mitschleppen? wenn ja, leistungsverlust?

  • durch meinen kolbenfresser letzten jahres, musste ich zwangsläufig die erfahrung machen, das wenn nur noch ein zylinder läuft, der andere trotz kompressionsverlust des kaputten, gaaaanz schön arbeiten muss um überhaupt noch von der stelle zu kommen.
    nun stellt sich mir die frage... unsere 250´er sind ja quasi zwei fast unabhängige motoren...
    fast...
    aufgrund der meist unterschiedlichen bedingungen in beiden zylindern, frage ich mich, ob beide motoren auch wirklich die gleiche leistung haben... wenn ja, jeder 28ps hat, wäre es ein einfaches auf 56 ps zu kommen



    nun.... was, wenn ein motorenteil zb. nur 25ps hat, der andere 28ps... kommt dann auch wirklich 53 raus?
    oder muss der 28ps zylinder den anderen bei höchstleistung mitschleppen, was ihn dann ja theoretisch wiederum leistung kosten könnte... so, das dann nicht 53, sondern eventuell nur 51ps rauskommen, also 2ps für´s mitschleppen drauf gehen!?


    wenn dem wirklich so ist oder sein sollte... dann wäre es ja so, das man durch exakt gleicher abstimmung beider zylinder/motoren nicht nur die 3 ps differenz rausholen würde, sondern auch verhindern würde, das der eine den anderen ein wenig mitschleppt und man somit ein gesammtergebniss von 5ps mehr hätte!?


    mag sein, das das alles spinnerei ist... dennoch würde ich eure meinung gerne dazu hören

    Leider vergesse ich aus absoluter Ignoranz immerzu die Namen, der Leute, in dessen Threads ich nichts mehr schreiben wollte!


    Auf die bösen Menschen ist Verlass, sie ändern sich wenigstens nicht


    William Faulkner 1897-1962


    US Schriftsteller & Nobel Preisträger 1949

  • bin zwar nur Laie aber ich denke auch das das der Fall ist. Wenn der eine durch die in dem momente mehrleistung für mehr vortrieb sorgt muss er ja den anderen mitziehen. Fahr ich n Tandmrad und streng mich mehr an muss ich ja den antrieb des anderen mitnehmen - in dem fall hängt ja alles komplett zusammen und bremst somit den anderen aus....

    Chostingator

  • Schöne Theorie :D Gehört aber eher auf den Stammtisch oder?




    Ich bin mir ziemlich sicher, dass du bei einem nicht komplett symmetrischen Motor, sprich wenn die beiden Zylinder nicht nebeneinanderstehen, bei beiden die gleiche Leistung rausbekommst. Allein wegen verschiedener Auspufflängen.


    Und die Tatsache, dass du keine zwei getrennten Motoren hast, macht das Abstimmen dann schwierig, was dazu führt dass du aus einem Zylinder immer etwas mehr rausholen kannst.



    Das ist wohl auch der Grund, warum die 125er Rennmaschinen auf bis zu 55 PS, die 250er aber nur noch auf um die 105, statt 110 PS kommen. Bei den 500ern sinds dann nur noch rund 200.


    Warum keiner einfach mal nen symmetrischen 250er Zweizyllindermotor gebaut hat ist mir auch ein Rätsel :nixweiss:



    Gruß

    Zufriedenheit ist der Stillstand jeder Entwicklung. -- Henry Ford

  • Hi!


    So lange beide ansatzweise Leistung bringen bin ich der Meinung dass sich beide einfach addieren. Wenn einer weniger drückt dann leistet er weniger Beitrag zum gesamten, aber mitschleppen muss man ihn ja deshalb noch lange nicht. Wenn er aus wäre gings ja trotzdem noch schwerer.


    Gruß, J-C

    Schieber- , Getriebe- , Motorgehäuse- und Kurbelwellenkiller

  • Wenn man sich mal zwei Sprinter vorstellt :D beide mit einem Seil um den Bauch verbunden, der eine ist etwas schneller als der andere. Solange sie bis zum max. Tempo des langsameren laufen, addiert sich die ''Leistung'', wenn der schnellere aber noch schneller laufen will, dann muss er den anderen mitziehen, wenn auch nur leicht.


    So und das kann man jetzt hundertpro 1:1 auf zwei Kolben an einer Kurbelwelle übertragen :teacher:



    Gruß

    Zufriedenheit ist der Stillstand jeder Entwicklung. -- Henry Ford

  • KTM hat mit der 250er den symmetrischen 250er Zweizylindermotor (ähnlich, aber nur ähnlich dem der RD 350 usw.). Er soll sich einfacher abstimmen lassen. Bei beiden Zylindern herschen die selben Druck- und Temperaturverhältnisse. Desswegen sind bei den V-Motoren auch die Zylinder unterschiedlich abgestimmt.
    Solange sich die Zylinder auf einer Welle befinden ist es ein Motor.
    Sqare Four-, Tandem- und zB. der RD 500 Motor sind jeweils zwei zusammengesetzte Motoren die ein Ganzes bilden.
    Der Leistungsunterschied der Einzelhubräume zwischen 125er, 250er und 500er hat nichts mit dem Abstimmen zu tun, sondern den zusätzlichen rotierenden Massen im Motor und deren Trägheit, da hilft auch Big Bäng nix.

  • So sehe ich das auch, der Herr Bartol hat bei der KTM versucht einen möglichst symmetrischen Motor zu bauen um möglichst gleiche Verhältnisse für beide Zylinder zu schaffen.
    Ich bin da auch der Meinung, daß sich ungleiche Verhältnisse sich negativ beeinflussen und sich in der Addition eher schlecht auf die Gesamtleistung auswirken


    MfG Maik

  • Hi!


    Das Beispiel mit den Sprinter stimmt eben genau nicht. Dort müsste einer den anderen mitziehen, da sie ohne Last laufen. Stell dir nun aber vor die beiden würden einen Bus ziehen, dann addieren sich auch verschiedene Leistungen 1:1 da dann der eine den anderen nicht mitziehen muss da das ja durch die Last (den Bus) verhindert wird. Aber egal...


    Ein "symmetrischer" Motor wird natürlich leichter abzustimmen sein, das ist ein Vorteil. Ausserdem kann man 2 gleich optimierte Einheiten einsetzen. Der V-Motor hat dafür den Vorteil schmaler zu sein (oder mehr Platz für Überströmer zu haben) und man bringt evtl die Auspuffanlage einfacher unter.


    Gruß, J-C

    Schieber- , Getriebe- , Motorgehäuse- und Kurbelwellenkiller

  • Zitat

    Original von JCN
    Der V-Motor hat dafür den Vorteil schmaler zu sein (oder mehr Platz für Überströmer zu haben) und man bringt evtl die Auspuffanlage einfacher unter.


    Gruß, J-C


    Genau da liegt der Vorteil beim V. Kompromisse werden überall eingegangen.

  • Die Vor- und Nachteile scheinen sich auszugleichen. Das, was der Twin durch die Symmetrie gegenüber dem V gewinnt, verliert er wahrscheinlich wieder durch die erhöhte Baubreite und die "ungünstige" Auspuffanlagenverlegung -> unterer Verkleidungsteil muss deutlich breiter, somit aerodynamisch ungünstiger gestaltet werden. Dadurch aber evtl. Vorteile im Drehmomentverlauf (deshalb sahen die KTMs auf kurvenreichen, homogenen Strecken relativ gut aus; bei digitalen Vollgasstrecken macht sich die bessere Aerodynamik der Aprilia bemerkbar)

    Einmal editiert, zuletzt von fischergeiz ()