Honda NR500 mit WM- Punkten?

  • Habe dieser Tage von einem Kollegen ein paar Motorrad- Zeitschriften bekommen, die ich gerade duchstöbere auf der Suche nach Brauchbarem. In der Motorrad News 2/2011 steht ab Seite 104 ein schöner Bericht über die Honda NR750 (Ovalkolben) von Axel Koenigsbeck. Auch auf die Entstehungsgeschichte wird eingegangen, die ja bekanntlich im Rennsport liegt (NR500- Viertakt ab 1979).


    Und was lese ich zur Saison WM-1980: "Und tatsächlich fuhr Katayama als einziger Viertaktfahrer im Feld mehrmals in die Punkteränge." Es muss um die WM gegangen sein, der Satz steht im gleichen Absatz, wo auch der GP- Einstieg geschildert wird.


    Ist es Zufall, schlechte Recherche oder fängt man nach all den Jahren langsam an, die Geschichte"passend" zu machen? Wenige Sätze weiter steht noch, das Freddie Spencer Kenny Roberts auf Yamaha (2T) um die Ohren gefahren sei, bis der 22000 1/min drehende Viertakter den Geist aufgab....


    Eher wahr ist, das mit diesen Maschinen (Hut ab vor dem Mut, sowas zu bauen) nicht ein einziger WM- Punkt in 4 Saisons GP- Einsatz erreicht wurde. Ein ehrenvoller 11. Rang war das Top- Ergebnis. Dabei wurde riesiger Aufwand betrieben und jedes Jahr eine völlig neue Maschine gebaut (unterschiedliche Zylinderwinkel, Rahmen, Radgrößen, Gabeln...), die Konkurrenz machte sich lustig und übersetzte NR mit "Never Ready".


    Ganz am Anfang war es schlimm, da hat man nicht mal immer die Qualifikation geschafft. In den freien Trainings, wo mehere Klassen zusammen fuhren, sägten die 350erTZ Yamaha auf den Geraden an den schweren Brummern vorbei... Da das nicht sein durfte, stellte sich einmal ein Werksfahrer einfach mit an den Start und musste von den Kommisären freundlich zum Verlassen des Startplatzens aufgefordert werden. Ohne Übertreibung war die Aktion mit der NR der größte Flop, den Honda je fabriziert hatte. Die 500er Klasse dieser Zeit bestand in der Regel aus je 2 Werksmaschinen von Yamaha und Suzuki, manchmal noch einer Kawasaki und ansonsten aus Privatiers, die die Teilnahme am Rennen aus eigener Tasche bezahlten. Was natürlich außer dem Leistungsmanko immer ein Nachteil war, war der damals noch praktizierte Schiebestart. Diese Mechanik aus 4 Nockenwellen, 8 Pleuel und 32 Ventilen mit Muskelkraft in Bewegung zu setzen, war sicher nicht leicht.


    Soichiro Honda, der Firmengründer, der Zweitakter verabscheute, lenkte schließlich ein und lies die 3 Zylinder NS ab 1982 starten, die prompt erfolgreich war. Na ja, seine Nachfolger haben es geschafft, den Viertakter wieder renntauglich zu machen, aber darüber reden wir lieber nicht.

  • ne tuen wir lieber wirklich nicht...dank honda werden wir so schnell keine kunstwerke mehr sehen wie den symetrischen drehschieber.keine rsw /rsa motoren aus dem hause aprillia...keine zweitakter mehr die von jan thiel zur absoluten perfektion getrieben wurden.



    zum glück ist er inzwischen im wohlverdienten ruhestand und muss das motorGP elend nicht mitansehen..





    H :nuts: :nuts: :nuts:a

    es koche, es siede...und trotzdem wird es kabelsalat^^