Na danke... habe ich mir eh schon aus dem Kopf geschlagen...!!
Momentan sieht es wirklich mieß aus, kann nur wiedergeben, was ich in der Klasse mitbekomme, aber denke höchstens die Hälfte der Klasse hat irgendwo eine Zusage bekommen.
Werde ab September bzw. Oktober die FH- Bank drücken...!!
MfG
Steve
Was seid ihr von Beruf
-
-
An alle Unzufriedenen!
1956 habe ich in einem Großbetrieb in einer Kleinstadt im Münsterland als Monteur zur Modernisierung des Maschinenparks angeheuert!
Arbeitsplätze waren auch damals rar.
Der Besitzer dieses Großbetriebes hat in der gesamten Umgebung über seine politischen Beziehungen vom Stadtrat bis zum Bundestag die Ansiedelung weiterer Industrie aussser Handwerkern verhindert.
Normale Arbeitszeit war damals die 48 Std.-Woche.
In dieser Firma galt jedoch ein Haustarif mit 54 Wochenstunden.
Es mussten von der Firma für die Mehrarbeit über 48 Std. also keine Überstundenzuschläge gezahlt werden!Der Stundenlohn lag unter 1,50 DM!
Also Wochenlohn brutto 70 - 80,- DM!
Kann mich noch erinnern, dass ein Fahrrad so um die 80 - 120 DM gekostet hat.
Für ein möbiliertes Zimmer waren dort praktisch auf dem Lande ca. 40 -50 DM zu zahlen.Es gabe einen Betriebsarzt, der jeden Bewerber auf Herz und Nieren vor der Einstellung auf Herz und Nieren untersucht hat und so sichergestellt hat, dass nur wirklich Gesunde eingestellt wurden.
Im Krankheitsfall musste der Betriebsarzt konsultiert werden, eine freie Arztwahl war nicht möglich!
Der Krankenstand war natürlich entsprechend niedrig!Die Toiletten waren alle etwas größere Räume mit 10 - 15 "Sitzgelegenheiten". Diese hatten lediglich links und rechts eine Wand, aber keine Tür!
Rauchen war auf der Toilette verboten und dies konnte durch die fehlenden Türen auch leicht überprüft werden!Es gab in der Stadt ein Wohnheim für Frauen und Mädchen, geleitet durch Nonnen.
Durch die Haupttür durften nur die Nonnen oder Besucher gehen, die Bewohnerinnen hat den rückwärtigen Eingang zu benutzen!Die Bewohnerinnen hatten keinen Hausschlüssel. Wer Wochentags nach 20.00 Uhr und Samstag / Sonntag nach 22.00 Uhr kam, fand keinen Einlass mehr.
Die Schichtarbeiterinnen der Firma, die 22.00 Uhr Feierabend hatten und in diesem Wohnheim "wohnten", mussten sich am Werktor sammeln, gemeinsam zum Wohnheim gehen und wurden eingelassen. Wer später kam, hatte Pech und stand auf der Strasse!
Am Wochenende in die 20.00 Uhr Kinovorstellung zu gehen, war unmöglich, denn die war nach 22.00 Uhr zu Ende und damit kein Einlass mehr im Heim!
Das war kein Heim für kriminelle oder schwer erziehbare, sondern für ganz normale Frauen und Mädchen, die Miete bezahlen mussten!
Diese wurde allerdings gleich wöchentlich in der Firma vom Lohn einbehalten!Eine verheiratete Frau, die wegen des Wohnungsmangels nicht mit ihrem Mann zusammenleben konnte, hat für diesen im Waschraum im Keller Socken gewaschen und ist erwischt worden.
Sie sollte rausgeschmissen werden!Es war der Beginn der "Wirtschaftswunderzeit"!
Rechte hatten die Arbeitnehmer bis dahin nur sehr wenige!Das wurde erst besser, als die Wirtschaft in der 60ern / 70ern anfing zu boomen, Arbeitskräfte knapp wurden, jede Menge Italiener als Gastarbeiter ins Land geholt werden und die Arbeitgeber um Arbeitskräfte werben mussten!
Da begann der Anstieg der Tariflöhne bzw. die übertarifliche Bezahlung, Aufstockung des Urlaubsanspruches, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und später damit auch die Verschärfung des Arbeits- und Unfallschutzes, weil ja damit die Arbeitgeber durch die Lohnfortzahlung für die Unfallkosten aufkommen mussten.
Wie gesagt, früher war alles besser!
Racepa
-
Pa, mag schon sein, daß die Zeiten damals nichts so rosig waren, wie sie in den alten Filmen immer dargestellt werden. Wenn Du die Stundenlöhne von damals nennst, mußt Du fairereise auch die Preise von Treibstoff, Wurst, Brot und ganz besonders Bier ( :biggrin:
) nennen. Dabei fällt mir ein, daß das mit dem Bier aufgrund des Trubels mit Flo leider nicht geklappt hat. Ich schreib´s an.
-
Nager,
hatte ich selbst schon gemerkt mit dem Bier!
Gibt schon noch mal eine Gelegenheit!Das eigentliche Theater war, dass der Transponder von der Maschine abgerissen war, und die Tante von der Zeitnahme den bezahlt haben wollte!
Ich rate allen dringend, den Transponder so anzubringen, dass er im Falle eines Sturzes nicht abgerissen werden kann!
Über die Streckenposten ist der Transponder dann gesucht worden. Im Kies und unter den Strohballen, nichts zu finden!
Dann kam ein Fotograf, der sich dort in der Kurve aufgehalten hat, und gab ihn bei der techn. Abnahme ab.
Er hatte aber den Streckenposten nichts davon gesagt!
Bin ich erst mal mit dem Fahrrad dorthin und haben denen gesagt, dass sie die Suche einstellen können!Ja, das mit den Preisen!
Ein Viertel Leberwurst, also 125 g, kostete damals 38 Pfg., ein Liter Benzin knapp unter 50 Pfg., also 3 Ltr. Benzin für einen Stundenlohn.
Wie hoch ist heute ein Facharbeiterlohn und wieviele Liter Normalbenzin bekommt man dafür?Ein VW-Standard mit Seilzugbremsen kostete 3.000 DM, also 2.000 Arbeitsstunden, also 10 Monate Arbeit!
Ein vergleichbares Einfach-Auto gibt es heute nicht mehr, aber ein Dacia von Renault kostet unter 10.000 Euronen, dürfte für einen Maurer oder Schlosser in 5 Monaten zu schaffen sein!Racepa
-
leider nicht im osten,
wenn man hier nicht gut dran ist kommen vieleicht 1000€ im monat aufs konto, giesereimechaniker mit >10Jahren berufserfahrung, liegen mit zuschlägen wohl bei 1300€ netto, ich als hilfsarbeiter, ungelernt bekomme im moment knapp 1100-1200€benzin im verhältnis billiger zu damals, autos selbst teurer!
-
Chris,
die Probleme im Osten sind leider schon lange vor der Wende durch die Misswirtschaft mit der Planwirtschaft der SED-geführten DDR-Regierung entstanden.
Frag mal Deine Eltern!
Im Intershop, das sind Läden gewesen, wo man in der DDR gegen West-Devisen selbst vergoldete Wasserhähne kaufen konnte, hat man für eine Dose Ananas 98 Pfennig West bezahlt!
Für die gleiche Dose Ananas hat man im Delikat-Laden, wo man West-Waren gegen Ost-Mark kaufen konnte, 10,98 Ost-Mark bezahlt!
Also das elffache!!!Dieser Preis und damit der Kurs West / Ost-Mark 1 : 11 wurde nicht von Spekulanten, sondern von der Regierung der DDR festgesetzt!
Die DDR hat in großem Umfang Waren zu Dumping-Preisen in den Westen geliefert, weil Sie dringend auf Westgeld angewiesen war!
Es gab die Regel, dass zur Erwirtschaftung von 1 DM West bis zu 4,50 Mark Ost aufgewendet werden durften!
Bekam man für einen Stuhl, und davon wurden Millionen in den Westen geliefert, also 20 Westmark, so durften für dessen Produktion bis zu 90 Mark Ost veranschlagt werden!
Es war im Grunde ganz einfach, wenn in der DDR den Institutionen wie den Volkseigenen Betrieben das Geld ausging wurde einfach neues gedruckt.
Durch den Mangel an Waren blieb dann dieses Geld in den Sparstrümpfen der Bevölkerung hängen und war damit praktisch dem Volkswirtschaftlichen Kreislauf entzogen!Die Betriebe allerdings waren durch das Mißverhältnis Produktionskosten zu den Einnahmen, das Westgeld blieb selbstverständlich bei den Ministerien, von Jahr zu Jahr immer höher verschuldet.
Sie mussten immer höhere Kredite bei der Staatsbank der DDR aufnehmen, damit sie ihre Produktion gemäß Plan weiterführen konnten.Ein Volkseigener Betrieb konnte doch nicht Konkurs machen!
Und so kam es, dass zur Wende ein Großteil der Betriebe zum zig-fachen ihres eigentlichen Wertes verschuldet waren.
Als nun die Währungsumstellung bei der Wende kam und auch die Schulden in West umgestellt wurden, zeigte sich, dass ein Großteil der Betriebe so überschuldet waren, dass selbst die Altbesitzer die Rücknahme abgelehnt haben und damit die Betriebe geschlossen werden mussten!
Es übernimmt doch niemand einen Betrieb, der 10 Mio wert ist, auf dem aber 50 Mio Schulden lasten!
Wenn die Währung zum Kurs, wie ihn die DDR mit dem Ananas festgelgt hatte, also 1:11 oder einfacher 1 : 10 umgestellt worden wäre, hätte zwar die Zivilbevölkerung von ihrem Geld unter der Matratze nicht soviel gehabt, aber eine ganze Reihe von Betrieben hätten überlebt!
Dass die Produktivität dort niedriger war, hätte sich im Laufe der Jahre schon ausgeglichen!
Racepa
-
Und zur Wende wurde dann 1:1 getauscht. Wie soll das funktionieren?
-
Nager,
Herr K. und Herr W. wollten wiedergewählt werden!
Dazu mussten einige Mio. Wähler die "richtige" Partei wählen, die 5.000 Betriebe konnten ja nicht wählen!
Wer tönt, die Kosten der Einheit aus der Portokasse zahlen zu können, muß bei jedem Besuch in der runtergewirschafteten DDR mit Scheuklappen durch die Gegend gelaufen sein!
Oder war nicht Herr seiner Entscheidungen!
Die Fa. Horch und Guck lässt grüssen!
Zu Kaisers Zeit fuhr ein Dampfzug eine bestimmte Strecke mit 4 Bahnhöfen in 35 min, am Ende der DDR-Zeit mit wesentlich stärkeren Diesel-Loks 1 Stunde, weil der Gleisunterbau teilweise nur noch Schrittgeschwindigkeit zuließ!
Und die Strecke, deren zweites Gleis nach Kriegsende demontiert wurde, bis zur Wende immer noch eingleisig war!Und die 1.400 Milliarden, die bis jetzt dort reingepulvert wurden, teilweise in dunkle Kanäle gesickert sind, bzw. in Projekte wie z. T. riesige Gewerbegebiete mit vierspurigen Strassen, Alleebäumen und breiten Gehwegen sowie Beleuchtung und der gesamte Infrastruktur wie Abwasser, Wasser, Telefon usw. ohne Chance auf Ansiedlung von Gewerbe!
Da hat sich die Bauindustrie mit modernster Technik eine goldene Nase verdient, obwohl viele solcher Projekte völlig ohne Zeitdruck mit viel mehr Handarbeit zu gleichen Kosten, aber viel mehr Beschäftigten hätten laufen können!
Geh mal bei uns zu einer Sparkasse und frage sie nach einem Sponsoring für Motorsport. Die schauen Dich an, als ob man sie ausrauben wollte!
Die Sparkasse Hohenstein-Ernstthal mit 100.000 oder die Sparkasse Chemnitz für Heidolph oder Sparkasse Saale-Orla Kreis (Schleiz) mit stolzen Summen für Nachwuchs-Piloten zeigen, dass dort Geld vorhanden ist!
Racepa
-
heißes Thema, der Aufbau Ost...
Ich laß es lieber. -
Ich auch!
Racepa