joqi,
Du hast die Gnade der späten Geburt, oder?
1942 ist ok, es wird wirklich nicht gelacht. Die Auto Union (DKW) Zschopau hat vor 1940 bekanntlich mit Zweitaktern mehrere Europameisterschaften errungen, was den heutigen Weltmeisterschaften entspricht!
Stand der Technik war seinerzeit Wasserkühlung, Doppelkolben wegen der unsymetrischen Steuerzeiten und dadurch ermöglichten Aufladung durch Ladepumpe oder Kompressor sowie Einlass-Steuerung mit Membranen oder Walzendrehschiebern.
Gefahren wurden offene Auspufftüten mit einem infernalischem Sound!
Nach dem Krieg hat die Auto Union in Ingolstadt zunächst mit 125er Ladepumpen-Motoren die Rennerei wieder aufgenommen bis die Bundesrepublik 1950 wieder in den internationalen Rennsport einsteigen konnte und damit das Kompressor- und Ladepunpen-Verbot auch in Deutschland in Kraft trat.
Deshalb ist bei der Auto Union der hochdrehende schlitzgesteuerte Zweitakter entwickelt worden mit 12.000 UPM drehenden Zweizylinder-250ern und Dreizylinder-350er (wegen ihres Klanges auch singende Säge genannt!), die erstmals mit abgestimmten Auspuff-Anlagen antraten.
Die Auto Union als damals großer Zweirad-Hersteller hatte die Möglichkeit, mit seiner Einkaufsmacht seine Zulieferer zu Entwicklungen auf dem Gebiet der Hochleistungs-Lager,- Kolben, - Kolbenringe, Laufbuchsenmaterial und Zündungen zu bewegen.
Erst mit der Einstellung der Rennaktivitäten der Auto Union Mitte der 50er wurde dieses Wissen auch für andere Werke verfügbar und z. B. MZ konnte nach der Abkehr von den Auspufftüten Ende 1955 den Schritt zum hochdrehenden Renn-Zweitakter machen, wobei dort mit der Übernahme des Plattendrehschiebers Patent Zimmermann, Luckenwalde, ein wesentliches Steuer-Element des modernen Zweitakters leistungssteigernd zur Anwendung kam.
Es ist also mehr als nur Material- und Bearbeitungsqualität besser geworden, sondern ein erheblicher Sprung in der Zweitakt-Technik vollzogen worden
Racepa