Der Weg, alles dauernd neu zu machen, halbjährlich irgendetwas zu kontrollieren und und und, kann nicht das richtige für ein Fahrzeug sein, welches für den Straßenbetrieb konzipiert wurde. Als ich meine RGV gekauft habe, war sie in einem äußerlich erbärmlichen Zustand, Tachostand 15.000, aber mit Sicherheit viel mehr gelaufen, weil definitiv als Rennfahrzeug eingesetzt. Ich habe die Schieber kontrolliert, beschädigte Teile ersetzt, alles in fast Neu Zustand gebracht, und bin gefahren. Am Motor hab ich außer den Schiebern und neuen Kerzen und neuem Öl nix gemacht. Warum auch? Er hatte gut Leistung, war thermisch gesund und hatte keine anormalen Laufgeräusche. Dann, nach ca. 4000 Km hab ich ein leises Tickern gehört. Als erstes Schieber raus und bingo, Schaft gebrochen. Also Kolben raus, ja, alle beide! Der eine war vom Schieber vermackt, also neu! Der andere sah noch gut aus, hatte aber etwas zuviel Laufspiel. Beide Zylinder wurden gehohnt, 2 neue Kolben und alles wieder zusammen.
Wenn jemand meint, er müsste sein Motorrad wie eine Rennmaschine warten, dann kann er das gerne tun. Ich schraube auch sehr gern, sogar lieber, als ich fahre. Deswegen ist das auch mein Beruf. Aber ich achte auf die Zeichen, die der Motor gibt. Wenn man darauf hört, dann kann man viele Schäden schon von außen vermuten.
So habe ich das schon bei allen Zweitaktmotoren gemacht, und habe immer gute Erfahrungen damit gemacht. Hemdbrüche, Stegbruch ......, alles glimplich ausgegangen, weil bemerkt.
Bei Zweifeln einfach mal einen nackten Hammerstiel an den Zylinder halten und mit dem Ohr ran. Glücklicherweise haben wir ja Zweizylinder, da kann man schön die Laufgeräusche vergleichen. Solche Methoden mögen einigen hier zu Old School sein, aber das kann ja jeder halten, wie er möchte. Als 1989 die RGV rauskam, da haben die meisten Cracks, die eine bekommen konnten, (Im ersten Jahr kam nur eine begrenzte Anzahl nach Deutschland) und das Geld dafür hatten, (Ich leider nicht) ihre RD´s verkauft, und sind mit den RGV´s weitergeheizt. Die einen haben sofort getunt, die anderen nicht. Und ich glaube, die wenigsten haben sich um Kolbenwechselintervalle und ähnliches gekümmert.
Ich bin kein Pfuscher, ich bau nur Sachen zusammen, von denen ich glaube, daß sie halten, aber übertreiben sollte man es meiner Meinung nach auch nicht.
Das sagt einer zu diesem Thema, der noch nie einen Kolbenfresser oder Kurbelwellenschaden hatte!

Üblicher Kolbenschaden?
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obwohl ich ja ein freund des wartungsplans muss ich dir zustimmen. ich hab auch ohne viele jahre 2t-erfahrung tatsächlich meine beiden schieberschäden zumindest gespürt.
nur glaub ich, dass wir frischlinge für solche vor sich hinsterbenden motoren auf beiden ohren taub sind. ob klein hacker den ovalen kolben hätte hören sollen
aba die hammerstielmethode werde ich auf jeden fall mal ausprobieren
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Etwas kaputt-warten soll ja niemand und nicht um sonst gibt es den Spruch "never stop a running system". Allerdings darf man auch die von Werk vorgegebenen Wartungsintervalle nicht vergessen, diese haben auch ihren Sinn!
Bleiben wir mal beim Kolbenwechsel. Hierbei ist nicht zu beachten, dass die Kolben dem normalen messbaren Verschleiß unterliegen sondern auch einem Verschleiß, der leider nie Beachtung findet. Dieser Verschleiß findet im Gefüge des Material statt und wird durch die Wöhlerlinie, bzw. in diesem Fall durch die Betriebsfestigkeit beschrieben! Eine frühzeitige Erkennung eines solchen Schadens ist nicht möglich! Aus dem Grund sollen auch keine Gebrauchten Kolben verbaut werden, auch wenn diese vom Maß zum Zylinder passen!
Auch sollte man nicht außer Betracht lassen was z.B. ein Motorschaden anrichten kann, im besten Fall hat es nur der Motor hinter sich. Allerdings kann es auch durchaus zu Personenschäden kann und genau das darf man nicht vergessen!
Im Klartext heiß das, man muss sich nicht an die Wartungsintervalle halten, aber man sollte sich immer Gedanken darüber machen, warum eine Herstellen diese vorgibt und was ein evtl. Schaden für Folgen nach sich ziehen kann!
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makila, alles schön und gut! du magst damit recht haben. aber ich denke, die vorgeschriebenen wechselintervalle hat der hersteller nicht ohne sinn gemacht.
wenn man ein motorrad kauft bei dem keine echte angabe über die laufleistung der kolben gemacht werden kann, so sollte man zumindest die zylinder ziehen und halt mal nachmessen. wenn laufspiel zu groß, neue rein. das schont im endeffekt die substanz der zylinder und kann beim nächsten kolbenwechsel viel geld sparen, wenn durch diese maßnahmen der zylinder noch gut ist und somit nicht wegen ovalität neu beschichtet werden muss.
das muss aber jeder halten wie er möchte. ich hätte auch in deinem beschriebenen fall die zylinder gezogen und mal alles vermessen. vlt liegt das aber auch daran, dass ich es mir nicht zutraue motorschäden im frühstadium zu erhören. ich kann mir weder vorstellen dass man ein gebrochenes schieberteil hört ( wenns dann am kolben anliegt sicher schon, aber dann ist es ja auch zu spät), und auch ein sich ankündigender klemmer trau ich mir nicht zu zu hören.
nun sei es drum. in dem fall um dens hier geht muss man wohl eindeutig sagen, dass der kolben seine lebenszeit weit hinter sich gebracht hat. jetzt muss eh alles außeinander um mal richtig geprüft zu werden
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Prinzipiell ja alles richtig! Aber warum geben Hersteller Intervalle vor?? Um an Geld für Ersatzteile ranzukommen, und um Ärger wegen Garantiefällen aus dem Weg zu gehen. Warum denn die ganzen Vorschriften mit 1000 km einfahren, und danach nochmal nur bis soundsoviel drehen? Nur um Größeren Schäden innerhalb der Garantiezeit zu vermeiden.
Natürlich halten zB. die Kolben nicht ein Leben lang, aber ich halte es halt für übertrieben, ein gut funktionierendes System einfach zu zerreissen, nur weil der Hersteller es so will. -
Zitat
Original von Benny
makila, alles schön und gut! du magst damit recht haben. aber ich denke, die vorgeschriebenen wechselintervalle hat der hersteller nicht ohne sinn gemacht.wenn man ein motorrad kauft bei dem keine echte angabe über die laufleistung der kolben gemacht werden kann, so sollte man zumindest die zylinder ziehen und halt mal nachmessen. wenn laufspiel zu groß, neue rein. das schont im endeffekt die substanz der zylinder und kann beim nächsten kolbenwechsel viel geld sparen, wenn durch diese maßnahmen der zylinder noch gut ist und somit nicht wegen ovalität neu beschichtet werden muss.
das muss aber jeder halten wie er möchte. ich hätte auch in deinem beschriebenen fall die zylinder gezogen und mal alles vermessen. vlt liegt das aber auch daran, dass ich es mir nicht zutraue motorschäden im frühstadium zu erhören. ich kann mir weder vorstellen dass man ein gebrochenes schieberteil hört ( wenns dann am kolben anliegt sicher schon, aber dann ist es ja auch zu spät), und auch ein sich ankündigender klemmer trau ich mir nicht zu zu hören.
nun sei es drum. in dem fall um dens hier geht muss man wohl eindeutig sagen, dass der kolben seine lebenszeit weit hinter sich gebracht hat. jetzt muss eh alles außeinander um mal richtig geprüft zu werden
Abgebrochenen Schieber hört man sehr deutlich! Ein leichtes Tickern, weil der Schieber immer am Kolbenring einhakt! Ich bin mal von Spa zurück, und auf den letzten 15 km hab ich gemerkt, daß sie nicht mehr so richtig wollte. Als ich dann kurz beim mitgefahrenen Kumpel angehalten hab, um tschüß zu sagen, hab ich im Leerlauf das tickern gehört.
Für den obigen Fall gilt natürlich: Weg mit dem alten Schrott, anständig neu aufgebaut und dann ne Zeitlang Ruhe! -
um mal rein beim kolbenwechsel zu bleiben: ich denke da haben die 16tkm wirklich ihren sinn. mein gemachter motor bekommt alle 10tkm neue. kolben gehen aufgrund der thermischen belastung beim betrieb ein, und der zylinder wird auch nicht enger. das kann man einfach nicht verhindern.
daher ist es eben meine meinung, lieber regelmäßig kolben raus und ersetzen um somit die zylindersubstanz zu konservieren anstatt mit immer größer werdenden laufspiel exponentiell zu verschlimmern.aber wie gesagt, es kann ja jeder selbst entscheiden welchen wechselintervall er für sinnvoll hält.
bei mir kommt halt noch dazu, dass ich mit 10tkm auch 2 jahre fahren kann. und alle 2 jahre kolben wechseln, kw vermessen und zylinder honen kann ich verkraften. das gibt mir dann auch ein gutes und sicheres gefühl im frühjahredit sagt:
wegen den schiebern: klar hört man das. aber dann ist es auch schon zu spät. der kolben ist dann defintiv kaputt, und mit garnicht so viel pech fädelt der schieber am kolben ein und dann ist alles salat. ich habe einen zylinder gesehen, da ist das oberteil gebrochen und hat sich am kolben eingehängt. der kolben hat dann den kompletten auslassschieber nach unten gedrückt und somit den ganzen schieberkanal in richtung auslasskanal gezogen. der auslasssteg sah aus wie eine ziehharmonika. in dem fall waren dann schlagartig der komplette schieber, der kolben, der zylinder und mit hoher wahrscheinlichkeit auch die kw hinüber. da hätte sich regelmäßige kontrolle defintiv bezahlt gemacht
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Hallo,
Schieberbruch hört man, das Geräusch kenne ich.
Das ist deutlich im Standgas zu hören.
Ob mir nun das Kolbenhemd weggeflogen ist?
Am Leistungsverlust hab ich es nicht gemerkt.
Der 2-Takter ist doch robuster als man denkt.
Morgen werd ich mich mit dem Besitzer unterhalten wg. der
Kosten.
Zylinder überarbeiten, welcher der 3 f´s könnt ihr empfehlen?
Den liegenden Zylinder werd ich dann auch noch ziehen ist jetzt ja einfach
Der obere ist eine Strafe, bei einer 21ér schon schlimm aber hierWenn ihr Kolben erneuert, die gleiche Größe/Best. Nr wie mit neuen Zylinder?
Nadellager, Bolzen auch neu?Klein Hacker
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Bei der Laufleistung alles neu (Bolzen, Nadellager , Clips usw.)machen.
Zylinder auf jeden Fall vermessen lassen ggf. auch 1 x hohnen.Für den Straßenbetrieb sollte dein Kopf noch gehen, da habe ich schon schlimmere gesehen.
Zylinder vermessen lassen kannst du auch sehr gut hier:
http://web2.cylex.de/firma-hom…otorradcenter-405041.html
Ist Jens Bebiolka, ein absoluter 2T Fachmann und Rennfahrer.
Ob der dir auch die Kolben besorgt?
Fahr doch mal bei ihm vorbei....
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wenns ums honen geht, dann ist fischer der einzige der dafür einen echten diamantstein hat. damit sollte das ergebnis von der maßhaltigkeit mit am besten werden.
bei dir kanns aber sein, dass du für die zylindergröße keine originalkolben mehr bekommst und dann auf vertex gehen musst.kolben dort kaufen wo auch der zylinder vermessen wird. offiziell gibts bei original nur eine größe, in wahrheit gibts aber deutliche streuungen. daher muss auch der kolben vorher ausgemessen werden.
somit ist es fast schwachsinn für einen normalen händler kolben zu bestellen, denn die chance dann direkt passende zu bekommen ist gering. da musst du dann zu einem der 3 f´s die die kolben auf lager liegen haben!wenn du dabei bist, hol wenigstens mal die welle raus und check die gleich mit!
edit sagt:
ich hab noch sehr gute rgv köpfe daheim liegen, würde ich günstig abtreten, bei interesse pn!