Wie im anderen Thread angekündigt kommen hier ein paar Bilder von der Restauration einer alten 50er. Wenn Interesse besteht kann ich gerne hier öfters berichten...
Mein Opa kaufte sie 1969 für 1100 DM, fuhr sie 5000 km und dann wurde sie anschließend in die Ecke gestellt weil sie einen Defekt hatte.
Mit 16 fuhr ich eine RD80LC1 mit 100cc Polini Kit und Vergaser von der RD350, selbst geschweißte Renntüte in der Hülle des Originalauspuffs. In der Konfiguration lief die 80er 145, daher hatte ich in dem zarten Alter natürlich kein Interesse an der alten 50er, die legal nur 40 lief.
Das änderte sich jedoch als bei der RD kurz vor dem 18. Geburtstag sich noch schnell das Hubzapfenlager in Einzelteile auflöste und den teuren Polini zu Kernschrott machte.
Für die paar Monate rentierte sich die aufwendige Reparatur der RD nicht mehr, somit schob ich die damals 25 Jahre alte Göbel in meine Garage. Problem war fehlender Zündfunke, rostiger Tank und überlaufender Vergaser.
Zünd,- und Lichtmaschineneinheit unterm Polrad gab es als Neuware, die war schnell ausgetauscht. Der undichte Messingschwimmer explodierte mir damals beim Löten, hier gab es zum Glück von Bing ein Nachfolgemodell aus Kunststoff. Tank wurde innen leicht gereinigt und eindicker Benzinfilter vor den Vergaser gehängt. Schon lief sie wieder für die paar Monate zur Volljährigkeit. (die RD500 vom Profilbild stand bereit) Entsprechend des Alters ging ich gnadenlos mit dem betagten Gefährt um. Dumm halt.. Der Gianelli Aufkleber am Seitendeckel stammt aus dieser Zeit, wer kennt die Marke noch?
Und nun, wieder 25Jahre später habe ich mir das Mopped als Winterprojekt vorgenommen.
Wirklich kaputt ist an sich nichts, nur die üblichen altersbedingten Sachen. Kunststoffteile sind fertig, Rost da und dort.
Neu Lackieren möchte ich trotz Rostansätzen eigentlich nicht, was denkt ihr? Den Tank mit der aufwändigen Lackierung und dem Logo bekommt man doch nie wieder so hin. Aber was mache ich mit den Roststellen auf Schutzblechen? Gibt es da eine Möglichkeit zur Bestandserhaltung, also mit Patina ohne dass es zukünftig weiterrostet?
Interessant ist dass der Zylinderkopf völlig ohne Dichtung montiert ist. Alu gegen Guß. Nur ein sehr schmaler Steg dient als Dichtfläche. Das Gewinde der kurzen Zündkerze war damals hin, so bastelte eine Buchse für Zündkerzen mit langen Gewinde rein, die Geometrie im Brennraum muss ich noch verschleifen.
Beim Motor handelt es sich zum Glück um einen von Sachs. 501/4, der würde von vielen Manufakturen verbaut, sollte ich Ersatzteile brauchen gibt es die.
Ob die Simmerringe der Kurbelwelle dicht sind weiß ich nicht, wie kann ich das prüfen?
Ansonsten würde ich ihn nur ungern zerlegen und neu lagern. Öl war drin und wird natürlich erneuert. Getriebe, Kurbelwelle und Lagerung dürften bei 5000km noch nicht verschlissen sein. Rost ist kein Thema, entscheidend ist ob noch alles dicht ist, denke ich.