Drei Zylinder haben nur "müdes" Standgas

  • Hi Leute,


    habe mich jetzt mal mit Kurzzeitkennzeichen in die Öffentlichkeit gewagt, um zu schauen, was ich mir da für 8.400 Euro hab andrehen lassen.
    HM31A (E39, Östereich), 1985, blauweiß, 30.000km laut Tacho


    Erst mal nur in 30er und 50er Zonen rumgeeiert. Hatte ja keine Ahnung, ob das Teil nur'n schöner Blender ist und überhaupt zur Forbewegung tauglich ist.
    Und siehe da, nach leichter Anfahrschwäche setzt ab ca. 5.000 U/min turbinenhafter Motorlauf und ab ca. 7.000 U/min setzt der Turboschub ein, der bis ca. 9.500 U/min anhält. Darüber zu dreh'n bringt aber nix.


    Das kannte ich ja schon von meiner ersten RG...


    Dann bin ich mutig geworden und habe erst mal 150Km in der Eifel, rund um Adenau abgerissen. Immer schön sachte mit ein paar Zwischenspurts natürlich :freak


    Das Getriebe schaltet sich auch passabel, heißt alle Gänge bleiben drin. Es bleibt sogar der Zweite drin, wenn man unter Volllast von 1 in 2 schaltet (ja ja ich weiß, ich tu's auch nie wieder :bash: )


    So weit alles toll und jetzt zu dem Problem. Die o.a. Anfahrschwäche nervt.
    Wenn man anfährt, muss man erst mal son bisschen "angasen", weil der Motor im ersten Moment nicht so richtig aus dem Standgas hochläuft.
    Wenn sich die Nadel vom Drehzahlmesser bewegt ist dann alles schön und er brappelt zufrieden auf allen Vieren vor sich hin.


    Im Standgas läuft nur der Zylinder hintenrechts so richtig (kräftiges dengdengdeng) und reagiert spontan auf Drehungen an der Schieberschraube. Die anderen Drei laufen im Standgas so lustlos vor sich hin. Obwohl die Schieberschrauben hier alle voll drin sind, stellt sich kein richtiges Standgas ein.


    Die Vergaser haben alle Standardbestückung und ich hatte sie auch schon zweimal auseinander zum Reinigen bzw. Durchpusten (alles sauber) Die Gemischschrauben sind alle 1,5 Umdrehungen raus. Die Petinaxflansche sind ok und die O-Ringe auch. Habe schon die Kerzen untereinander getaucht und die Zündkerzenstecker auch --> Keine Besserung.


    Bisher bin ich von einer zu mageren Leerlaufstellung ausgegangen aber es könnte auch zu fett sein, denn im kalten Zustand und Choke laufen alle 4 im Leerlauf.


    Vielleicht ist doch irgendwo Falschluft oder ggf. die Kurbelwellensimmeringe defekt (bitte nicht!) .Keiner der vier Zylinder qualmt übermäßig stark (Kompression auf allen vier ist ca. 9,4 Bar).



    Ich hatte die Luftschrauben auch schon mal weiter als 1,5 raus (2 oder so) Werde sie heute noch mal weiter rausdrehen und die Drehschieberseiten mit Bremsenreiniger besprühen.


    Hat vielleicht von Euch no einer 'ne Idee, warum trotz gleicher Grundeinstellung, drei der vier Zylinder nicht richtig im Stand laufen (Motor stirbt nach ca. 10 Sek. ab) und erst durch Gastöße zum Leben erweckt werden müssen?


    Noch ne Frage. Im Manual steht, dass man zur Syncronisation der Vergaser erst mal einen Spalt zw. Unterkante Gasschieber und Unterkante Vergaserbohrung von 0.5mm einstellen soll. Bei meinen Vergasern ist da schon ein Spalt von 3mm, wenn die Anschlagschrauben ganz raus sind. Ist das jetzt ein Druckfehler oder habe ich da was falsch verstanden?



    Danke und Gruß


    Markus

    Ein Leben ohne Zweitakter ist möglich, aber sinnlos :biggrin:

  • Zitat

    Original von drmarkuse


    Noch ne Frage. Im Manual steht, dass man zur Syncronisation der Vergaser erst mal einen Spalt zw. Unterkante Gasschieber und Unterkante Vergaserbohrung von 0.5mm einstellen soll. Bei meinen Vergasern ist da schon ein Spalt von 3mm, wenn die Anschlagschrauben ganz raus sind. Ist das jetzt ein Druckfehler oder habe ich da was falsch verstanden?


    Ist kein Druckfehler! Einstellschrauben auf den Schiebergehäusedeckeln und am Gasgriff schonmal reingeschraubt?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    :aha: :dafür: :respekt:


    Manchmal brauche ich eben einen kleinen Denkanstoß :face_with_rolling_eyes:



    Danke, ich werde das mal ausprobieren und berichten...



    Markus

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  • Guten Abend,


    also, an dem 3mm lag es nicht, ich hatte von der falschen Seite gemessen:nixweiss:


    Mir ist aber aufgefallen, dass zwischen den beiden Vergaserhälften (nicht an der Schwimmerkammer) Benzin rausspritzt, wenn man von hinten mit Druckluft in das untere kleine Loch bläst, das direkt zur Nadeldüse führt.


    Habe dann mal den Vergaser ganz zerlegt (Vorderes Gehehäuse mit den Torxschrauben) und Dirko an die Papierdichtung gemacht.


    Hab sie angekickt und das Standgas war gleich höher. Wegen der Abendstunde und den Nachbarn hab ich sie aber nur kurz laufen lassen.


    Morgen kommen die anderen Vergaser dran.


    Besser wären neue Papierdichtungen. Gibt es die einzeln?


    Dank,Markus

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  • Moin,


    diese Dichtung zwischen den vertikalen Gehäusehälften ist leider nirgens aufzutreiben. Bisher scheint diese Problematik auch noch nie aufgetreten zu sein. Na zumindest hat sich da noch Niemand drüber ausgelassen... :nixweiss:


    Mh, dann muss ich wohl Locheisen und Nagelschere nehmen und sie mir aus Dichtungspappe zurechtschnitzen :kotz:


    Gruß


    Markus

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  • Das Problem kenn ich von den Yamahas mit den Mikunis drauf.
    Schau mal ob bei Topham Dichtungen zu finden sind, das Dirko sollte da jedenfalls wieder restlos raus.

  • Hallo Zusammen,


    Problem gelöst :freak Ich habe einfach die alten Dichtungen umgedreht und jetzt ist wieder alles dicht.
    Der Motor hängt jetzt am Gas wie ne Furie und reagiert wieder schön spontan auf Gasstöße :biggrin:



    Gruß


    Markus

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