Und erfahren hat er dies erst Jahre später von Walter Kaaden.


    Die Politik hat im Osten wesentlich mehr Einfluss auf den Sport genommen als im Westen.


    Racepa