2 Takt Saugrohreinspritzung

  • Hallo zusammen,

    .... Dafür lohnt sich ein Umbau auf eine Einspritzanlage wohl eher nicht.


    Gruß

    Hallo H2yogi,

    es geht ja hier nicht darum, ob sich die Einspritzanlage lohnt oder nicht.

    Es geht um die Machbarkeit und grundsätzlich um's Basteln.

    Die Abstimmung wird bei mir ausschließlich nach der Abgastemperatur erfolgen und zwar ausschließlich im Hinblick auf den Ausschluss von Motorschäden.

    Leistung ist hier eher drittrangig, da durch den erhöhten Hubraum das Bezwingen der Berge schon sehr viel einfacher ist.

  • Mal ne kleine test ECU für die Werkbank nach dem Schaltplan gebaut.

    Nur was knattert und stinkt, mir Freude bringt :biggrin:

  • Etwas Unsinn zwischendurch.


    Die ECU nach Schaltplan funktioniert ganz gut:


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    Ich dachte ich komm damit klar, das meine Speeduino 0.4.3 im Moped zwar von Hand zusammengebaut, aber nicht von mir konstruiert wurde.

    Aber da hat mir die Zwangsneurose doch wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht :face_with_tears_of_joy: .


    Also habe ich die ECU kurzerhand ins Moped eingebaut


    Der Schaltplan hat sich geringfügig geändert, ohne den 100nF Kondensator am Eingang des Optokopplers haut die Zündung so sehr rein das die ECU kein Brauchbares Pickup Signal erfassen kann, mit Kondensator verschiebt sich das Triggersignal um etwa 1-2° bei 12.000 rpm in Richtung spät, also ein zu vernachlässigender Effekt :


    Die ECU sitzt jetzt im Heck, so dass ich im Batteriekasten wieder Platz für eine 9Ah AGM Batterie habe



    Eine neue Schalteramatur war erforderlich, um den Magura 317.4KSZ/KSZ2 E-Gas Griff für das Ride By Wire System zu montieren





    Startet, Fährt, RBW fühlt sich gut an...



    Sollte irgend jemand mal Lust bekommen seine eigene ECU zusammen zu löten:


    Hier ist mein Projektordner Da sind Teileliste, Leiterplatte, Arduino Codes, Tunerstudio Projektdateien, also quasi alles Notwendige vorhanden. Ride By Wire und Powervalve sind nur eine optionale Funktion und nicht zwingend erforderlich.


    NEW_ECU


    Ein echtes RBW System schafft es in 100 Millisekunden den kompletten Drosselklappenbereich zu durchfahren, mit einem POWER HD GTS-6 Servo an der Drosselklappe kommt man mit 140-200 Millisekunden schon nahe an den Wert heran.




    Habe mich auch mal im Leiterplattendesign versucht:


    Leiterplatte habe ich bereits getestet und sie ist hier beim Deutschen Produzenten hinterlegt und wird auch ab und zu aktualisiert:


    Sandbox / EFI_PCB by Private Team on AISLER

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  • Also das wir alle ein bisschen bekloppt sind ist ja hinlänglich bekannt. Aber das toppt irgendwie alles, Vielleicht auch nur weil es Elektro ist aber Du hast echt einen Schuss. Aber nur im besten aller Sinne.


    Mach weiter so. :love_you_gesture_medium_dark_skin_tone:

  • Bodo

    Das ist sehr toll, dass Du das so teilst! Daumen hoch.


    Ein paar theoretische Gedanken habe ich Mal noch zusamengefasst zum Injektor Thema, das ganz glaub ich zeigt, warum Bodo die großen Injektoren für die 125er braucht.


    Aus erstem Bild wird erkennbar, dass das theoretische Einspritzfenster (Einlassventile geöffnet) nur bei ein wenig mehr (210 °) als der Hälfte einer vollständigen Kurbelwellenumdrehung von 360 ° liegt.

    In Zahlen:

    n= 13.000 u/min

    t = 4,61 ms

    Geöffnetes Zeitfenster bei Einlassfenster 210 ° - offen:

    t = 2,76 ms


    Beispielhaft ist in Bild 2 die Berechnung der max. benötigten Kraftstoffmenge bei Volllast und maximaler Drehzahl mit leichte Tendenz zur Fettigkeit (10 % fetter als Lambda = 1) dargestellt und wird mit einem käuflichen BOSCH Injektor (EV 14 Ventil) in verschiedenen Ausführungen (max. Durchfluss) in Bezug zur Einspritzzeit dargestellt.

    Für die max. benötigte Krafstoffmenge von stehen circa 2,76 ms Zeit zur Einspritzung zur Verfügung (wobei hierbei 1 ms Latenzzeit mit beinhaltet sind). Es empfiehlt sich daher mindestens ein BOSCH EV14 mit 387 g/min zu verbauen, um sicher die benötigte Krafstoffmenge bei Volllast zur Verfügung zu stellen.

    Etwaige Nachteile, wie z.B. der Ungenauigkeit bei der Mengenzusteuerung im Leerlauf sind hierbei nicht betrachtet und sind gesondert auszulegen.

  • Danke für die Grafiken,

    Theorie und Praxis finden wieder zu einander :smiling_face_with_hearts:


    Es war in der Realität tatsächlich so, das ein 190g/min (250cc/min) Injektor mit Dauerfeuer also 100% Duty Cycle bei länger Anhaltendem Vollgas zu über 670°C EGT und aus dem Auslass tropfendem Kolben führte, obwohl der rein Mathematische Verbrauch bzw. bedarf nach 12.000 Umdrehungen bei AFR 12,5:1 nur 150 g Sprit beträgt (der Auflade Effekt der beim 122er Rotax vermutlich Faktor 1,1 bis 1,2 betragen kann, wurde nicht mit berücksichtigt).


    Diese einfache AFR Rechnung berücksichtigt halt nicht, das Einlass-Zeitfenster in der die Luftmenge mit Kraftstoff angereichert werden muss.


    Auch die Hoffnung das der außerhalb vom Einlass-Zeitfenster eingespritzte Kraftstoff wie beim 4 Takter geduldig auf seine Verwertung wartet, wurde im praktischen versuch zerschlagen. Vermutlich wurden Gaswolken mit übersättigtem Gemisch einfach zum Auspuff rausgeschleudert.

    Theoretisch müsste dann bei Vollgas ein höherer HC Anteil im Abgas messbar gewesen sein.


    Jetzt habe ich statt dem Italkit 125cc einen Bearbeiteten original 220H drinnen, der bei Vollgas nochmal eine ganze Ecke mehr Sprit benötigt und mit der 125cc Italkit Map zu Mager läuft und die 190g/min + 128g/min = 318g/min keineswegs überdimensioniert sind (die 1ms Latenzzeit vom Injektor wurde vom mir einfach in den Bereich außerhalb des Einlass-Zeitfensters gelegt und rausgerechnet) .



    Wir Stellen fest:


    ein Power 2 Takter mit 125cc hat Leistung wie ein kräftiger 250cc 4 Takter und braucht wegen dem umstand das jede Umdrehung gearbeitet wird, die Einspritzdüse eines 500cc 4 Takters.

    Bei der Verwendung eines einzigen Grobschlachtigen Injektores kann das zu Dosierproblemen im untersten Lastbereich führen.

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  • Das mit dem Aufladegrad bei Vollast ist ein absolut wichtiger Punkt und kommt ja sogar noch hinzu, da hast Du Recht!

    Dann ist die angesaugte Luftmenge sogar in der Praixs bedingt durch die Resonanz sogar noch erhöht.


    Wenn man dann bedenkt, dass der Treibstofffangrad ja auch nicht 100 % sein kann, kann dann eine noch höhere Spritmenge hinzu kommen.


    -> 2 unterschiedlich große Injektoren, waren ein guter Move von Dir

    - Immer schön in Schwung bleiben -

  • Ein Wahnsinnsprojekt. Wirklich Hut ab dafür.


    Bzgl. des Einlasszeitfensters, hast Du mal an eine Direkteinspritzung gedacht ? Ok, für die reine Luft ändert sich da nix, aber bei der Spritmenge wärst doch flexibler, und Spülverluste wären doch IMO (laienhaft gedacht) reduziert, oder ?

    LG
    B.

  • Bzgl. des Einlasszeitfensters, hast Du mal an eine Direkteinspritzung gedacht ? Ok, für die reine Luft ändert sich da nix, aber bei der Spritmenge wärst doch flexibler, und Spülverluste wären doch IMO (laienhaft gedacht) reduziert, oder ?


    Pro Direkteinspritzung


    * nur die Luft im Brennraum wird mit Sprit angereichert, bei den Spülverlusten geht nur noch Luft verloren daher eine wesentliche Steigerung der effizienz.


    * Vollelektronische Steuerung ermöglicht vollständige Wetterkompensation



    Kontra Direkteinspritzung


    * etwas schlechtere durchschmierung da beim Vergaser oder Saugrohrspritzer der eingespritzte Sprit das Öl von der Pumpe doch einen tick besser vernebelt und verteilt

    * Keine Kühlung von Kolbenboden Pleul und Lager durch den Spritmix

    * Wegen der fehlenden Kühlungen nur bedingt geeignet für hohe Literleistungen (also für ein RS 125 Projekt eher ungeeignet)

    * sehr aufwändig da klassiche Sensoren wie Saugrohrdruck und Lambda nach wie vor wegen dem 2T prinzip -nicht genutzt werden können (gleiches Problem wie beim Saugrohrspritzer).



    Unterm Strich so aufwändig das die meisten Vorteile vom 2 Takter verschwinden. Was bleibt ist ein etwas günstigeres Leistungsgewicht für beispielsweise Ultraleichtflieger und Unbemannte Flieger.



    Direkt eingespritzte 2 takter sind unterm Strich so aufwändig das man doch wieder über Ventile, Nockenwelle samt Steuertrieb nachdenkt.


    Also mann bekommt einen teuren Motor der trotzdem nur eine Ölnebelschmierung statt einer Druckumlaufschmierung hat und entsprechend sehr kurze Revisionsintervalle benötigt und trotzdem nicht so effektiv wie ein 4 takter läuft.

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  • Danke, sehr interessante Argumente denen auch ich mich nicht entziehen kann. :winking_face:


    Als Pro würde ich noch aufführen, das durch die gesteigerte Effizienz auch das Abgasverhalten sich deutlich verbessern sollte.


    Was ist denn mit der Resonanz ? Bei der geht es doch eigentlich nur um die Verminderung Spülverluste. Ok, es geht auch um den Sauerstoff im Brennraum der durch die Resonanz "wieder" erhöht wird, oder ?


    Deine Argumente machen mir klar, warum man so wenig von dem KTM-Projekt hört. Aber das leidet IMO sowieso am politisch ermordeten 2Takter im Strassenverkehr.

    OT: Ich nehme an, dieses 2T-Projekt mit Direkteinspritzung ist bekannt ? https://www.motorradonline.de/…genkolbenmotor-eintakter/

    LG
    B.