Maximaler Kolbendurchmesser beim Hochleistungszweitakter

  • Hallo,


    mich interessiert sehr stark, wer etwas darüber weiß, mit welchem maximalen Kolbendurchmesser ein 2-T-Motor bei einer Kolben-geschwindigkeit von höchstens 20 m/sec. noch thermisch beherrschbar bleibt?


    An einigen Stellen im Forum (Forensuche) liest man in diversen Beiträgen, dass 70 mm - bis 75 mm Bohrung nicht überschritten werden sollten.


    Tatsächlich hat nach meinen Recherchen in der Vergangenheit kein Motorradhersteller bei Serienfahrzeugen diese Grenze überschritten.


    Auch im Autosektor wurden diese Werte nur von DKW bei deren letztem Modell, dem F102, mit 78 mm überschritten. Dort berichtet man allerdings von zahlreichen Motor- und Haltbarkeitsproblemen.


    In der Fachliteratur liest man, dass beim Zweitaktmotor der Wärmeeintrag mit zunehmender Bohrung überproportional steigt (m. E. quadratisch).


    Kein Theoretiker nennt exakte technische Grenzen.


    Vielleicht wissen es die Praktiker unter Euch, wo man das Limit beim Kolbendurchmesser suchen sollte?


    Zusätzlich entsteht dann noch die Frage, welche Werte die Praktiker empfehlen, wenn der Motor nur noch mit einem Luft-Öl-gemisch, wie bei neuzeitlichen Motoren, gespült wird.


    Meiner Ansicht nach, müssten dann die Grenzen niedriger liegen, da die Kühleffekte des sonst im Gemisch befindlichen Kraftstoffanteiles fehlen?


  • Vielleicht fragst Du die falschen Leute? Mit welchen Entwicklungsingenieuren hast Du denn schon gesprochen?

  • Hi Da Schiffsdiesel auch dem 2T Prinzip unterliegen, denke ich, das es da keinerlei Grenze gibt.


    Und die haben Kolben im Meterbereich... :daumenhoch :daumenhoch

    Meine Nummer : 32 16 8


    Leitsatz in Verkaufsanzeigen" Ich muss aber nicht verkaufen"

  • Schiffsdiesel sind aber extreme Langsamläufer, da ist ein Lanz-Bulldogg vergleichsweise ein hochdrehender Motor!


    Racepa

  • Und wieso soll es auch eine exakte Grenze geben? Was willst hören? 76mm gehen problemlos, 77mm fliegen in die Luft? Oder die Grenze berechnet sich nach ..., macht gekürzt d<25*pi = 78.54mm :nuts:
    Und das ist doch eh nur für dein Gedankenexperiment relevant, oder magst du so nen Motor entwickeln/bauen?


    Gruß, J-C

    Schieber- , Getriebe- , Motorgehäuse- und Kurbelwellenkiller

  • 75mm ist die grenze :teacher:


    ich hätte dann gerne bis märz einen fertigen paralleltwin für meine rs. 100ps wäre für den anfang ok. :)
    geht das in ordnung powerfreak :nixweiss: :dafür:

  • 1) Ich verstehe die Unruhe von einigen Mitgliedern nicht.


    ich wolltre doch nur wissen, ob an der geschilderten Bandbreite von 70-75 mm, die offensichtlich historisch auch von den Herstellern berücksichtigt worden ist, nach Meinung technikerfahrener Forenmitglieder wirklich etwas dran ist.


    Natürlich immer bezogen auf einen Hochleistungszweitaktmotorradmootor mit in der Spitze 20 m / sec. mittlere Kolbengeschwindigkeit.


    2) Meine zweite Frage bezieht sich auf den Kühleffekt der Kraftstoffkomponente im Zweitaktgemisch. Wie hoch muß ich diesen Effekt nach Meinung erfahrener Kollegen einschätzen?

  • zu 1.) verstehe ich auch nicht :nixweiss:


    zu 2.) am kolben selbst wohl 100% :nixweiss:


    aaalso, nur damit meine bestellung nicht in vergessenheit gerät. 75er bohrung und 20m/s mittlere kolbengeschwindigkeit. ach ja, die 100ps bitte nicht vergessen. :)

  • Dieser Wert angebliche "Maximalwert" lässt sich relativ einfach erklären. Ich schildere es mal ganz simpel:
    Um einen 500cc Zweizylinder zu bauen braucht man Zylinder mit jeweils 250cc.
    Um eine gewisse Leistungsfähigkeit zu besitzen, muss man bei so viel Hubraum pro Zylinder weg vom Quadrathuber (der bekanntlich definitive Drehmomentvorteile hat) und hin zum Kurzhuber. Heißt im Fall von Aprilia RSW 500 -> 73mm Bohrung, 60mm Hub (um die Kolbengeschwindigkeit noch einigermaßen im Zaum halten zu können). Möchte man nun noch mehr Hubraum pro Zylinder, MUSS man zwangsläufig in erster Linie den Hub erhöhen, weil es irgendwann schlicht und einfach keinen Sinn mehr macht den Motor im Sinne des Bohrung/Hub-Verhältnisses zu verschlechtern. Beim Quadrathuber mit 73mm/73mm liegen wir bei knapp 305cc pro Zylinder. Möchte man noch mehr, bleibt man beim Quadrathuber und stockt entsprechend auf , muss dann aber mit der Drehzahl aufpassen. Dass es trotzdem funktionieren kann, sieht man an der KX 500. Von überproportionalem Verschleiß oder Selbstzerstörung ist auch bei diesem Wettkampfgerät nicht zu reden

  • Zitat

    Original von 19E-299


    Vielleicht fragst Du die falschen Leute? Mit welchen Entwicklungsingenieuren hast Du denn schon gesprochen?


    Mit allen entwicklungsingenieuren die ganze zeit im Forum schreiben :nuts: