Beiträge von Spargel19

    23,5% weniger klingt spitze!


    Vielleicht lässt sich noch was am Öl holen, sodass die Federkraft weiter abgesenkt werden kann.
    Ich hatte früher bei meiner RSV-Mille auch ständig Probleme mit Schlupf, trotz verstärkter Federn und penibler Wartung des Anti-Hopping-Systems.
    Amann Motorradtechnik (Mille-Tuner) hatte mir ein dickeres Öl empfohlen, danach war Ruhe mit Schlupf.


    In meiner RS250 hatte ich ganz früher sogar mal 10W/40 mineralisch eingefüllt, ist ja laut RGV Werkstatthandbuch empfohlen, warum auch immer.
    War aber sofort Schlupf nach Resonanzeintritt mit Tuningauspuff und alten, klapprigen Fischerzylindern.
    Fahre seitdem Castrol MTX und habe keine Probleme mehr, trotz revidierten und leicht getunten Motor mit Serienkupplung.


    Vielleicht hilft dir das,

    Ein 2T-Motor kommt aufgrund der hohen Restgasanteile nicht auf solch hohe Werte – 700°C wäre schon ein sehr guter Wert.

    Hier mal ne Anekdote aus der Praxis:

    Ich habe vor ca. 2 Jahren die RGV eines Freundes nach einer Revision eingestellt (Zweizylindermotor).
    In der Vorab-Prüfung erstmal EGT angeschlossen und auf der Landstraße behutsam bewegt, um mir einen Überblick zu verschaffen.

    Beim vorsichtigen Ausdrehen diese Werte erreicht:

    Zylinder 1: 820 °C (das lässt sich auch mit einem Zweitakter erreichen :smiling_face_with_smiling_eyes: )
    Zylinder 2: 680 °C

    Im Endeffekt lag eine Störung am Powerjetsystem vor, die anschließend behoben wurde.
    Nach der Fehlerbeseitigung waren die Temperaturen wieder nahezu identisch.
    Ich bin mir nicht sicher, ob der Motor die Saison ohne Kontrolle durchgehalten hätte.

    Mal ganz kurz Höllenfeuer ist verkraftbar, aber langfristig ist das sicher nicht gesund.

    Aber soll jeder machen wie er denkt.

    Ich denke wenn Zündung, Köpfe und Vergaser Serie sind, wird sie bei ~ 650°C schon gesund und munter bleiben, sofern alles gut gepflegt ist. EGT on the fly ist schon supi bei einem Vierzylinder, insbesondere wenn ein Vergaser an schleichender Demenz leidet hat man ja sonst kaum eine Rückmeldung bevor was kaputt geht. Die Messtechnik ist sicher gut investiertes Geld.

    Die Halter muss man halt abtrennen und passend wieder anpappen, wo Problem?

    Jo genau, hab's auch so gemacht.

    Zuerst die Halter abgeflext und danach die zwei Birnen mit Holzklötzern unter dem Mopped abgestützt, so dass sie komplett schwingungsfrei positioniert sind. Hab darauf geachtet dass ich durch jeden Spalt mindestens einen Bleistift durchstecken kann. Nachdem alles ausgerichet war, habe ich die Halter mit dem MAG-Schweißgerät wieder angepunktet. Zu guter Letzt noch die Stinger ausgerichet bzw. nachgebogen, so das sich die Anlage ans Fahrzeug anschmiegt und der Linienführung des Moppeds folgt.
    Das Ganze hatte tatsächlich ein Wochenende gedauert, am aufwendigsten war halt das ständige An- und Abbauen und schrittweise Nachbessern sowie die Fertigung eines Formteils zum biegen der Stingerrohre.

    Was kam denn noch zu Tage?

    • keine Übermaßkolben verbaut, obwohl das nötig gewesen wäre (mit Folge eines Hemdbruchs)
    • Ölleitungen ohne Sicherungsklemmen verbaut, Leitungen geknickt verlegt
    • poröse Ansaugstutzen verbaut bzw. so belassen
    • Auslasssteuerung falsch zusammen gebaut
    • neue Tyga GP-Anlage mit roher Gewalt unter Spannung verbaut (von anpassen/richten keine Spur)
    • Aberwitziges Vergasersetup mit 30er Leerlaufdüse + 0.6er PAJ, Nadeln falsch eingestellt (hat über 9 Liter bei moderater Fahrweise gesoffen und pechschwarz gesifft (das war kein spritziger Gaul)
    • und natürlich ohne Ende Silikooooooon

    Vor der Öffnung des Motors sowie in Unwissenheit, hatte ich dort auch mal paar Gebrauchtteile geordert.

    Das "Zeug" was ich da bekommen habe, war vom selben Schlag wie die oben aufgeführten Arbeiten.

    Die Kollegen haben mich nicht überzeugt, ich schaff mein Geld lieber wo anders hin.