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Zitat von el bodo es loco

Hier steht ein Missverständnis im Raum. Ein Motor kann nicht über die Vergasereinstellung gedrosselt werden. Ein Vergaser wird mit seiner Einstellung an einen Gedrosselten Motor angepasst. Würde man einen Motor mit einer viel zu kleinen Hauptdüse betreiben, stirbt er einen sehr schnellen Tod durch Fresser.

Einspruch, Euer Ehren! :-)

Grundsätzlich hast Du recht, so sollte es eigentlich sein, aber es geht auch krass anders.

Meine Zweitakt- (Tuning ) Karriere begann 1972 mit einem Mofa Marke Solo von Quelle

Für eine Zündapp o.ä. reichte das Geld als Schüler nicht. Das Teil hatte keine Schaltung, nur eine Fliehkraftkupplung wie beim DAF- Auto und eine Membran-Einlass-Steuerung. Der Vergaser saß weit unten am Kurbelhaus im Schmutzstrom des Hinterrades.

Schnell sprach sich herum, dass die Hauptdüse so groß war, dass der Motor bei Vollgas vor lauter Überfettung ins "Viertakten" verfiel. Wer schon mal den Choke an seinem Mopped vergessen hat, weiß, was ich damit meine.

Mittels etwas längerer Übersetzung und deutlich kleinerer Hauptdüse drehte der Motor wie eine Turbine, einmal habe ich sogar bergab einen LKW überholt, tacho 60 war in der Ebene immer drin.

Aber Bodo hat natürlich recht (ganz so verrückt ist er nicht ;-D) , so primitive Drosselungen gibts bei unseren Karren sicher heute nicht mehr.

Genau das Gegenteil wollte ich ausdrücken.

Heute würde kein Ing. einen Motor so primitiv drosseln, aber die Story hat mir damals schon gezeigt, dass ein Zweitakter am schönsten läuft, wenn er mager abgestimmt ist,

Bodo hat natürlich auch recht, wenn er sagt, dass zu mager zu Motorschäden führt. Magerer = heißer.

Höhere Abgastemperatur verlagert die Resonanz im Auspuff in höhere Drehzahlen, daher wird auch bei sportlichen Moppeds wie unseren die Zündung bei hohen Drehzahlen verspätet. Dadurch ist das Abgas beim Öffnen des Auslass wärmer und ändert die Resonanz im Auspuff.

Übertreibt man die Abmagerung, bekommt man eine Klemmer oder Kolbenfresser. => so mager wie möglich, so fett wie nötig.

Ansonsten muss man die Leistung natürlich woanders suchen

Zitat von Mirko

Alles klar, wenn ich das dann gemacht habe.

Was muss ich dann noch machen?

Gibt es noch irgendetwas einzustellen?

Nein ... dann kannst den ersten Fahrversuch starten

Zur Sicherheit nochmal die Ölpumpeneinstellung prüfen und schauen, dass wirklich alle Schläuche am Vergaser korrekt angeschlossen sind. Sonst hast Falschluft und dann stimmt die Vergasereinstellung nie.

Edit: Die Auslasssteuerung muss natürlich auch korrekt eingestellt sein.

VG

Zitat von Mirko

Oke, wie erkenne ich das die Auslassteuerung richtig eingestellt ist?

Gibt es dazu eine Anleitung?

Manche machen eine Wissenschaft daraus. Aber das Grundprinzip lautet: Der Auslassschieber mus nahezu Kraftlos offen gehalten werden und darf nicht gegen seinen Anschlag gezogen werden. Heißt im Klartext: bevor der meschanische Anschlag des Schiebers erreicht ist, muss der Stellmagnet bereits an seinem Anschlag sein, dieser Anschlag ist erreicht wenn der Eisenkern vollständig bis zum Anschlag eingefahren ist. Dabei sollte der Schieber vollständig im Auslasskanal verschwinden, Idealerweise ist der Mechanische Anschlag vom Schieber erst erreicht wenn der Schieber im Offenen Zustand 2-3mm tief in seinem Kanal versunken ist, dann ist er definitiv nicht auf Zug, wenn er 2mm vorher bündig im Auslasskanal verschwunden ist und der Eisenkern vom Magneten dabei voll eingefahren ist.

Würde der Eisenkern im angezogenen Zustand auch nur 1mm herausstehen, bedeutet das, das der Seilzug immer voll auf Spannung ist und mit aller Gewalt am Schaft des Schiebers reißt was sehr schnell dazu führt, das der Schaft vom Schieber vorzeitig bricht.

Mühe dich nicht ab mit Strom auf den Magneten (Die RD/RM Modelle haben diesen Stecker wie in der Anleitung nicht). Schiebe mit 2 Fingern den Eisenkern bis zum Anschlag rein und Kontrolliere am abmontierten Krümmer ob der Schieber bündig im Auslasskanal verschwindet. So merkst du auch gleich ob alles ordnungsgemäß leichtgängig ist. Das ganze ALS System muss sich mit 2 Fingern leichtgängig bewegen lassen können. Braucht es 2 Hände und eine Rohrzange, dann suche nach dem Fehler: Festsitzender Eisenkern?

Aufgetriefelte Bowdenzugseele?

Verkokter und festgebackener Schieber?

Zu Harte Zubehörfeder am Schieber?