Auslass- Steuerzeit messen

  • Wie wird die Auslasssteuerzeit gemessen??


    Da im Auslass durch die Auslassschieber keine wirklich genau definierte Kante - und die Dichtigkeit nicht wie bei einer gewöhnlichen Zylinderwandung gegeben ist, soll da dann an Öffnungswinkel etwas dazugegeben werden, oder ist der Moment wenn die Kolbenoberkante bei Abwärtbewegung im rechten Winkel beginnt den Kanal freizugeben, anzunehmen.

  • Ich nehme auch in der Abwärtsbewegung die erste, minimale Öffnung des Auslaß durch den Kolben als Start. Dann runter und wieder hoch bis Auslaß zu. Das dann per Gradscheibe auf dem Limastummel der Welle gemessen mit festgemachten, gebogenen Draht als Zeiger.





    http://s181.photobucket.com/us…7956970109150252773615507

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  • Naja, letztendlich ist die Steuerzeit bei voll geöffneten Schiebern wichtig.
    Diese kann man dann recht gut messen, Kolben rein und dann Lichtspalt schauen, wenn er aufmacht.
    MfG
    Maik

  • Das vorgehen mit der Gradscheibe ist mir bekannt, nur der Auslass der RGV ist nicht so schön zu messen wie bei dem oben abgebildete Zylinder


    Der feststehende Teil der Schieber ist einiges vom Kolben entfernt, also nicht dicht.
    Meine Frage ist nun, ob der Auslass erst mit unterkante des feststehenden Teils des Schieber beginnt, oder ob für die vorhanden Undichtigkeit etwas zugegeben werden sollte.

  • es ist weder so noch so zu sehen aus meiner sicht.
    strengnemommen ist der kanal ab oberkante auslass natürlich offen aber der querschnitt ist noch so klein, dass die strömung lang nicht vergleichbar wie mit offenen schiebern ist.
    imho ist ein mittelweg zu wählen, wobei ich eher richtung nähe oberkante, anstatt nähe schieberkante gehen würde, wenn ich einen zwischenwert auswähle.
    daran sieht man auch, dass die hauptaufgabe des schiebers nicht die nutzhubvergrößerung, sondern die minimierung der spülverluste ist, die der schieber zumindest teilweise wie eine art prallwand aufhält.

  • Zur Beachtung:
    Der Teil der Schieber der auf dem Bild zu sehen ist, bleibt immer da stehen, bewegt sich also nie, die Schieber sind ganz offen abgebildet!

  • schon klar, nur das da nichts dicht ist, wurde ja schon bemerkt, auch wenn die schieber geschlossen sind.
    und, wie man weis, ohne abdichtung kein bzw. unzureichender kompressionsaufbau.
    daher meine aussage, dass die oft vorgebrachte, scheinbare funktion der nutzhubvergrößerung wenn überhaupt rudimentär stattfindet.

  • Für eine scharf abgegrenzte Steuerzeit, brauchst du eigentlich auch eine scharf abgegrenzte Auslasskante. Die hast du natürlich nicht.
    Ich kenne zwar die RGV nicht im Detail, aber ich glaube die Schieber gehen doch recht dicht dran?
    Im Gegensatz zu dem YPVS System von Yamaha, wo die Walze nun wirklich nicht anliegt (je mehr der Kolben nach unten geht) würde ich bei der RGV dann schon die Schieberkante als Steuerzeit nehmen.
    Aber wozu brauchst Du das?

    In Kurven kann jeder schnell fahren, aber auf der Geraden... da brauchst du Leistung!

  • Gradscheibe kann man machen, wenn man für sich arbeitet, aber nicht, um richtige Winkel mit anderen vergleichen zu wollen. Zudem sind die Babierwinkelgradscheiben alles andere als genau und es können sowohl auf ihr als auch an der Öffnung der Fenster je nach Lichteinfall und Blickwinkel des Brillenträgers deutlich andere Werte rauskommen.


    Genauer geht die Methode über's Ausmessen.
    - messe mit Schieblehre den Abstand der Fensteroberkante zur Zylinderoberkante (Fläche) (AFZ)
    - messe im eingebauten Zustand mit zwei über kreuz liegenden Lötzinndrähten an vier Stellen die tatsächliche Quetschkantenhöhe und mittele auf einen Wert (QKH)
    - messe die Tiefe der Zylinderkopfkante, der Quetschkante (ZKQ)
    (- falls eine flächige Zyilnderkopfdichtung oder gar ein Zylinderkopfspacer verwendet werden sollte, auch dessen Höhe (ZKD)


    (AFZ)+(ZKD)+(ZKQ)-(QKH) = Entfernung der Fensteroberkante vom oberen Totpunkt (OT).


    Damit gehst du in den Onlinesteuerzeitenrechner von race-base.com und erhällst deine jeweiligen Steuerwinkel, die du auch immer mit anderen abgleichen und jeder auf die gleiche Weise reproduzieren kann, ohne Knick in der Optik etc. Und die Schieblehren gehen ja schonmal bis auf die 100-stel mm. Eine Winkelgradscheibe kommt gerade mal auf 0,3mm pro Grad und das auch nur, wenn man immer idenisch guggt und auch immer die identische Phase an den Kolben und den Kanalfenstern hat. Vieeel zu ungenau! Da würde dann jeder von was anderem reden und bei guten Abstimmungen sind schonmal 0,5°KW beim Vorauslass (VA) hin oder her von Belang.


    Edit:
    die Winkelmessung an sich könnte man verbessern mit einem digitalen Winkelmesser und z.B. mit einem sehr dünnen Fühlerlehrenplättchen, dass dann flach auf den Kolbenboden gelegt wird und dann gerade so im Kanal verschwinden darf. Nachteil: es müssten sich alle auf immer das gleiche Fühlerblättchen verständigen.


    Viel Spaß
    Carsten

    Bilder

    Hallo, ich bekomm‘ einmal BeschleunigungsÄNDERUNG bitte. 4-Takt? Nö, is‘ mir zu fett. Lieber da, den schön mageren 2-Takter mit Biss. Zum Mitnehmen? Ja bitte. Tüte? Och,'geht auch ohne gut. Dann noch von den dicken Birnen dort. Das war alles? Joh, reicht wohl für's Erste. :face_with_tongue:

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  • Die Schieber stehen bei mir 0,15 bis 0,16 mm von der Zylinderwandung tiefer, gemessen mit analogen Zweipunkt Taster.


    Das Vorgehen mit messen tatsächlicher Längen und anschließender Umrechnung in Winkelgraden kenn ich auch, aber ich bin davon auch nicht ganz überzeugt, ob da nicht genauso Toleranzen entstehen.


    Begründung:
    Der Kolben bewegt sich doch ein ganz schönes Stück (kippelt) innerhalb des Zylinders.
    Z.B. beim Vermessen des Kolbenuterstandes zwischen den beiden Zylinder braucht es bestimmt 10 Messungen mit Mittelung um einen brauchbareb Wert zu erhalten, obwohl nicht an der Außenkannte, sondern im Zentrum des Kolbens gemessen wurde.
    Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass wenn mehrere an ihren Motoren messen, da verlässlich vergleichbare Ergebnisse herauskommen, besonders mit einer Schieblehre, wo nur am Rand gemessen werden kann.


    Die Winkelgradscheibe ist bestimmt genauso ungenau, obwohl ich da auch penibelst damit umgehe, nur es geht damit einfacher- schneller.
    Die Papierscheibe wurde auf ein passend ausgeschnittenen Blech geklebt.
    Der Vorteil des VJ21A Polrades ist, dass es nach außen offen montiert ist, somit kann das Blech mit der Gradscheibe einfach daraufgesteckt werden, es hält von selbst, da Polrad magnetisch und ganz eben ist, da wackelt nichts.
    In das Blech muss in der Mitte vorher ein 19er Loch, passt somit genau über die Befestigungsmmutter des Polrades und ist damit gleich zentriert, so kann die Gradscheibe einfach gedreht werden ohne irgendeine Befestigung zu öffnen.
    Messungen können so mehrmals mit gedrehter Gradscheibe widerholt werden um die Plausibilität zu erhöhen.
    Ablesung ist natürlich so eine Sache, das gleiche Vorgehen je Messung ist zwingend, ich bevorzuge da wie im Bild einen plattgeklopften Draht der im rechten Winkel in sehr kleinen Abstand auf die Teilstriche zeigt.


    Ich werde beide Methoden einfach anwenden und dann sehen ob es einen Unterschied gibt.


    Wozu das Ganze, einfach um über den Motor Bescheid zu wissen.


    Habe mir mal einige Möglichkeiten in Form von verschieden starken Fuß- und Kopfdichtungen bereitgelegt.
    Anfangen werde ich mit einer 0,6mm Fußdichtung, um auf Originalmaß zu kommen, müsste ich eine 0,35mm CU- Dichtung nehmen.
    Die originalen Dichtungen setzen sich doch ziemlich stark!
    Damit sind die ÜS- Kanäle ganz offen, Auslass, na ja, nahe am oberen Limit.