Hallo Leute,
das hier sprengt wirklich den Rahmen, ich kann hier nicht auf jede Frage eingehen, einfach
schon deshalb, da die einzelnen Punkte wirklich extrem beratungs-/erklärungsintensiv sind.
Fassen wir doch mal ( jorkifumi) zusammen:
Ob jemand eine Krankentagegeldversicherung braucht ist ganz einfach: Kann ich mit 25% weniger
Netto für eine gewissen Zeit über die Runden kommen? Wenn ja - brauch ich das Teil nicht, wenn
nein sollte ich mir zumindest über das Risiko im Klaren sein.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist meiner Meinung nach die ALLERWICHTIGSTE überhaupt,
sie ist die Vollkasko für den Körper bzw. die Arbeitskraft. Ich kann es noch immer nicht verstehen,
warum die meisten Menschen ohne zu zögern bereit sind, für ein neues Auto mit einem Wert von
ein paar Zehntausend Euro, ein paar Hundert Euro im Jahr für die Vollkasko zu zahlen. Geht es
aber um die existenzielle Absicherung der ARbeitskraft sind 50,- Euro im Monat nicht drin. Da
stimmt die Relation nicht. Einfach mal ne Rechnung aufmachen: 1.500,- Euro monatliche Rente,
bei Verlust der Arbeitskraft mit 35 Jahren sind 540.000,- Euro - und keine 30.000,- für ein bekacktes neues Auto.
Zum Thema Unfallversicherung: Ihr müsst Euch einfach drüber im Klaren sein, dass so gut wie alle Versicherer das Thema "Erzielung von Vmax" bzw. generell "Motorsport" ausschliessen.
Es gibt dann wieder spezielle Policen wie z.B. von Veranstaltern angeboten, die aber lächerliche Versicherungssummen haben. Was also bleibt übrig? Entweder bleiben lassen oder eine Police abschliessen, die das Risiko deckt. Bei der hier angebotenen Variante ist Motorsport mit versichert, aber nicht im RAhmen einer LIzenz. Das ist so und da lässt sich auch nichts dran ändern. Das Dingens ist keine Rennfahrerunfallversicherung sondern eine ganz normale Private Unfallversicherung mit wirklich aussergewöhnlich gutem Preis-/Leistungsverhältnis. Da sind eben dann Renntrainings, Touristenfahrten etc. mitversichert. Wem das nicht reicht, sprich wer ab und an Veranstaltungen fährt, die eine Lizenz benötigen, dann scheidet das halt aus. Punkt.
Das Topic lautete ja auch "...für Renntrainings"
Manuel: Was schreibst du hier schon wieder für einen Müll? Sorry, aber das muss ich so deutlich sagen. Zeig mir bitte eine Berufsunfähigkeitspolice mit einem Beitrag von 500,- Euro im Monat.
Kleines Beispiel: 35 Jähriger Mann, Schlosser (Risikoberuf) - monatliche versicherte Rente
von 1.000,- liegt bei ca. 90,- Euro.
@Schinki: Du bringst mit der Unfallversicherung und BU was durcheinander. Das eine hat mit
dem anderen eigentlich nix zu tun. Die Unfallversicherung zahlt eine monatliche Rente von Betrag X bei einer Invalidität von 50% oder mehr.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt die vereinbarte REnte, wenn Du Deinen JETZIGEN Beruf zu mindestens 50% nicht mehr ausüben kannst. Wie hoch diese Rente sein muss ist individuell zu ermitteln, hängt mit dem aktuellen Einkommen, etwaigen Ansprüchen aus der gesetzlichen Rentenversicherung (Stichwort "Erwerbsminderungsrente" - findet ihr auf eurer Renteninfo) und natürlich dem idividuellen Versorgungsziel zusammen.
Allgemein
Ein guter Berater ist neutral - er zeigt dir das Risiko auf, hilft dir dabei es einzuschätzen und zeigt dir einen Lösungsweg. Dass hierbei Provisionen fließen ist klar - dafür kostet die Beratung ja nichts. Es gibt auch die sogenannte Honorarberatung, da wird nur beraten und empfohlen nichts verkauft. Der Kunde kann dann provisionsfreie Produkte abschließen - er muss aber für die Beratung, so wie man es vom Rechtsanwalt oder STeuerberater gewohnt ist, ein paar Hundert Scheine auf den Tisch legen... kann sich jeder selbst fragen, ob er das machen könnte oder würde.
Versicherungsgeschäft ist IMMER Vertrauenssache. Genau so wie ich mich als Noob auf die Aussagen eines Handerwerkers verlassen muss, ist es hier auch.
Soweit mal für's erste...
Grüsse,
Wou
Edit:
ZitatBTT: Wichtig scheint mir die Unterscheidung zwischen Berufsunfähigkeit und Arbeitsunfähigkeit Es sollte sich natürlich um eine echte BU handeln.
@Schinki: Arbeitsunfähig ist einfach nur krankgeschreiben. Den Begriff der Berufsunfähigkeit gab es früher in der gesetzlichen REntenversicherung, die BU-Rente. Alle nach 01.01.1960 geborenen haben da aber keinen Anspruch mehr drauf. Für die gibt es nur noch die (wesenltich schlechtere) Erwerbsminduerungs-Rente. Da gibts die volle und die halbe. Um die volle zu erhalten, muss man mehr oder weniger scheintot sein. Genaue Definition siehe Google.
Die BU in einem (guten!) privaten Versicherungsvertrag sagt im Prinzip ganz einfach folgendes: Wenn du zu 50% deinen derzeit ausgeübten Beruf nicht mehr ausüben kannst, bist du im Sinne der Bedingungen BU und erhältst die Rente. Punkt. Wer wieder anfängt zu arbeiten, z.B. nach Reha, bekommt dann, je mehr er wieder selbst verdient, die BU gekürzt.
Und: Invalidität und BU haben nix miteinander zu tun. Bestes Beispiel ist unser Minister Schäuble. Der ist zu 100% Invalide, aber nicht berufsunfähig.
Jemand mit psychischen Erkrankungen kann zu 100% Berufsunfähig sein, aber zu 0% Invalide.