Kurbelwelle überholen

  • Hallo,


    aus aktuellem Anlass interessiere ich mich für eine neue oder überholte Kurbelwelle :(.


    Durch Suche habe ich schon herausgefunden, dass Manuel überholte für untauglich hält. Wenn ich richtig verstanden habe, dann wegen der meist schlampigen Überarbeitung des mittleren Lagers.


    Fischer schreibt auf seiner Webseite:
    "Kurbelwelle überholt:
    alle Kugellager und Gleitdichtungen werden erneuert
    die Preßzapfen werden auftragsgeschweißt, auf Maß geschliffen und mit
    einer Preßkraft von 90 kN (entspricht ca. 9 Tonnen) wiederverpreßt.
    (Preßkraft der Originalteie ca. 2.5t )


    Dies garantiert absolute Verdrehfestigkeit"
    Das hört sich doch eigentlich sauber an.


    Gibt's weitere Gründe, keine überholte Welle zu verwenden?


    Gruß,
    Fritzle

  • ja die meisten richten die wellen nur nach den lagersitzen.
    kaum einer kümmert sich um die hubzapfen.
    wenn die schief stehen bekommt das pleulnadellager einseitig druck, läuft heiss, geht fest und pleul reisst ab.
    der förster gibt seine wellen zum überholen glaub nach belgien weg.
    die laufen nachher besser wie eine neue welle.
    ist aber fast genausoteuer wie eine neue.

  • JAAAAAAAA!!!!!!!!!!!


    Es gibt einen Grund eine NEUE Welle zu kaufen!


    Der Grund ist ganz einfach:


    Eine überholte Welle hat, je nach Anbieter, ein "altes" Mittelstück verpresst.


    Die Kurbelwelle der RS/RGV ist ja eigentlich dann hin, wenn das Mittelstück soviel Spiel hat, dass der Lagerinnenring des mittleren Lagers sich hin und her schieben lässt.


    Meine Erfahrung bezüglich überholter Wellen ist die, dass die, die cih gesehen hab das Mittelstück "überholt" hatten.
    heißt dann ganz einfach: Körner genommen, ein paar mal drauf gehauen, das neue Lager draufgepresst und das Ganze mit Loc-Tite eingeklebt.
    Tolle Kurbelwelle.


    Wenn das Mittelstück erneuert werden muss wirft man die Welle am besten auf den Schrott oder macht sonst was damit.


    Das Mittelstück für eine Welle kostet neu 650 euro.
    Dann hast du noch kein Lager (ca. 20 euro das Stück), bist du schon auf 710. dann kommen noch zwei Pleuelreperatursätze a ca. 60-70 euro, sind wir schon auf 850, dann noch die Simmeringe, die kosten auf richtig Asche.


    Und dann hast du noch nix verpresst! Und die Welle ist nochg nicht gerichtet.


    Heißt also, eine ordentlich überholte Welle kostet MINDESTENS genauso viel wie eine neue, eher mehr.


    Wie die Wellen von Förster sind kann ich dir nicht sagen.


    Ich würde allerdings immer zu einer neuen greifen.

    ich kompensiere Appetit durch Leichtbau :aha:

  • Das heißt aber noch nicht nicht daß du die neue Welle gleich einbauen kannst, wäre optimal die auch überprüfen zu lassen, und eventuell auch noch auf höhere Genauigkeit zu richten.
    MfG Mik

  • ja sag ich doch.
    aber nur die lagersitze richten bringt nicht wirklich was, entscheidend ist auch die stellung der hubzapfen.

  • Hi Torsten,
    die Lochlagen für die Hubzapfen sind doch sehr präzise. Was meinst Du, was mit den Hubzapfen passiert, wenn die Lagersitze fluchten?


    Gruß, Stefan Bigalke, der die letzte selbstgepresste Welle auf 1,5/100stel hinbekommen hat

  • "Gruß, Stefan Bigalke, der die letzte selbstgepresste Welle auf 1,5/100stel hinbekommen hat"
    Sorry das ich jetzt rumspame , aber das muss ich jetzt einfach mal loswerden:
    Ich hab einen heiden Respekt vor solchen Leuten, und würd nur zu gern mal bei sowas zuschauen.


    MfG Murkser

    "Und wenn ein Italiener in Italien für ein italienisches Motorrad kein italienisches Ersatzteil findet, dann herrschen dort italienische Zustände!"
    - Racepa

  • Halb so schlimm. Man braucht erst mal einen Haufen Schrottwellen zum üben. Ein Vorrichtung, auf die man die Welle zum Messen legt, Uhren, und ... Geduld.Angefangen habe ich allerdings mit Einzylinderwellen von Crossern.Das ist noch einfacher.
    Zum Thema "zuschauen": Die Leute, die Geld damit verdienen, würden sich niemals dabei zuschauen lassen. Die Vorgehensweise ist so primitiv, dass jeder entsetzt wäre. Man schlägt tangential mit einem grossen Bleihammer gegen die Hubwangen. Dann misst man wieder.Kein Resultat. Dann erhöht man minimal die Schlagkraft. So geht das manchmal eine Stunde. Das sieht nicht gerade nach High Tech sondern mehr nach Dorfschmied aus :winking_face:
    Gruß, Stefan Bigalke

  • Hi,


    Nur noch eine Frage:
    wenn die Meinung vorherrscht, dass überholte KW nix taugen, wieso macht ihr das dann? Um sie unwissenden Strassenfahrern anzudrehen (bitte nicht übernehmen)?
    Oder ist das mehr Vetrauenssache (soll heissen: wenn sie richtig überholt ist, ist das genauso gut)?
    Oder eher: besser eine überholte als Ersatz rum liegen als gar keine?


    Gruß,
    Fritzle