Jugendliche in der WM/IDM

  • Mal was ganz anderes, unabhängig vom Arbeitsprinzip zum professionellen Sport allgemein, aber auch zum Motorradsport speziell gehörend. Im Moment sind sich die Juristen uneins über den Fall Draxler (Profispieler bei Schalke), also ob er Abends nach 22:00 Uhr noch, gegen Geld, Bällen Tritte versetzen darf. Das hat jetzt mit Motorradrennen wenig zu tun. Interessant wird es jedoch, wenn man die Begründung für diese Zweifel kennt: Das Jugendarbeitsschutzgesetz. In diesem findet sich u. a. auch, dass Jugendliche keiner Unfallgefahr ausgesetzt werden dürfen, wennicht zu erwarten ist, dass sie diese richtig einschätzen können. (§22 I, Ziff. 3)


    Wenn man nun davon ausgeht, dass in der IDM und der WM ein wirtschaftlicher Zweck verfolgt wird (andenfalls wäre es kein professionelles Racing), dann folgt doch daraus, dass alle Minderjährigen, eben wegen der Unfallgefahr, an solchen Rennen gar nicht teilnehmen dürften. Jedenfalls dann nicht, wenn man das o. g. Gesetz streng auslegt.

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  • jepp... und in begleitung erwachsener/erziehungberechtigten, schaut´s doch bestimmt wieder gaaanz anders aus, oder?

    Leider vergesse ich aus absoluter Ignoranz immerzu die Namen, der Leute, in dessen Threads ich nichts mehr schreiben wollte!


    Auf die bösen Menschen ist Verlass, sie ändern sich wenigstens nicht


    William Faulkner 1897-1962


    US Schriftsteller & Nobel Preisträger 1949

  • Darauf stellt das Jugendarbeitsschutzgesetz regelmäßig eigentlich nicht ab. Ansosnten könnten ja manche Leute auch ihre Kinder hierzulande Teppiche im Akkord weben lassen.


  • Aber, dass alles hinkt gewaltig....


    Wenn man den Motorsport als Arbeit und nicht einfach als Sport/Freizeit einstuft, bekommt man mit dem Jugendarbeitsschutzgesetz noch an sehr vielen anderen Stellen Probleme.

    Larmoyant

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  • Das Abrenzungsproblem besteht evtl. noch in der IDM. Beim GP kann man das Fahren aber schon mal der Arbeit i. S. von Berufstätigkeit zuordnen. Ebenso wie in der Bundesliga kann man da nicht mehr von einer "Freizeitaktivität" sprechen. i

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  • Profisport, wenn auch bezahlt, bleibt Sport und hat mit Arbeit nix am Hut.


    Sei es Fußball oder Rennsport.


    Meine Meinung.

  • Juristen sind sich immer uneins, wenn es um die Auslegung von Paragraphen geht, welche ihre Berufskollegen geschrieben haben.


    Wenn es hauptsächlich um Sport nach 22:00Uhr (sh. Startbeitrag) geht, sehe ich beim professionellen Motorsport keine Gefahr, denn der wird ja überwiegend zu Tagzeiten durchgeführt. Wobei ich nicht befürworte, das Jugendliche unter 18 Jahren bereits bei WM- Läufen teilnehmen. Denn es ist in der Natur der Sache, das z.B. ein 16- jähriger Permanentstarter dann zugunsten des Sportes die Ausbildung vernachlässigen muss (Rennen im 14Tage- Rhytmus, Tests dazwischen, Interkontinentalreisen, Medien, womöglich Werbefuzzis...). Das ist viel für so junge Leute. Die wären mit nationalen Meisterschaften schon gut ausgelastet.

  • Arbeit ist es schon irgendwie, Marco. Als Arbeit ist zielgerichtete, soziale, planmäßige und bewusste, körperliche und geistige Tätigkeit definiert. Über sozial läßt sich in dem Fall vielleicht streiten und inwieweit sie bewußt und planmäßig erscheint, wäre sicher in manchen Fällen ebenfalls zu hinterfragen. :D Aber gehen wir einfach mal davon aus, dass ein Dienstverhältnis i. weitesten S. § 611 BGB zu Grunde liegt.


    @ Wolf61: Es geht hier, also in diesem fred, auch weniger um die Arbeitszeit, als um die dem Rennsport innewohnende Unfallgefahr. Jugendliche dürfen keine gefährlichen Jobs machen. Kinder schon gar nicht, die dürfen überhaupt nicht arbeiten. (OK, der Vollständigkeit halber: Es gibt ein paar Ausnahmen, racing gehört nicht zu den erlaubten Arbeiten). Im Übrigen bin ich da völlig mit dir einer Meinung.


    Mal angenommen ein Teamchef mit volljährigem Fahrer würde sich auf das Gesetz berufen und das Konkurrenzteam, dass mit einem 17 jährigen antritt, am SaRi per einstweiliger Verfügung gerichtlich den Start untersagen?

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  • Kawa, das kann ich Dir auch nicht sagen und werde auch dazu nichts recherchieren.


    Das ich einen "Permanent"- Start von unter 18- jährigen in einer Serie wie der Motorrad- WM für zu früh (mit 15) halte, hatte ich ja geschrieben. Da kommen im schlechtesten Fall arrogante Einzeller raus (Ausnahmen gibt es sicher), im besten Fall zurückgebliebene Verlierer. Aus denen werden vielleicht dann normale Menschen.


    Es ist berechtigt, das Eltern versuchen, den Kindern ein Sprungbrett zu verschaffen. Auch inbegriffen Starts als Wild Card- Fahrer bei WM Läufen- oder wie das zu Zeit heißt. Nur wer schon einen 15- jährigen in den GP Zirkus schickt??? Was soll aus dem Menschen werden, sogar wenn er erfolgreich ist am Anfang?


    Das Leben ist lang, die Erfolge dauern nicht lange, und dann?

  • Warum setzt man denn 12-15Jährige Kinder aufs Rennmotorrad .
    Weil sie extrem leicht sind-Hungerhaken-
    Welchen Sinn sollte es sonst machen.
    Die könnten unbeschwert ihre Jugend leben-ihre Ausbildung erledigen und dann mit der Rennerrei anfangen.Früher hat man mit 20 angefangen und mit 40 aufgehört.
    Heute wirds anders sein.


    12-25 ?