Rotax 122 Kurbeltrieb erleichtern

  • Du hast anscheinend so viel Spass an Bodos Werkzeug, dass du es nicht erwarten kannst, es wieder einzusetzen :respekt:

    Die Blumen gehören dem Fidel, der hat die Tolle Abdrückplatte geschaffen, damit geht der regelmäßige Kurbelwellenservice am Moped an einem Tag über die Bühne :grinning_face_with_big_eyes:


    Die Zubehörkolben haben alle durchweg etwas weniger Gewicht das ist zwar schlecht für das Wuchtverhältnis, denn Original kann der Motor wirklich seidenweich ohne Vibrationen laufen, aber reduzierte bewegte/oszillierende Massen sind gut für Drehzahl bzw. für die Entlastung der Lagerung.


    Weniger Rotierende Masse wie zb. ein abgedrehtes Schwungrad oder eine Innenrotorzündung begünstigen zwar schnelles hochdrehen im Stand, ermöglichen aber keine erhöhte Spitzendrehzahl, eine Reduzierung der rotierenden Massen trägt auch nicht zur Entlastung der Pleuel- und Kurbelwellenlagerung bei


    Das Drehzahlband vom Motor wird im wesentlichen durch den vorgegebenen Vorauslass des Zylinders (bei der RS liegt der VA im Bereich von 33°-35°) und der Resonanzlänge des Auspuffes bestimmt.


    Am Wohlsten fühlt sich so ein Originalzylinder so um die 11.200 - 11.500 rpm, wer sich richtig ins Zeug Legt, kann die Nennleistung von 30 PS sogar schon bei 10.200 erreichen (idealer Kartbahn Motor).


    Für mehr spitzendrehzahl braucht es etwas weniger Resonanzlänge, dann muss aber die Zündung angepasst werden, da die Originale bei 11.500 schon auf 8° zurück geht. Das Ganze muss am besten auf einem Prüfstand ausprobiert werden (hohe Drehzahlen produzieren Dopamin und das verfälscht einem gerne das PoPo-Meter).

    Vergleich ist deshalb wichtig, da die Möglichkeit besteht, das man einen Verschleißintensiven Motor gebaut hat, der zwar sehr hoch dreht, aber kraftmäßig nicht besser da steht als ein seriennaher Motor.

    Nur was knattert und stinkt, mir Freude bringt :biggrin:

  • chef24

    Eifelrgv hat seine Vollwangenwelle aus Gewichtsgründen rausgeschmissen.

    Das halte ich aus strömungstechnischer Sicht nicht für sinnvoll.

    Nicht, das du auch auf so eine Idee kommst.

    Gruß Stulle

  • chef24

    Eifelrgv hat seine Vollwangenwelle aus Gewichtsgründen rausgeschmissen.

    Das halte ich aus strömungstechnischer Sicht nicht für sinnvoll.

    Nicht, das du auch auf so eine Idee kommst.

    Gruß Stulle

    Damit fällt doch die Vorverdichtung geringer aus. Oder nicht?

    Das wäre ja kontraproduktiv für meine Zwecke :thinking_face:


    Danke für deinen ausführlichen Beitrag :)

    Kann auch gut sein, dass ich noch zu stark im 4t Prinzip denke.


    Da die RS ja keinen Drehzahlbegrenzer hat, wird die max rpm ja durch die zunehmenden Kräfte bei steigenden Umdrehungen limitiert. Da dachte ich mir sollte sie mit weniger rotierender Masse höher drehen.

    Tatsächlich ist es aber sinniger, die Kanäle so zu bearbeiten, dass der Auslass früher öffnet und den Resonanzbereich zu verkürzen? :thinking_face:

    Zündung und Qs erstmal außen vor gelassen.

  • Alles im vernünftigen Rahmen Einstellen. Auslass nicht zwingend über 199°, überströmer nicht zwingend über 130° .


    Mit 195° Auslass zu 127° Überströmer = 34° VA

    bin ich bis jetzt am besten gefahren (100%iger Straßenbetrieb) . Auch hat es sich zumindest auf der Straße als positiv erwiesen, die Nebenauslässe unter 180° zu halten, auch wenn es Spitzenleistung kostet ist die Leistung im Vorresobereich mit den tiefen Nebenauslässen von 4.000 - 8.000 spürbar besser, auf dem Rundkurs uninteresant aber auf der Straße Gold wert.


    Von den mir bekannten Zubehör Auspüffen ist die Arrow ABE Anlage die drehfreudigste


    Es gäbe die Möglichkeit Die Arrow noch drehfreudiger zu bekommen, in dem entweder der kurze Flansch nochmal um 8-12mm gekürzt wird (am besten den überflüssigen Langen Flansch nehmen und auf der Drehbank bearbeiten) Oder bei JL Exhaust den Flansch der Jolly Strada als Ersatzteil bestellen (kostet stolze 50€) und zusammen mit der Arrow nutzen.

    Aber: ob du jetzt die Drehzahl durch mehr Vorauslass oder durch eine verringerte Resonanzlänge holst. Fakt ist, das du ohne Anpassung der Zündung unten verlierst und oben nichts gewinnst, aber zum Ausprobieren kann man sich schon mal einen gebrauchten Flansch besorgen und zur Probe montieren und fahren , durch die hohe Drehzahl kann man auch wieder kürzer übersetzen.

    Nur was knattert und stinkt, mir Freude bringt :biggrin:

  • Danke, dass du hier mit deiner Arbeit so git unterstützt!

    Ich werde die Kanäle nach deinen Angaben anpassen und dann kann man ja im Betrieb noch etwas mit dem flansch spielen. Arrow Abe habe ich schon da 😊


    Wie hast du denn aber das Problem mit der Zündung geregelt? Fährst du nicht auch mit der Serienanlage?

  • Ich fahre die Zündung hier:


    Digitale CDI für Aprilia RS 125 MP
    Digitale CDI für Aprilia RS 125 MP Baujahr: 1995 bis 98 Hinweise : Die Parameter der CDI wurden von Mario Schröter…
    cdi-shop.de

    In der frei Programmierbaren Ausführung (Achtung beim bestellen, Den Steckersatz und den USB Programmer nicht vergessen)

    die CDI ist jetzt auch an einigen Serienmopeds in Betrieb genommen worden und läuft ohne Probleme.


    Bei der oben genannten drehzahllastigen Auspuff Modifikation hab ich mit der Zündung/CDI aktuell noch ein Problem was ich noch untersuchen muss:

    bei 12.500 regelt sie ab.

    Ich habe die Zündung ausgiebeig auf dem Zündungsprüfstand bis 13.200 rpm abgeblitzt und keine Unregelmäßigkeiten festgestellt.

    Die "Advanced" Zündkurve wurde am Zündungsprüfstand voreingestellt und basierend auf Messungen am Leistungsprüfstand eingestellt und im Fahrversuch mit über 5.000 Km erprobt unter Überwachung mit einem Detonations- Erkennungssystem.

    Abschließend wurde der gefahrene Kolben minutiös auf Detonations- Spuren untersucht ohne belastende Befunde.


    Die Advanced Kurve kann gefahrlos auf jeder Serien oder leicht modifizierten RS gefahren werden mit 98 Oktan (ist leistungsmäßig minimal spürbar aber kein Wunder, da geht halt nichts über eine individuelle Abstimmung auf dem Prüfstand).


    Das Begrenzer Phänomen (was jetzt aber kein Problem ist, da 12.500 schon 500 rpm über der Zulässigen höchstdrehzahl des Rotax sind und leistungsmäßig da auch nicht mehr viel geht) kann noch 2 Ursachen haben:


    * die CDI Koppelt ein wenig vom Zündausgang auf den Pickup Eingang zurück, gut möglich das sie Übersteuert und ihre Rückgekoppelten Signale fehlinterpretiert, aber die CDI ist auch an Kartmotoren mit 14.500 rpm erfolgreich im Einsatz.


    * Die von mir Voreingestellte Zündspannung liegt wie die Originale bei 140 Volt, zusammen mit dem CDI internen 1,5µF Kondensator sind das 14,7 milli Joule Zündenergie, original sind es 140 Volt an 2µF = 19,6 milli Joule die originalen 19,6mJ sind schon sehr wenig, gut möglich das ich hier mit der Zündenergie zu soft unterwegs bin, die Programmierbare CDI lässt sich aber stufenlos bis auf 250V = 46,8 mJ aufdrehen, das ist dann schon ordentlich Zündenergie.

    Nur was knattert und stinkt, mir Freude bringt :biggrin:

  • chef24 Hast du die Ausgleichswelle schon entfernt?

    Warum sollte man sowas tun? :thinking_face:



    Sehr interessant es Thema. Hast du die Serienkurve über deinen Prüfstand schon rausgefahren? Hab leider keinen Thread dazu gefunden

  • Ich hatte die Halbwangenwelle damals mehr oder weniger beim Aufräumen gefunden und wusste bis dahin überhaupt nicht das es diese für den Rotax 122 gibt. Laut einem erfahrenen Forumsmitglied wurden diese Wellen in den ersten Rx Modellen im 122er verbaut. Da eine Revision im Winter eh anstand habe ich mir die Welle vorbereitet und verbaut. Dachte mir ein paar Gramm weniger können ja nicht schaden. Ist ja ne Kurbelwelle für den Rotax 122. Da auch noch Polräder übrig waren, die Drehbank eh dreckig und die Kiste Hopfensaft auch noch nicht leer war, da eben auch nochmal schnell den Meißel angesetzt. Aber wie gesagt,ich kann nach ca.5000km nichts negatives darüber berichten.

  • Ich hatte die Halbwangenwelle damals mehr oder weniger beim Aufräumen gefunden und wusste bis dahin überhaupt nicht das es diese für den Rotax 122 gibt. Laut einem erfahrenen Forumsmitglied wurden diese Wellen in den ersten Rx Modellen im 122er verbaut. Da eine Revision im Winter eh anstand habe ich mir die Welle vorbereitet und verbaut. Dachte mir ein paar Gramm weniger können ja nicht schaden. Ist ja ne Kurbelwelle für den Rotax 122. Da auch noch Polräder übrig waren, die Drehbank eh dreckig und die Kiste Hopfensaft auch noch nicht leer war, da eben auch nochmal schnell den Meißel angesetzt. Aber wie gesagt,ich kann nach ca.5000km nichts negatives darüber berichten.

    Sehr pragmatisch :grinning_face_with_big_eyes:


    Aber kannst du denn etwas positives berichten?