Nachdem ich schon in den letzten Jahren ständig Interesse am Breakfast Cup hatte, habe ich mich für dieses Jahr zum 2 Std. Rennen Ende März angemeldet. Leider war kein zweitaktender Mitstreiter für ein 2T-Team zu gewinnen ("Spinnst du? Ende März liegt am Ring noch Schnee!")Einen unerschrockenen Teamkollegen fand ich schließlich in einem Kawa ZXR 400 Treiber.
Vor Ort lief die Veranstaltung im Rahmen des RL-Cups. Anmeldung und technische Abnahme waren sehr gut organisiert und zügig abgehakt.
Da nicht alle 27 Teilnehmer bereits am Freitag zum freien Training angereist waren, durften alle Fahrer der 2er Teams gleichzeitig zu einem einstündigen Training auf die Bahn, was natürlich ordentlich Fahrzeit ergab. Trotz der niedrigen Temperaturen, ging es flott dahin und wir konnten uns alle den Winterrost aus den Knochen fahren. Unfassbar, was so ein lauwarmer Slick doch noch alles ermöglicht :shock: Wenn ich das zwischendurch gewusst hätte, wäre ich bestimmt vor Angst in die Box gerollt.
Abends kam dann meine eigentliche Stärke zum Tragen: Dummgeschwätz beim Boxenrundgang. Durch das offenherzige Reglement (max. 92 PS im Serienzustand) fanden sich Spielkameraden auf unterschiedlichsten Mopeds ein: Abordnungen aus dem MZ Cup, dem FZR Forum, viele Suzuki SV 650 oder Gladius, Ducati, Kawa ZXR 400, eine Suzuki Bandit mit Manuel und Hansi aus der CSBK, usw.
Die 2T-Ehre wurde von einer Yamaha TZR 3XV SP, die allerdings mit tropfenden Vergasern nur kurz den blauen Atem der Rennstrecke versprühte und meiner Serienaprilia RS 250 hochgehalten.
Der Renntag begann in der Früh um 9.00 mit 25 Minuten Qualifikation. Mein Teamkollege und Rennstreckenneuling Dominik sollte noch etwas Fahrpraxis bekommen und drehte die ersten Runden. Als er in die Box kam, blieb für mich noch Zeit für drei gezeitete Runden. Die erste Runde verkackte ich direkt. In der 2. Runde flog auf die Spitzkehre zu das Schweißband über dem Bremsausgleichsbehälter weg und hing zwischen Griff und Bremshebel. Ein unschönes Gefühl, wenn die Bremse sich plötzlich so "komisch" anfühlt. In der letzten Runde musste demnach alles passen. Ich hatte ein bisschen Glück, da am Horizont eine SV 650 auftauchte, an die ich mich im Laufe der letzten Runde ranarbeiten konnte: 2:24 - Startplatz 6 von 27 Teams.
Die Geschichte des Rennens ist schnell erzählt: Nach einem völlig misslungenen Le Mans Start fuhr ich als Zweitletzter weg und hatte auf den folgenden 12 Runden viel Spaß bei unzähligen Überholmanövern. Ziemlich platt kam ich in die Box und übergab den Transponder an Dominik, der sich ambitioniert auf den Weg machte. Ich musste erst den Durst meiner trinkfreudigen Italienerin stillen, selbst etwas essen und trinken und die Reifenwärmer anbringen. Anschließend informierte ich mich bei unserem Helfer über Dominiks Rundenzeiten. Doch der war noch kein einziges Mal über Start und Ziel gekommen. Da ich schon 10 Minuten rumgehampelt hatte, begannen wir uns natürlich zu sorgen, doch unsere Boxennachbarn sorgten für Aufklärung: Die Kawa war nur 300m weit gekommen und stand in der ersten Kurve. Nach weiteren endlosen Minuten fuhr der Schandkarren vor und lieferte das lahmende Ross und den zum Glück unbeschadeten Reiter ab. Also, Transponder an die RS und los. Es war ja jetzt "nur" noch knapp über eine Stunde zu fahren. Mit zwei weiteren Tankstops beendeten die Aprilia und ich das Rennen tatsächlich im Alleingang und drehten 34 Runden. Auf Grund der langen Pause und der zwei Tankpausen decken wir über das Endresultat lieber das Mäntelchen des Schweigens :D
Mein Fazit ist aber, dass sich der Breakfast Cup auf alle Fälle lohnt. Die Organisation ist super, auf der Strecke wird sehr fair und großteils besonnen agiert (kein einziger Unfall während der Veranstaltung!!!!) und es bietet sich ein interessantes Starterfeld. Bei einem normalen Lauf über 10 Runden, sollte es möglich sein nach dem Rennen zum Nachmittagskaffee wieder zu Hause zu sein. Und wer keine Lust hat so schnell wieder bei Mutti und den Kleinen zu sein, schaut sich einfach noch den RL-Cup an :biggrin:
Es wäre schön, wenn bei einem der drei noch ausstehenden Termine vielleicht noch weitere zweitaktende Teilnehmer antreten würden, schließlich sind unsere Schätzchen zum Fahren da und nicht zum Stehen.