Bilder zur MZ Rennhistorie

  • Na dann, es ist ja Advent, machen wir also mit etwas Verspätung das erste Türchen auf!


    Das ist eine luftgekühlte 250er von 1959/60, schwer zu sagen. Noch Schwinge vorn, aber schon GFK- Verkleidung. Von den noch früheren Motorrädern habe ich keine eigenen Bilder, nur von einigen Motoren.


    Die Maschinen wurden, wie überall, nach den Rennen auseinandergebaut, alles inspiziert und wieder mit Verbesserungen für den Fahrer angepasst, aufgebaut. Vielleicht hat Gary Hocking mal drauf gesessen??? Vorn übrigens BOGE Federbeine. MZ Wäre ohne Spezialteie von namhaften Zulieferern nie zu seinen Erfolgen gekommen. Aber das trifft ja für alle anderen auch zu.


    Es wurden immerhin mit diesen Maschinen 2 Vizeweltmeisterschaften eingefahren.

  • Hier noch eine von meinem Kumpel, den gleich im nächsten Ort wohnt: Baujahr 1961, ziemlich sicher von Werkspiloten Hans Fischer gefahren.



    Wie der dazu kam ist auch noch paar Zeilen wert. Der war mit den AWO Freunden eingeladen zur Classic TT 2016 und hat dort mit seiner Kleinserien AWO RS 250 Bj 53 teilgenommen (Lap of honoeur).


    Nochmal fuhren alle Teilnehmer 2 Jahre später wieder hin (das macht süchtig) Mein Freund allerdings nun mit einer MZ BM 250 (Bischoff/ Martin) einem Eigenbau aus DDR- Zeiten, aber toll gemacht und das Beste, was man als Privtier erhalten konnte. Mit dieser Maschine war er, wie fast alle, beim Jurby- Festival, und auch dort gefahren. An einet Imbiss- Bude hörte er dann einige Engländer immer von MZ... MZ reden und er gab sich zu erkennen.


    Nun, es waren der Präsident des Clubs, auf dessen Einladung sie alle hier waren. Dieser sagte, er habe mal selbst zwei 250er MZ Rennmaschinen besessen, von einer wüsste er, das diese mittlerweile wieder angeboten wird.


    Die AWO- Truppe hatte ja einen guten Mann in England, sonst wären besagte Starts dort gar nicht möglich geworden. Und dieser hörte sich um. Die Maschine stand schon einige Zeit zum Verkauf, für 49900 Britische Pfund. Bei aller Liebe, aber das ist bedeutend zu viel.


    Es konnten anhand von Bildern noch einige Dinge gefunden werden, die nicht richtig ins Bild gepasst haben, z. B. die Gabel. Auch an einer Bremstrommel war eine Speichenbohrung gerissen. Von den hochfliegenden Vorstellungen ist der Bestitzer abgegangen. Aber er hat schon noch den Preis für ein schönes Auto erhalten....


    Solche Motorräder sind übrigens manchmal aus der DDR über die Tschechei nach Westdeutschland geschmuggelt worden. Man wollte als Gegenleistung eine konkurrenzfähige Yamaha oder Honda haben, um erfolgreich Motorsport betreiben zu können. So war es wahrscheinlich auch mit dem Motorrad.

  • @ Uwe: beide 313 sind die Maschinen meinse Freundes, die BM 250 und die MZ RE 250, von der ich gerade geschrieben habe.


    Die NR. 22 gehört Rajko Wagner, steht ja auch dran. Zu dem habe ich aber keine Verbindung bislang. Es ist ,soweit erkennbar, eine Maschine aus dem letzten Baujahr 1976. Sein Vater hat wol als Mitarbeiter von MZ Ende der 80er Jahre bei einem letzten Ausverkauf von Restteilen der Rennabteilung zugeschlagen. Ganz legal und für einen guten Preis ...

  • Das ist eine der "Verkaufsmaschinen" von 1953, so fing das ganze an. Dahinter stehen einige DKW Rennmaschinen aus der Vorkriegszeit. Der traurige Rest sozusagen. Alles andere ging als Reparationsgut in die UdSSR und ist verschollen (ca. 150 Maschinen)


  • Der erste 250er Motor. Hinte kamen dann 4 Megaphone dran, die Schlosser nannten das Ding Vierlingsflak. Die hatten den Krieg noch erlebt.



    Hier ein 250er mit Ziehkeilgetriebe, blieb ein Versuch. Danach kam das 6- Gang Klauengetriebe.



    125er Dreizylinder 8- Gang. Der gelangte nie zur Rennreife, es wurden aber Fahrversuche gemacht.



    125er- Zweizylinder Tandem- Motor. Daraus hätte was werden können. Aber 1971 musste man die Weiterentwicklung abbrechen. Alles was ich eingestellt habe, ist im Museum Augustusburg zu sehen.


  • Eine 250er aus der Zeit um 1960, hier zu sehen bei einer Sonderschau im Technikmuseum Sinsheim.



    Eine 250er von 1972/73 bei der Classic- Veranstaltung 80 Jahre Sachsenring. Beide Maschinen gehören (unter anderem) Walter Deisinger aus Großschirma bei Freiberg.

  • Der Dreizylinder eingebaut in ein Fahrwerk. Fahrversuche wurden gemacht auf der sogenannten "Börnichener Länge", einer schnurgeraden Strasse zwischen Hohndorf (wo die Sportabteilung war) und dem Ort Börnichen. Diese wurde kurzerhand für diese Zwecke gesperrt und niemand regte sich darüber auf. Gelaufen ist die Maschine erst bei 13000 1/min, darunter war nichts. Bei leichtem Gegenwind gleich 2 Gänge runter, anfahren fast ein Ding der Unmöglichkeit. Und das Kurbelgehäuse heizte sich auf. Es war ein teurer Versuch!



    Eine 250er aus der Mitte der 60er Jahre. Die Schaltbetätigung befand sich rechts im Getriebe. Hier führt eine Welle durch das Schwingenrohr hindurch. Fahrer aus England wollten meist den Schaltgebel rechts, damit entfiel diese Welle. Nach links kam der Bremshebel. Dafür war am linken Rastenausleger ein Nippel für den Bowdenzug vorgesehen.


  • Da ist die einzige 350er der letzten Baureihe (76), welche einigermassen original erhalten ist. Man sieht das links zu betätigende Getriebe der "letzten Generation" :winking_face: . Das erkennt man, das die Schaltwelle nun links ist. Man hat von den Mascinen des Baujahres 76 noch einen Nachbau erstellt. Rahmen wurden von MZ (für 250/350) nur 5 Stück gebaut für dieses Jahr, incl. des Versuchsmusters des Jahres zuvor.


    Der Motor hatte nun echte 350ccm, war über 73PS stark, aber die Kolben (MEGU Leipzig) haben eben leider meist die Renndistanz nicht überstanden. Ansonsten ist die Maschine optisch sehr gelungen. Die 573 im Hintergrund ist die 125er Tandam vom Motorradmuseum Augustusburg, das einzige original erhaltene Motorrad dieses Typ. Um Beide Maschinen kümmert sich Bernd Köhler, ex- MZ Werksfahrer. Später Betreiber einer Firma , welche CNC- gefertigte Metallteile herstellt in einer stattlichen Werkhalle in seiner Heimatstadt. Er fertigte auch so manches Teil für etliche MZ- Freunde.



    Hier nochmal das Motorrad vor 11 Jahren, ausgestellt am Sachsenring vor dem GP, anlässlich 85 Streckenjubiläum. Hier verziert mit weiblichem Charme.

  • MZ RE 125 II, wie es richtig heißt. Das Motorrad wurde als Nachbau erstellt von Rajko Wagner (im Hintergrund), anfangs noch mit Hilfe seines Vaters, der den Motor bei Zeiten besorgt hatte. Es ist der letzte Stand von 1971 mit Kröber- Zündanlage. Das Motorrad geht heute wahrscheinlich besser denn je und der Fahrer lässt das Ding auch laufen. Ein komplettes Original- Motorrad steht im Museum Augustusburg. Weiter gibt es keines.



    Die letzte Ausführung der 250er mit geändertem Rahmen und Zentralschwinge von 1977. Diese wurde sogar noch einmal mit einem anderen Motor, mit Auspuffen vor aus den Zylindern, erprobt. Das ging bei mittleren Drehzahlen besser, bei Höchstdrehzahl fehlte es aber an Bums. Die gezeigte Maschine ist nicht die, welche MZ seinerzeit einsetzte, diese wurde 1978 an Privat verkauft. Das Museumsmotorrad ist aus vorhandenen Teilen später so aufgebaut worden.

    Die Vorjahresmaschine zum Vergleich.

    Zum Abschluss Maschinen aus 3 Etappen:
    Rechts eine 125er von 1953,
    Mitte eine 125er von 1961, mit welcher Ernst Degner kurz vor der WM stand,
    Links die letzte 250er- Stufe aus der WM- Beteiligung 1976.


    Damit endet nun erst einmal die Galerie. Es sind noch etliche weitere Bilder, auch Detailaufnahmen von vielen Maschinen, vorhanden. Wer was sucht, einfach hier schreiben oder PN senden. Ich hoffe, das es einigen Zweitaktfreunden gefallen hat!