Moto GP Nachwuchs in D

  • Habe heute mal Moto GP gesehen, dabei ging es auch darum, warum so gar kein deutsches Talent mehr in die WM strebt. Oder auch nur in die Nähe kommt.


    Stefan Bradl sagte, das man die letzten ca. 15 Jahre alle vormals bestehenden Formate hat vertrocknen lassen. Er und Sandro Cortese bemühen sich, hier etwas wieder in Gang zu bringen.


    Alex Hofmann hatte dazu eine andere Sicht. Seiner Meinung nach ist heute fast keiner (oder keine) mehr bereit, für ein Ziel dieser Art zu schuften und Entbehrungen auf sich zu nehmen. Er sprach wörtlich auch von einer "weichgespülten Gesellschaft". Bei Servus TV droht ihm da nichts, in den deutschen Erziehungs- Kanälen des öffentlichen Fernsehens würde er da bald aufs heftigste angegangen. Denke ich jedenfalls... ??


    Seit 1998 gibt es mit dem GP am Sachsenring die mittlerweile meistbesuchte Sportveranstaltung in D. Aber mitmachen, sich dafür mit allen Mitteln einsetzen?


    Jörg Schöllhorn, bestimmt 1999 nicht mehr ganz jung, hatte sich extra eine Honda NSR500V2 besorgt, um damit seinen einzigen GP zu fahren. Er trat an mit gebrochenem Knöchel, gab aber wegen Schmerzen auf. Aber er hat es versucht. Das muss man anerkennen, diese Leidenschaft, alles andere hintenan zu stellen.


    Aus unseren Nachbarländern Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz, Österreich Tschechien kommen zwar keine Massen von Fahrern wie aus Spanien, aber immer mal wieder 1, 2 0der 3.


    Ja, woran liegt es denn Eurer Meinung nach?

  • Frag mal den Göttlicher, wie er das für seinen Sohn finanziert, der kann dir eine Story erzählen, da bekommst das k.....


    Mit normalem Verdienst der Eltern ganz einfach nicht finanzierbar und dann kommt noch das ein oder andere dazu z.B., dass es keine Nachwuchsklasse in D gibt.

  • Dafür gibts einige Gründe:

    Motorsport ist hier in D out


    Moto3 wollen sich die meisten nicht leisten, die Wartung ist einfach irre teuer und Aufwändig


    Nach Pocket/Minibike kann man zwar dann langsam Richtung IDM für die Zeit von 14-16 besteht aber ne Lücke.


    Dazu kommt das.man am Anfang erstmal 100k+ reinbuttern muss bevor man iergendwo Fuß fässt und dann bist vlt iergendwo auf ETC Ebene, bei dem aktuellen Lohngefüge + der steigerung der Lebenshaltungskosten etc wird Motorsport halt immer exklusiver


    Bequemer sind die Leute heute auch, wer will da noch Motorradrennen fahren und dafür das letzte Hemd geben? Is doch viel bequemer daheim vorm 4-Eckigen Kasten zu sitzen.

  • In Spanien hat ja Red Bull eine richtige Rennfahrerschule, habe ich im RedBull TV gesehen. Ich denke das liegt auch etwas am Wetter! Dort kann über´s ganze Jahr gefahren werden . . . Hierzulande ist mehr im Cross/Enduro Bereich los, das ist auch ganz schön teuer!

    Mitglied im Vorstand, Registrar und GT 550 und 750 Typreferent im Suzuki Wasserbüffelclub

  • Sind wir doch mal ehrlich. Blickt man auf die letzten Jahrzehnte zurück, so war Deutschland nicht wirklich eine konkurrenzfähige (Zweirad) Rennfahrernation auf dem internationalen Parkett.


    Die wenigen jemals erfolgreichen Motorsportler kann man doch an zwei Händen abzählen. Im Vergleich zu dem, was die Maschinerie anderer Nationen produziert, bleibt es doch recht überschaubar.


    Das Interesse der Allgemeinheit ist nunmal ein anderes (Fußball etc.). Und damit beginnt sich der Teufelskreis zu drehen. Kein allgemeines Interesse, kein Interesse an Medienpräsenz, dadurch kein Interesse von Sponsoren, dadurch kein finanzielle Unterstützung potentieller Talente usw. usw.


    Ich finde dieses Video sehr anschaulich. Stell mal einer den Bradl oder Hofmann in eine Tanke. Ob da die Begeisterung ähnlich ausfällt?


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    Was die Aprilia auf der Geraden verliert, holt sie beim Bremsen wieder zurück !!

  • Ich denke Toni Mang, RS-fahrer und Kamil haben die Gemengelage ganz gut getroffen.


    Klar müssen Leidenschaft, Opferbereitschaft, Disziplin, Mentalität etc. passen, so wie es der Toni Mang sagt.

    Und vielleicht gäbe es sogar Leute die das mitbringen oder auch erst entwickeln würden.

    Wenn dann aber der Teufelskreis aus "kein öffentliches Interesse" -> "kein Geld" -> "keine Strukturen" -> "kein Interesse" ... zuschlägt kommen u.U. die talentierten und leidenschaftlichen und auch leidensfähigen Leute gar nie in diesem Sport an. Ist halt in D so und in anderen Gegenden anders.


    In so einem Fall braucht es sehr viel "Zufall", dass bei einem Menschen die Leidenschaft und die Mittel zusammenkommen.


    In anderen Ländern wird denke ich dort mehr gefördert und ermöglicht, sodass mehr Leute einen Einstieg finden und ihr Talent beweisen können. Ob dann prozentual mehr "übrig bleiben", die eben mental und charakterlich das Ganze so aufopferungsvoll betreiben um an die Weltspitze kommen zu können kann ich nicht beurteilen.


    Aber rein mathematisch sind 10% von 100 Talenten immer noch mehr als 20% von 5 Talenten.


    Am Ende kann man keinen zwingen ein professioneller Moppedrennfahrer zu werden.



    VG

    "Heute ist die gute alte Zeit von morgen", Karl Valentin

    Einmal editiert, zuletzt von john_d-town ()

  • Schaut euch doch Ken Roczen oder Luke Ackermann an. Weltmeister im MX und FMX.

    Interessiert hier keine Sau. :loudly_crying_face:

  • Wozu auch? Wenn die Deutschen Fussballherren nen Titel gewinnen kann ich mir davon auch nix kaufen. Und wenn Lieschen Müller nen Ken Rozcen kennt ebensowenig. :nixweiss:

  • Interessiert hier keine Sau.

    Die "sportschau" muesste ja eigentlich auch umbenannt werden in "fussballschau". Motorsport kommt doch hier nicht vor in den Medien.


    Ich glaube auch dass die eher kleinen und drahtigen Italiener, Spanier und Asiaten auch koerperlich und auch mental im Vorteil sind gegenueber den eher behaebigen Deutschen oder nord/west-Europaeern.

    Gruß,

    Georg


    Fahrt so schnell ihr könnt, so lange ihr noch könnt!

    (Uli Peil im XJ-Forum)