Rotax 123 mit VHSB 34 - Hilfe bei grober Abstimmung

  • So, ich denke, dieses Schwimmerkammerfilter habe ich identifiziert. Davon bestelle ich ebenfalls noch 2 Stück mit. Bei der Kart-Version, dessen Explosionszeichnung von Blau verlinkt wurde, ist er nicht drauf ... auf den anderen Zeichnungen schon.

    Der Filter scheint zwischen dem "Kragen" und der großen Verschlusschraube gehalten zu werden. Gut möglich, dass das Teil beim Abschrauben der Schwimmerkammer gerne mal herausfällt und verloren geht, bei keinem meiner 34er Vergaser ist dieser Filter noch drin.


    Die Züge haben Spiel und die Schwimmer sind noch dicht, bei der Reiningung werd ich aber nochmal nachbessern (siehe dazu auch Foto).


    Die ovale Dichtung hab ich auf dem Bild des Dichtungssatz finden können, wüsste aber nicht, wo diese hingehört. Diesen "Klotz" habe ich versucht freizulegen und dazu die beiden Kreuzschlitzschrauben gelöst. Habe aber keine Ahnung, wie es dann weitergeht, da bewegt sich nichts weiter. Kann es sein, dass dieses Messingteil raus muss, welches den Düsenstock aufnimmt? Wenn ja, wie kriegt man das raus?


    Ein Tierchen habe ich heute noch entdeckt: Das einige Millimeter große Fluginsekt befand sich zwischen dem Schwimmernadelventil und dem Benzinfilter am Zufluss. Vielleicht in den Tank gefallen und dann vor den Filter gespült worden. Bei einer Prüfung des Filters ist es dann weiter durchgefallen.


  • Hi RSler,


    Was du im ersten Beitrag beschreibst, ist eindeutig eine zu kleine Nebendüse oder Falschluft nach Vergaser. Sie soll mit Choke gut starten, aber dann bald fetter laufen und absterben. Da sich bei dir aber die Drehzahl mit Choke erhöht... ND 5-10 Nummern größer, bis sie mit Choke bei warmen Motor abstirbt.


    Undichten Simmering müsste man mit Luftballon an der Getriebeentlüftung sehen.


    Lg, Kolbi

  • Mir fällt noch auf dass über die Zündeinstellung nix gesagt wurde, diese als Erstes einstellen. Wenn die Zündung nicht abgeblitzt wurde, kann man sich jegliches Vergaserabstimmen sparen!


    Bei viel Vorzündung muss in der Regel fetter eingedüst werden. Stimmst du auf zu viel VZ ein, und stellst dann die Zündung richtig, passt nix mehr.


    Auch zu den Motoren wurde nicht viel gesagt, wobei es eh nichts bringt, denn neben dem KW-Gehäuse/Trieb sind auch Steuerzeiten, Auspuff und Membran/Airbox/Luftführung sehr stark einwirkende Faktoren. Habe 2 Bikes mit gleichem Motor und Vergaser, aber etwas anderem Auspuff, beide benötigen sehr unterschiedliche Abstimmungen.


    Auch der Ansaugstutzen, falls er aus Gummi ist, wird gern übersehen. Kalt ist er relativ dicht, aber kaum wird er warm, gehen die Poren auf...


    In der Reihenfolge Ansauger, Zündung, Getriebeentlüftung, Vergaser sollte der Motor bald laufen.


    Viel Erfolg!

  • Die Mopeds sind beide völlig serienmäßig. Die eine wurde nach einem Fresser mit Pleuellagerschaden komplett auseinandergebaut und dann (wie so oft) aufgegeben und als großer Teilesatz verkauft. Hab einen gebrauchten Motor aus einem Unfallmoped einbaut, der bis zuletzt gut gelaufen sein soll.

    Die andere wurde abgestellt, weil sie nicht mehr fuhr. Die Ursache war unbekannt, dann ging der Schlüssel verloren und nach Jahren des Herumstehens kam auch dieses Moped als Bastelbude zu mir. Ich hab dann einen kaputten Anlasserfreilauf festgestellt und eine defekte Zündspule, die ich ersetzt habe. Bei der Fehlersuche hatte ich das Polrad mal abgenommen, am Strator hab ich aber nur gemessen, keine Schrauben gelöst und nix verdreht. Auf die korrekte Lage der Scheibenfeder hab ich beim Anbau des Polrads geachtet.


    Habe daher die Hoffung, dass am Zündzeitpunkt nix verstellt wurde, seit die Motoren zuletzt alltäglich liefen. Werd mich aber mal einlesen, wie man es am besten prüft (OT oder Blitzen oder beides). Hab das noch nie gemacht.


    Morgen kommen beide Vergaser ins Ultraschallbad und am Donnerstag kommen die neuen Düsen und weiteren Teile rein. Hoffe, dass dann immerhin ein sauberer Leerlauf drinne ist. Falls nicht, schau ich auch nochmal mit Starterspray nach Falschluft. Luftballon auf Getriebeentlüftung probier ich auch gerne aus, geht ja fix.

    Ich werde weiter berichten.

  • Sie läuft mager, also gib ihr mehr Sprit. Die Zündung abblitzen ist keine Hexerei, das dauert 30min, und ist Grundvoraussetzung zum Einstellen eines Motors. Hoffnung bringt dir im schlimmsten Fall nen Motorschaden, also setz lieber auf Wissen :winking_face:


    Lg

  • Heute hab ich die Ultraschallreinigung vorgenommen, das hat gut geklappt. Sieht alles wieder recht frisch aus für knapp 30 Jahre alte Teile, die Kanäle hab ich nach ner Spülung alle durchgepustet. Hab auch nochmal die Schwimmer getestet und dabei festgestellt, dass ein einem doch schon ordentlich rumgebogen wurde (links im Bild). Beim manipulierten Teil soll der Schwimmer das Nachfließen schon bei einem deutlich geringeren Füllstand unterbinden, Schwimmerventil war aber Serie. Hab das wieder begradigt und kann mir hoffentlich die 20 Euronen für nen neues Teil sparen, wenn das noch sauber läuft. Morgen kommen die Neuteile rein, mit etwas Glück bin ich dann bald bei der Feinabstimmung.


  • Ich habe die aufgefrischten Vergaser jetzt wieder eingebaut. Die Tanks habe ich auch nochmal abgelassen, gespült und frisch befüllt.



    Moped 2 macht sich damit schon ganz gut. Sie hält das Standgas, die Anreicherung ist schön und oben dreht sie auch ordentlich raus. Damit kanns zum TÜV und dann zur Feinabstimmung. Ich bilde mir allerdings ein, dass irgendwas am Motor klingelt/klappert.


    Moped 1 ziert sich noch etwas. Sie sprang ohne Choke an (bei 28°C draußen), hatte Standgas und hat gut oben raus gedreht. Die Anreicherungsphase, also das Hochdrehen aus Standgas war aber von Anfang im Vergleich zum anderen Moped ein kleines bisschen träger.

    Der Motor lief 10 min. lang gut, ich bin ein paar Runden im Garten gefahren. Dann wollte er nicht mehr so recht Anreichern, gerade der Bereich von Standgas bis zum Schließen des Auslassschiebers bei 2.500 U/M wurde immer problematischer. Erst musste man das Gas immer vorsichtiger dosieren, dann ging garnichts mehr und auch das Standgas war nicht mehr haltbar. Mit etwas Choke sprang sie aber stets wieder an und oberhalb von 2.500 U/M hat sie auch gedreht.


    Warum aber bekommt der Motor erst im betriebswarmen Zustand diese Probleme? Falschluft prüfe ich natürlich nochmal ab, kann es mir aber wirklich nicht vorstellen. An der Getriebeentlüftung hab ich mal mit nem Ballon geschaut, da tut sich aber nix. Zündfunke ist auch immer da und der Zündzeitpunkt ist doch fix oder verstellt sich da im warmen Zustand etwas?

  • Lass sie mal 15-20min im Standgas laufen. Klappt das problemlos, ist die ND schonmal im richtigen Bereich.


    Falls dein Bike keinen Kühlerlüfter hat, sieh davon ab im Garten Runden zu drehen oder den Motor im Stand zu orgeln, du brauchst Fahrtwindkühlung, oder sie wird so heiß dass der Kühler platzt oder sie reibt. Vergaser wird bei normaler Fahrt eingestellt.


    Stelle die HD grob ein, nur Vollgasfahrt mit Choke ziehen testen, dann teste alle Nadelpositionen durch, von 1/4 bis 3/4 Gasstellung gefühlvoll testen.


    Lg

  • So, beide Mopeds laufen jetzt im Stand. Bei Moped 1, die auch mit frischem Vergaser noch gezickt hat, dürfte der Fehler arg banal gewesen sein. Es ist fast peinlich, das in einen 4 Seiten langen Thread reinzuschreiben :face_without_mouth:


    Als ich das Moped vor Jahren bekommen habe, hab ich Benzinhahn und auch den Benzinschlauch neu gemacht. Habe extra einen etwas dickeren Benzinschlauch genommen und den auch wenige Centimeter länger gemacht um den Tank besser hochklappen zu können.


    Nun hatte ich ja den Durchfluss unten am Benzinschlauch getestet, da war alles i.O. Allerdings war der Schlauch da auch nicht am Vergaser angeschlossen sondern hing weitgehend gerade runter.

    Ist der Schlauch aber am Vergaser angeschlossen und klappt man den Tank unbedacht nach unten, dann bleibt eine Schlaufe am Ansaugschnorchel hängen und bildet wahrscheinlich einen Knick.


    Das Moped hat einfach nach ein paar Minuten kein Benzin mehr bekommen oder eben nicht mehr genug. Ließ man es dann 10min stehen, ist wieder genug Benzin nachgetröpfelt und der Hobel lief wieder eine Zeit. Da ich den Tank zwischendurch immer wieder hoch und wieder runter geklappt habe (z.B. Kerze prüfen), war der Fehler unterschiedlich stark ausgeprägt. Nur ganz bewusstes Verlegen des Benzinschlauchs beim Runterklappen des Tanks scheint das Problem zu beheben (hoffentlich auch noch bei Volllast, sonst kürze ich den wieder).


    Naja, ich wäre froh, wenn es sich damit erledigt hätte und die Karren nochmal TÜV bekommen würden. Besten Dank an alle, die sich hier bemüht haben.

  • Das muss dir nicht peinlich sein, immerhin hast du den Fehler gefunden, und berichtet, damit auch Andere daraus lernen können.


    Viel Erfolg beim TÜV :thumbs_up_medium_dark_skin_tone: