Warum weniger Einlass ans Auslass??

  • hallo!!
    wenn man sich einen zylinder ansieht,dessen einlass vom kolbenhemd gesteuert wird,sieht man doch immer dass die einlasszeit immer unter der auslasszeit liegt.


    -- WARUM??


    ich habe mir die frage bis jetzt nicht plausibel erklären können.warum ist das bei allen (mir bekannten) zylindern so??man könnte doch schließlich auch z.b. einen zylinder konstruieren,der 140° auslass hat und 150° einlass.sicher,mit höherer einlasszeit sinkt das ansaugvolumen und es ensteht so ein geringerer unterdruck.aber so könnte man doch dadurch eine drehzahlsteigerung bezwecken und die auslasszeit kleiner halten.da hätte man doch dann den vorteil,dass der nutzhub sich vergrößert,weil die aulasszeit kleiner ist.um dann aber doch die drehzahlsteigerung ausführen zu können,könnte man doch den zylinder auslasseitig mit ausreichendem vorauslass,genügend großer schlitzfläche und einem gut abgestimmten resonanzauspuff "ausstatten" und somit sicherstellen,dass der motor drehzahlmäßig nicht von der auslasseite ausgebremst wird.für den einlass könnte man doch durch verändern der ansauglänge den unterdruck erhöhen oder durch temperatursenkung des kurbelgehäuses einen höheren füllungsgrad sicherstellen.


    --ich hoffe ihr versteht wie ich das meine. :confused_face: :nixweiss: :nuts:


    so hätte man bei einem derart konstruierten motor den vorteil,dass man doch ein breites drehzahlband erreichen würde,sofern der motor einlass- und auslasseitig perfekt abgestimmt ist.man hätte auslassseitig einen höheren nutzhub und einlassseitig zwar (theoretisch) ein geringeres ansaugvolumen,was aber durch temperatursenkung des kurbelgehäuses und erhöhen des ansaugunterdrucks wieder ausgeglichen ist.durch die zeiten und abstimmungen könnte man eine hohe drehzahl erreichen.


    - warum macht man das so nicht???


    früher hat man doch auch in sein mofa als erstes ein kolbenfenster gefeilt und so auch eine höhere einlass- als auslasszeit gefahren.und die dinger liefen dadurch auch schneller!!


    kann mir da jemand das erklären warum das so gemacht wird??oder fahren (schlitzgesteuerte) rennzweitakter höhere einlass- als auslasszeiten??


    fg
    henrik

  • Ich vermute mal ganz einfach (ist meine persönliche, selbstgestrickte Theorie), das die extrem heißen Auspuffgase einen sehr viel schnelleren Gaswechsel ermöglichen und daher für die gleiche Resonanzdrehzahl wie Einlaßseitig mehr Steuerzeit erforderlich ist. Auch könnte wohl die starke Expansion der Verbrennenden Gase ursächlich sein. das zur ausreichenden Abführung der selbigen mehr Zeit benötigt wird als bei den relativ kalten angesaugten Gasen am Einlaß.

    Zitat1 :
    Also am Öl kanns ja ned gelegen haben!! War ja keins drin


    Zitat 2:
    Wenn ich einen Rennsatz kaufe ist dann die Verdichtung dabei?? oder muss ich die dazubestellen??

  • dem stimme ich auch zu


    schaut man sich moderne 5 Vetntil Motoren an, nur um ein anderes Beispiel zu haben, so haben diese 3 Einlass und zwei Auslassventile.


    Ob das wirklich der Grund ist kann vielleicht jemand anders klären, plausibel wäre das aber.

    ich kompensiere Appetit durch Leichtbau :aha:

  • also ich denke, der hauptgrund f. die unsymmetrische auslegung ist der auflade-effekt
    durch die resonazwelle aus dem auspuff:
    der auspuff muss noch offen sein, wenn die resonanz zurückkommt, wenn aber dann der einlass
    noch offen wäre, würde wieder frisches gas zurück in den vergaser gedrückt
    und damit wäre der aufladungseffekt dahin.
    früher, als man das mit der auspuffresonanz noch nicht geschnallt hatte, gabs
    tats. symmetrische auslegungen.
    heute macht das keinen sinn mehr.
    hammer auch alles schon praktisch am rennmofa erprobt -
    sobald die einlasszeit zu lang gemacht wird, bricht praktisch alles zusammen und
    es geht sogut wie nix mehr...

    If you don't go to other men's funerals they won't go to yours.

  • hallo!


    hoernerfranz: ja,aber auf die auslasszeit kann man doch einen resopott berechnen und schweißen,sodass die überdruckwelle im richtigen zeitpunkt eintrifft.


    irgendwie verstehe ich deinen text nicht so ganz.meinst du,dass die überdruckwelle des auspuffs eintrifft und im zylinder einen überdruck entstehen lässt,der sich bis auf das kurbelgehäuse auswirkt und dieses durch die im zylinder eintreffende resonanzwelle mit überdruck füllt.und als dann der einlass öffnet,tritt der überdruck des kurbelgehäuses in den einlasskanal und es strömt frischgas durch den vergaser??


    -ich glaube da habe ich dich irgendwie falsch verstanden,oder??


    "wenn die einlasszeit zu lang wird,bricht irgendwann alles zusammen."


    stimmt,die erfahrung habe ich auch schon gemacht.hatte vorher die einlasszeit auf 140° und habe dann auf 170° erhöht.der motor lief kaum noch.war wohl anscheinend die einlassresodrehzahl (was ein wort!!) zu hoch.aber ich denke,dass genau hier der punkt liegt,woran sich extreme literleistungen realisieren lassen.wer das beherrscht (wie zum teufel auch immer),dass bei hohen einlasszeiten trotzdem nix zusammenbricht,der kann dann praktisch über diesen punkt springen und kriegt dann wahnsinnig hohe leistungen,wie z.b. kreidler mit ihrem rekordrennerle.glaube 227 km/h aus 50ccm haben die rausgekriegt.


    @manuel:das mit den vier- oder fünfventilern liegt denke ich mal daran,dass die fläche im zylinderkopf besser ausgenutzt wird,wenn du mehrere ventile hast.du kannst mit mehreren kleinen ventilen mehr "einströmfläche" erhalten,als wenn du nur 1 großes ventil hast.außerdem sind denke ich mal von den auftretenden massekräften mehrere kleine ventile leichter beherrschbar als ein großes mit natürlich großer masse.


    Andi: deine erklärung leuchtet mir ein.dass bei zweitaktern mit resopott die zeit länger ist,weil sich die überdruckwelle erstmal im auspuff "entfalten" und wieder zurückkommen muss und dass das seine zeit brauch.und dass die heißen altgase förmlich rausschießen.bei 5ventilern sind es ja meistens auch 3 einlass- und 2auslassventile.


    aber die einlasszeit allein bestimmt ja nicht die resodrehzahl.da spielt doch noch vergasergröße,ansauglänge und schlitzfläche mit rein.man könnte doch die einlasszeit auf z.b. 150° bringen (bei angenommenen 140° auslass) und durch verlängerung der ansauglänge einen höheren unterdruck entstehen lassen (sofern ich das richtig verstanden hab),und somit bei gleichem vergaserdurchmesser und gleicher schlitzfläche die selbe resodrehzahl bekommen wie bei einem kurzen ansaugweg und kürzerer ansauglänge.


    irgendwie steh´ich heute auf dem schlauch...
    fg
    henrik

  • Wenn ich da drüber nachdenke erklärt sich das doch ganz logisch oder nicht. Wenn der Einlass vor dem Auslass freigegeben wird, dann werden doch die ganzen "Altgase" in das Kurbelgehäuse gedrückt, bzw. wenn der Überdruck im Kurbelgehäuse durch den absenkenden Kolben groß genug ist dem entgegen zu wirken, dann würden sich die Altgase ja noch vor dem Austritt aus dem Außlass mit den Frischgasen vermischen.


    Dazu ein Bild von schwabenkart.de:


    Oder klärt mich auf wenn ich da was falsch verstehe.


    Gruß
    Maik

  • ZWEITAKTMOTOR: Das ganze System muß ja irgendwie harmonisch sein, daher macht ein zu langer ASS keinen Sinn. Beispiel: In meiner Anfangszeit glaubte ich mich unbedingt in ganz hohe Drehzahlen für hohe Leistung legen zu müssen und machte mir eine Auslaßzeit (oder soll ich sagen extreme Vorauslaßzeit?) über 200°. die Folge war, das ich auf immer längere, flachere Auspüffe rauskam um noch ein Drehzahlband zu erhalten, das schon klar war das diese an sich schon gar keine "Resonaztüten" mehr waren. Ich habe sozusagen einen Fehler mit einem anderen kaschiert mit einbem resultierenden schlechteren Ergebnis als nötig.
    Ein zu langer ASS setzt zwar die Einlassresonanz herunter, sinnvoller wäre das aber mit einer geringeren Einlaßzeit zu bewerkstelligen, weil da immer noch mehr Pumpleistung mit einher geht. Auch ist eine zu lange Gassäule bezüglich Gasannahme nachteilig.

    Zitat1 :
    Also am Öl kanns ja ned gelegen haben!! War ja keins drin


    Zitat 2:
    Wenn ich einen Rennsatz kaufe ist dann die Verdichtung dabei?? oder muss ich die dazubestellen??

    Einmal editiert, zuletzt von Tuner-Andi ()

  • Frohes neues ertst mal zusammen :D
    Also wenn man einen Schlitzgesteuerten Motor hat dann hat man das Problem das wenn man die Einlaszeit zu lange macht der Kolben beim heruntergehen das gemisch nicht durch den Überstromkanal schiebt sonern wieder zurück durch den Einlass , mit der Folge das weniger Gemisch in den Verbrennungsraum gelangt . das kann man sogar sehen wenn man ohne Lufttrichter oder Gummi den Motor laufen lässt. Bei gewissen Drehzahlen schwingt unter Umständen eine Benzinwolke hinten aus dem Vergaser.
    Bei Membranmotoren hat man ja Einlasszeiten von 360 Grad die ja nur von den Schwingungen gesteuert werden. In Betrieb werden sich wohl durch die Gasschwingungen echte Öffnungswinkel von 150 bis 210 Grad ergeben,
    je nach Drehzahl. Das mit dem Auslass hat ja der Der Hohnerfranz schon schon geschildert :winking_face:
    let it smoke
    Jogi

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    Jogi

  • Hallo!


    also,versteh ich das so richtig:


    die auslasszeit liegt zeitlich höherhöher als die einlasszeit,weil sich die im auspuff entfaltende und zurückkommende druckwelle einfach ihre zeit braucht.beim einlass muss zur aufladung nichts zurückkommen,deshalb braucht man auch weniger einlasszeit für die selbe resodrehzahl.


    der einlass darf nicht zu lang werden,weil sonst die leistung ab einem bestimmten punkt zusammenbricht.er muss spätestens dann schließen,wenn die überströmer öffnen,weil sonst der kurzzeitig vom zylinder kommende restdruck einen überdruck im kurbelgehäuse erzeugt,und dann bei noch geöffnetem einlass das frischgas wieder zurück durch den vergaser gedrückt wird.


    -- stimmt das so?


    jogi: wenn die einlasszeit extrem lang wird,schwingt die frischgasfüllung wieder aus dem kurbelgehäuse raus,bevor das kolbenhemd den schlitz verschließen kann.da kommt dann die benzinwolke wenn die sinusschwingung ein minimum erreicht und dann aus dem vergaser kommt,oder?? :nixweiss: :nixweiss:



    - aber warum bricht ab einer bestimmten einlasszeit alles zusammen??wird die länge der einlasszeit davon bestimmt,wie lange (bzw. ab wann) die überströmer öffnen?und liegt darin die schwelle zu riesigen literleistungen,dass man über diesen punkt,wo alles normalerweise zusammenbricht,kommt?




    fragen über fragen...


    fg
    henrik

  • Morgen zusammen :)
    Also, die Einlasszeit hängt nicht nur von davon ab wie wan die Überströmer öffnen sondern auch von anderen Faktoren z.b. Ansaugrohrlänge. Beim Ansaugen wird ja eine Gassäule in bewegung gebracht die eine gewisse Massenträgheit hat. Wenn das Ansaugrohr lang ist wird eine große Menge
    in Bewegung gesetzt die auch dann noch weiteströmt wenn der Kolben schon wieder in die andere Richtung geht . Jetzt sollte bei einem Schlitzgesteuerten Einlass die Schwingung so ausgelegt werden das sie im meist benutzten Drehzahlbereich liegt . Was nützt Dir ein Motor der im Straßenverkehr erst ab 12000 umin Leistung abgibt ?
    Man kann halt nicht für alle Drehzahlen abstimmen. man hat wohl auch bei jeder ungeraden Resonanzdrehzahl noch einen Ladeefekt der wird aber durch Reibungswiederstände aufgezehrt. Es gibt ein Zweitakttuningbuch von Christian Rieck auf Deutsch, das ist zwar nicht up to date, aber die Physik hat sich ja nicht geändert. da sind die Grundlagen des Zweitakters als Schwingungsmaschine leichtverständlich drin beschrieben :winking_face:
    Let it smoke
    Jogi

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