Neues Kleidchen für die Suzuki RG 500 - Chinaverkleidung
Im letzten Sommer wurde die RG 500 von mir leider etwas unsanft im Graben geparkt. Es mussten neue Verkleidungsteile her.
Da originale Teile nicht mehr neu zu bekommen und 40 Jahre alte gebrauchte auch nicht mehr fantastisch sind, entschied ich mich für das Experiment China-Verkleidung.
Bevor es mit dem Thema Verkleidung weiter geht, möchte ich an dieser Stelle kurz die Chance nutzen,
mich mit einer Story bei zwei Guy´s zu bedanken, die mir damals beim Unfall geholfen haben:
„Scheiße…“, schoss es mir durch den Kopf, dann lag ich schon auf der Fresse.
Die kaputte Schulter merkte ich unmittelbar, die gebrochenen Rippen, den krummen kleinen Finger und das aufgeschlagenes Knie 1-2 Minuten später.
Was war passiert:
September 2023 war ich mit der 500er Gamma im Bergischen Land unterwegs. Nachmittags auf dem Rückweg überholten mich 2 schnelle Jungs auf ihren 1000ern.
Wie das manchmal so ist, wurde der Spieltrieb geweckt und so habe ich mich dran gehängt. Das ging über einige Kilometer so.
Die Jungs waren aber echt knackig unterwegs und eigentlich zu schnell für mich. Auf den engen Landsträßchen mit wenig Straßenbreite und nicht einsehbaren Kurven
war es mir irgendwann zu riskant die notwendige Schräglage zu fahren. Ich beschloss, nicht mehr hinterher zu jagen, drosselte mein Tempo und habe die Racer ziehen lassen.
„Meine Güte, wenn die immer so fahren, geht das mit denen aber nicht lange gut“, dachte ich mir so.
Paar Kurven später, noch in Gedanken und nicht auf die sich zuziehende Kurve achtend, war klar was folgte… der stellenweise feuchte Asphalt ging aus.
So ein dämlich unkonzentrierter, dazu noch falsch reagierender Reiter (Bremse angepackt) war für das Vorderrad nicht haltbar… zack, siehe Anfang der Story.
Während ich so den Asphalt knutschte und oben liegen blieb, machte mein Moped sich auf, ca. 2-3 Meter die Böschung runter Richtung Kuh-Wiese.
Ich stand gerade wieder, als ein freundlicher 4rädriger BMW-Fahrer anhielt, sich nach mir erkundigte und seine Hilfe anbot, die Suzuki aus dem Graben zu ziehen.
Dazu rief er noch seinen Kumpel an, der sich aus dem Nachbarort auf den Weg machte. In der Zwischenzeit kamen die Racer wieder zurück!
Sie hatten sich tatsächlich Sorgen gemacht, weil die 500er am nächsten Ortseingang nicht mehr hinter ihnen war.
Mit fünf Mann machten wir uns auf, das Zweirad zu bergen, wobei ich eher Zuschauer war… der 2fache Schulterbruch ließ mich erbärmlich dastehen.
Zum Glück war die Gamma nirgendwo eingeschlagen. Sie lag kopfüber in Brennnesseln und Gebüsch und sah noch fahrbereit aus.
Nachdem sie rausgerupft und wieder auf eigenen Füssen stand verabschiedeten sich der ortsansässige BMW Fahrer und Kumpel… auch an Euch ein riesen großes Dankeschön!
Die beiden Motorrad-Jungs waren weiter an meiner Seite und schoben das Moped über die Kuhwiese, wo es über eine Treckerzufahrt endlich wieder auf Asphalt gestellt werden konnte.
Immer wieder fragten die Jungs wie es mir geht und ob nicht doch lieber ein Krankenwagen gerufen werden soll.
Einer bot mir sogar an einen Hänger zu holen, um mein Bike aufzuladen und nachhause zu fahren.
Einfach war es nicht, das verbogene Verkleidungs-Geweih soweit gerade zu biegen, bis man wieder lenken konnte.
Und nach längerem Anrollen bergab (was einer von Beiden erledigen musste) sprang die RG auch endlich wieder an.
Ich möchte mit der Geschichte nicht länger nerven und zum Ende kommen: Der Idiot (also ich) krabbelte irgendwie auf sein Pferd.
Meine beiden Helden begleiteten mich extra ein paar Kilometer um zu gucken, ob ich das mit dem Fahren überhaupt hinkriege.
Nach ein paar Kilometern verabschiedete ich mich dankbar mit Daumen hoch Richtung Autobahn (Arm hoch ging nicht).
Irgendwie bin ich zuhause angekommen, hab die Gamma in die Garage gestellt und mich dort ins Krankenhaus bringen lassen.
Warum erzähle ich das alles?
Ich konnte mich nie richtig bei den Beiden bedanken. Sie wollten vor Ort nicht mal was für ´ne Tankfüllung annehmen.
Sie haben bestimmt ´ne Stunde für mich geackert bis ich endlich fahren konnte. Vielleicht werden Sie das irgendwann mal durch Zufall lesen oder ran getragen bekommen.
Und deshalb: Vielen, vielen Dank euch Beiden!!! Sollten wir uns zufällig irgendwann noch mal begegnen, würde ich mich freuen, euch etwas ausgeben zu dürfen.
Gruß Martin